Welche Produktions- und Logistikprozesse gut laufen und welche nicht, ist oft nur schwer nachzuvollziehen. Bizerba visualisiert Daten daher aus sehr unterschiedlichen Quellen in Echtzeit – gleichzeitig für das Management, in der Produktion und auf mobilen Boards für Staplerfahrer.
Das Unternehmen Bizerba bietet Hard- und Softwarelösungen für Kunden aus Handwerk, Handel, Industrie und Logistik an. Das Angebot umfasst Produkte und Lösungen für Schneiden, Verarbeiten, Wiegen, Kassieren, Prüfen, Kommissionieren und Auszeichnen. Zudem gehören auch Dienstleistungen zum Unternehmensportfolio. Der Hauptsitz von Bizerba liegt in Balingen, weltweit sind rund 4.100 Beschäftigte für das Unternehmen tätig.
Unterschiedliche Systeme
Über die Jahre hat sich bei Bizerba eine sehr diversifizierte IT-Systemlandschaft entwickelt. Dazu gehören neben SAP ERP, Microsoft Dynamics CRM und einer eigenentwickelten Lösung für den Fieldservice zahlreiche Sonderapplikationen. „In der IT bekamen wir es nicht schnell genug mit, wenn irgendwo etwas nicht ordentlich lief – z. B., ob Applikationsfehler aufgetreten sind oder ein Datentransfer zwischen den Systemen abgebrochen ist. Wir konnten erst dann aktiv werden, wenn ein Anwender ein Ticket aufgemacht hat – und mussten dann den Themen hinterherrennen. Das wollten wir ändern“, erläutert Christian Leins, Leiter der Softwareentwicklung bei Bizerba. Leins ging es dabei nicht um ein klassisches IT-Monitoring der CPU-Auslastung und ähnlichen Leistungsdaten: „Ich wollte anhand von Daten in verschiedenen Applikationsdatenbanken wissen, was läuft und was nicht. Mittels Logfile-Analysen wollte ich zudem direkt sehen, wo eine Anwendung oder eine Schnittstelle einen Fehler hat. Nur so können wir nicht nur schnell steuernd eingreifen, sondern auch kontinuierlich Systeme und Prozesse optimieren.“ Auch die Logistikabteilung eines Bizerba-Standortes suchte nach einer Möglichkeit, Informationen besser sichtbar zu machen: Gabelstapler sollten mit einem Touchscreen ausgestattet werden, über die der Fahrer Informationen aus verschiedenen Systemen angezeigt bekommt.
Bild: Peakboard GmbH
Digital-Signage-Lösung
Eine Eigenentwicklung kam dabei nicht in Frage, sodass am Ende eine Digital-Signage-Lösung von Peakboard zum Einsatz kam. Das Team hinter Peakboard war bereits aus anderen Projekten bekannt. „Ich habe dann eine kostenlose Teststellung ausprobiert und war wirklich angetan von der unkomplizierten Erstellung der Boards.“ Entsprechend schnell war ein erstes IT-Management-Board lauffähig – nach etwa acht Stunden konnte der Leiter der Softwareentwicklung sehen, wie es in Sachen Applikationen und Datentransfers bei Bizerba läuft.
Inzwischen sind drei Boards bei Bizerba im Einsatz: Das IT-Management-Board läuft auf einem eigenen Bildschirm im Büro von Christian Leins. „Ich habe so immer ein Auge auf die laufenden Anwendungen und Schnittstellen. Das ist sehr praktisch im Gespräch mit meinen Mitarbeitern – wir können sofort besprechen, wo sich wer um welchen Punkt kümmern muss. Uns wird auch direkt präsentiert, wie viele Tickets offen sind, welche neuen Tickets dazugekommen sind, ob es sich um Fehler handelt oder Anfragen. Ich bekomme die Informationen zu jeder Zeit über verschiedene Screens gebracht.“
Daten für Staplerfahrer
Der Screen für die Staplerfahrer visualisiert Daten aus der SAP-Software sowie Counter- und Webcam-Daten. In festgelegten Zyklen wird dem Fahrer angezeigt, wann er an welcher Stelle in der Produktion z.B. Container leeren muss. Auch die Anzahl der Aufträge sowie die auszulagernden Artikel sind zu sehen. Über einen Webcam-Livestream sehen die Fahrer zudem, wann ein Lkw an der Anlieferrampe ankommt. Auch Nachrichten können dem Fahrer zugestellt werden. „Für die Realisierung in Form einer kleinen Applikation haben wir den integrierten Webservice von Peakboard genutzt“, sagt Leins.
Mobile Boards für Staplerfahrer – inklusive SAP-, Counter- und Webcam-Daten. (Beispielscreen) (Bild: Peakboard GmbH)
Aus einer Lean-Management-Initiative eines Standorts heraus entstand ein weiterer Anwendungsfall: Die Digital-Signage-Lösung fungiert dabei als Taktgeber in der Produktionshalle – über einen großen, zentral angebrachten Monitor ist die Zykluszeit der einzelnen Bearbeitungsschritte sichtbar. Die Mitarbeiter sehen, wie viele Minuten ein Produktionsschritt noch dauern darf, bevor das Werkstück auf den nächsten Arbeitsplatz wechselt. Durch farbliche Schattierungen der Zahlendarstellung wird verdeutlicht, wie viel Zeit noch übrig ist. Angezeigt werden zudem der Gesamtoutput, die Fehlerrate, der Wochenplan und der Tagesablauf (Arbeits- und Pausenzeiten, Shopfloor-Managementtermine etc.). Die Anzeige kann über zentral abgelegte Excel-Dateien gesteuert werden, auf die Peakboard im Abstand von wenigen Minuten zugreift. Kommt es z. B. durch einen Maschinenausfall zu einer Unterbrechung des Lean-Prozesses, kann die Zeitanzeige per Mausklick pausiert werden, bis die Störung behoben ist.
Weitere Szenarien in Planung
Bizerba plant bereits mit weiteren Szenarien: So soll eine komplette Produktionslinie eines Standorts- vom Wareneingang bis zum Warenausgang – über eine Peakboardlösung visualisiert werden. Der technische Support wird ein Board für die Teamsteuerung nutzen, um Daten aus dem Call-Center-System, dem CRM und dem Fieldservice-Informationssystem sichtbar zu machen. Ein weiteres Board soll für die Ersatzteilaufbereitung realisiert werden. Zudem steht die Visualisierung verschiedener ERP-Daten auf der Ideenliste, wie z.B. Warenausgänge.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Anbieter & Produkte
Qualität, Lieferketten, Rückverfolgbarkeit – Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Work-in-Process-Management in S/4HANA
IIoT in Stahl Service Centern
Weltweit führende APS-Technologie für alle industriellen Anforderungen
Prime Edge – eine Edge Lösung für die Industrie
MPDV Mikrolab GmbH – WE CREATE SMART FACTORIES
Make Lean Leaner
becosEPS – Enterprise Planning System
ANZEIGE
Whitepaper
Mit Kennzahlen die Produktion im Griff
Vollautomatische Feinplanung
Monitoring IT, OT and IIoT with Paessler PRTG: use cases and dashboards
Smart Factory Elements
Vom 4-Stufen-Modell zum Regelkreis
Videos
Smart Factory Cloud Services
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Horst Scholz, Hersteller von komplexen Kunststoffspritzformen höchster Präzision
MPDV Mikrolab GmbH – Imagefilm
KSB: Digitale Lieferantendokumentation
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Bopisa, Hersteller von Lebensmittelverpackungen
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.