Virtuelle multicloudfähige Plattformen können in Fertigungsbetrieben das Fundament bilden, um IT-Infrastruktur und Betriebsabläufe zu modernisieren und effizient zu betreiben. Denn das nahtlose Zusammenspiel von Cloud-Anwendungen, Softwarebereitstellung sowie Remote Work lassen sich mit digitalen Plattformen vergleichsweise einfach und global orchestrieren.
So skalierbare digitale Backbones helfen dabei, laufende Kosten zu senken, Umsätze zu steigern und neue Produkte sowie Geschäftsmodelle aufzusetzen. Durch Anwendungsmodernisierung, Cloud-Lösungen und Technologien wie KI und Datenanalysen lassen sich viele manuelle Arbeiten automatisieren und zugleich Betriebsabläufe und Sicherheitsmaßnahmen verbessern. Dabei sind viele Unternehmen auf eine Plattform angewiesen, die nahtlose Interaktionen über verschiedene Standorte und Ländergrenzen hinweg unterstützt. Cloud-Infrastrukturen bieten sich für solche Aufgaben an, doch fordern verschiedene Anwendungen auch unterschiedliche Lösungen. Plattformen auf einheitlichen technischen Grundlagen ermöglichen Organisationen, den Überblick beim Multi-Cloud-Bezug zu behalten und Fallstricken wie einem Vendor-Lock-in vorzubeugen. Dabei gibt es Plattform-Anbieter auf dem Markt, die sowohl von Produzenten als auch von Cloud-Anbietern genutzt werden.
Multi-Cloud-Strategie von SGB-SMIT
Solche Erwägungen könnten den Transformatoren-Hersteller SGB-SMIT bewogen haben, Leistungen von VMware zu beziehen. Mit seinen rund 3.500 Mitarbeitern und Produktionsstätten in Deutschland, China, der Tschechischen Republik, Indien, Malaysia, den Niederlanden, Rumänien und den USA konnte die SGB-SMIT-Gruppe ihren Umsatz in den vergangenen fünf Jahren verdoppeln. Im Kern ist es weiterhin ein im Familienbesitz stehendes, deutsches Ingenieursunternehmen, allerdings mit einem zunehmend internationalen Fokus. Um ihr Wachstum verwalten zu können, war die Firma gefordert, IT-seitig schnell und einfach zu skalieren. Nachfragespitzen sollen besser absorbiert und neue Akquisitionen bei Bedarf reibungslos integriert werden können. Außerdem legt es hohen Wert auf Konsistenz. Daher wollte es angesichts seiner weltweiten Standorte gemeinsame Prozesse und Tools einführen. Denn die Analyse zeigte, dass ohne Standardisierung und Virtualisierung der Aufbau neuer Standorte in Zukunft nur noch extrem verzögert möglich wäre und zu erheblichem Mehraufwand führen würde. Wenn Lieferzeiten von Hardware zu einem neuen Standort bis zu zwölf Wochen dauern, ist die handlungsfähigkeit eines Unternehmens stark eingeschränkt. Ohne eine Vereinheitlichung der IT würden künftige Firmenkäufe nur sehr beschwerlich integriert werden können, was ein weiteres Wachstum de facto auf Eis legen würde. Um diese Probleme zu vermeiden, entschied man sich für die Einführung einer Multi-Cloud-Strategie. Mit einer einheitlichen virtuellen IT-Infrastruktur verschaffte sich SGB-SMIT die Fähigkeit, ihre IT skalierbar zu machen, remote zu managen und mit einer einheitlichen Plattform und gemeinsamen Daten arbeiten zu können. Unter Einsatz von VMware Cloud on AWS und Google Cloud VMware Engine können sich nun die Ingenieure sämtlicher Standorte technisch austauschen und lokale Fachkräfte auch in globale Projekte mit geschäftskritischen Tools einbeziehen.
Die VMware-Anwendungen ermöglichen es dabei, die vertraulicheren Daten innerhalb der privaten Cloud zu halten und die restlichen Daten über andere Cloud-Anbieter zu verteilen. Mitarbeiter aus der Qualitätskontrolle über Operations bis hin zur Logistik verwenden nun stets die neusten Tools. Zudem spart das Unternehmern Ressourcen, da die zentrale virtualisierte Infrastruktur Raumbedarf, Reisezeit und -kosten sowie den Energieverbrauch reduziert. Die vielleicht größte Auswirkung zeigte sich aber im Hinblick auf die Geschwindigkeit. Das Unternehmen kann nicht nur viel schneller Kapazitäten hochfahren, sondern auch Teams parallel gemeinsam an einem Projekt arbeiten lassen. Diese Fähigkeit wurde erstmals beim Ausbruch der Covid-19-Pandemie offensichtlich: „Wir sind ein traditionelles Unternehmen und hatten vor der Pandemie nie ernsthaft an das Konzept von Home Office gedacht. Die Tatsache, dass wir uns in die Cloud bewegt haben, ermöglichte uns einen sehr schnellen und reibungslosen Übergang von einer ausschließlich bürobasierten Arbeitsweise zum Home Office mit einem 200-prozentigen Anstieg der Virtual Desktop Infrastructure-Benutzer (VDI) innerhalb weniger Tage“, sagt Salvatore Cassara, CIO, SGB-SMIT Group. „Es herrschte keine Panik, denn wir wussten genau, was zu tun war. Die Infrastruktur war bereits vorhanden, sodass wir lediglich einen Schalter umlegen mussten.“
Fertigungssysteme planen
Ein weiteres Beispiel für den Einsatz einer virtualisierten Infrastruktur liefert die BMW Group. Zusammen mit Nvidia hat VMware die Digital Factory für die BMW Group realisiert, eine Lösung, mit der die Planung und das Engineering für Fertigungssysteme und Fabriken digitalisiert wird. Durch die Verbindung verschiedener Anwendungen werden Geschwindigkeit und Präzision des Planungsprozesses deutlich gesteigert. Das virtuelle Fabrikplanungswerkzeug integriert Planungsdaten und -anwendungen und ermöglicht die Simulation unterschiedlicher Produktionslinienplanungen, Produktionsprozesse und der internen Logistik. Das schafft Unternehmensangaben zufolge 30 Prozent mehr Effizienz in den Planungsprozessen und ermöglicht dem Münchner Automobilkonzern neue Perspektiven für die Planung und den Betrieb digitaler Zwillinge.
Früher war Home Office in der Pharmaindustrie eher ein Nischenthema. Die Pandemie hat auch diese Branche eines Besseren belehrt. Wie andere Unternehmen weltweit suchte auch die US-Firma Moderna Wege, um im Lockdown die Produktivität seiner Mitarbeiter aufrechtzuerhalten. Es sollte die Zusammenarbeit während des gesamten Prozesses der Arzneimittelentwicklung gestützt werden, auch wenn Mitarbeiter aus der Ferne arbeiteten. Moderna hatte zuvor die digitalen Arbeitsbereiche von VMware Workspace One implementiert, die einen abgesicherten Zugriff auf Unternehmensanwendungen bieten. Workspace ONE ist Teil des VMware Anywhere Workspace. Die Zusammenarbeit war problemlos möglich: „Mithilfe von Software hat unser Team in nur zwei Tagen einen Impfstoff entwickelt“, sagt Moderna CEO Stéphane Bancel. „Und wir hatten nie eine physische Probe des Virus. Wir sahen die genetische Sequenz online und entwarfen den Impfstoff komplett am Computer.“
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
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Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.