Bei allen Vorteilen, die Industrie-4.0-Technologien mit sich bringen, muss zunächst auch eine leistungsstarke digitale Infrastruktur vorhanden sein. Sie muss große Volumen an Sensordaten schnell, sicher und ortsunabhängig übertragen und auswerten können. Mit dem Rückgriff auf externe Partner erhalten Firmen eine solche Infrastruktur – und gleichzeitig Zugang zu einem erweiterten Ökosystem.
Innerhalb von Rechenzentren vernetzen sich Unternehmen, Cloud- und Service-Provider zu ‚digitalen Ökosystemen‘. Diese erleichtern den ortsunabhängigen, schnellen und sicheren Austausch kritischer Daten zur Umsetzung komplexer IoT-Anwendungen. (Bild: Equinix Germany GmbH)
Industrie 4.0 beschreibt die vernetzte und autonome industrielle Produktion, Logistik und Wartung, in der Maschinen und Applikationen ständig miteinander Daten austauschen und so – unter menschlicher Aufsicht – weitgehend autonom agieren und produzieren. Die Grundlage dafür bildet das Interndet der Dinge, über das die Kommunikation zwischen Geräten erfolgt. Die Vorteile für Unternehmen liegen in einer verbesserten Produktivität sowie in sinkenden Wartungs- und Produktionskosten. Eine Studie des Beratungshauses McKinsey geht beispielsweise davon aus, dass etwa durch den Einsatz von vorrausschauender Wartung (Predictive Maintenance) bis zu 40 Prozent der Wartungskosten eingespart und Ausfallzeiten um rund 50 Prozent reduziert werden können. Gleichzeitig stellen Smart Factory-Lösungen jedoch auch hohe Anforderung an die Unternehmens-IT: IoT-Sensoren liefern große Datenmengen, die es nahezu in Echtzeit zu übertragen und auszuwerten gilt. Die traditionelle und auf Silos basierende IT vieler Unternehmen – gerade im Mittelstand – ist diesen Datenmengen oft nicht gewachsen. Unternehmenseigene IT-Kapazitäten sind kostenintensiv in Aufbau und Wartung und gleichzeitig nicht flexibel skalierbar. Zudem gewährleisten sie kaum Interoperabilität, um einen reibungslosen Datenaustausch mit externen Partnern zu gewährleisten, die über die nötigen Data-Analytics Kapazitäten verfügen. Die Datenübertragung über das Internet bietet nicht die nötige Ausfall- und Zugriffssicherheit und die niedrigen Latenzzeiten bei der Datenübertragung, um Industrie-4.0-Anwendungen umzusetzen.
Hilfe von Außen
Um auch selbst von vernetzten und smarten Produktions- und Wartungslösungen profitieren zu können, greifen Unternehmen daher vermehrt auf die Expertise externer Anbieter zurück und siedeln ihre IT-Infrastrukturen dort an, wo sie sich leicht mit Partnern und Services verbinden können: Beispielsweise in externen Rechenzentren. Diese bieten zum einen flexibel skalierbare IT-Kapazitäten, die Predictive Maintenance zur Datenauswertung benötigt, was die Unternehmens-IT vor Ort entlastet, da Daten und Messwerte zur Modellbildung und Verbesserung von Wartungsalgorithmen mit IoT-Partnern und Cloud Diensten geteilt werden. Vor allem aber stellen Rechenzentren eine neutrale Plattform bereit über die sich Industrieunternehmen mit Cloud- und Netzwerkprovidern, Partnern, Kunden sowie Big Data-Spezialisten verbinden können, um gemeinsam komplexe Lösungen umzusetzen. Das Kernkonzept dabei ist die ‚Interconnection‘ – also die Bereitstellung direkter, privater sowie schneller und sicherer Verbindungen zwischen Akteuren innerhalb der Rechenzentren und abseits des öffentlichen Internets. Die Akteure bilden auf diese Weise ein sogenanntes ‚digitales Ökosystem‘ innerhalb dessen sie von der Expertise und den Dienstleistungen hunderter potenzieller Partner profitieren. Digitale Ökosysteme fungieren so als Innovationskatalysatoren ganzer Branchen und ihre Relevanz wird weiter zunehmen: So geht der von Equinix herausgegebene ‚Global Interconnection Index‘ davon aus, dass die in der Fertigungsbranche für Interconnection benötigte Kapazität – die Interconnection-Bandbreite – bis 2021 jährlich um 56 Prozent ansteigen wird, da sich der Fokus der Branche zunehmend auf den Informationsaustausch verlagert. Dieser Ansatz lässt sich etwa am Beispiel der vorrausschauenden Schienenwartung von Siemens verdeutlichen. Das Unternehmen greift dafür auf Daten von mehr als 300 an Zügen angebrachten Sensoren in Kombination mit historischen Informationen zurück, um Defekte im europäischen Gleisnetz zu antizipieren und frühzeitig die Wartung einzuleiten. Dafür nutzt Siemens die Services des Cloud- und Data Analytics Spezialisten Teradata. Equinix stellte über seine Rechenzentren eine neutrale Plattform bereit, über welche die Sensordaten zur Auswertung übermittelt wurden.
Unternehmen können mittels Interconnection innerhalb von Rechenzentren kritische Sensordaten direkt mit IoT-Partnern zur Auswertung teilen. (Bild: Equinix (Germany) GmbH)
Auf dem Weg zur vernetzten und autonomen Produktion gibt es längst kaum noch ein Zurück. Dafür sind Unternehmen auch mehr und mehr auf externe Partner angewiesen. Dienstleister wie Rechenzentren, Netzwerkservice- und Cloudprovider können maßgeblich dazu beitragen, die zugrundeliegenden IT-Infrastrukturen bereitzustellen und die digitale Transformation zu unterstützen.
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