Rückverfolgbarkeit und Automatisierung

MES-vernetzte Zutrittskontrolle und Zeiterfassung

Der Nudelhersteller Bernbacher nutzt seine Tools zur Zeiterfassung, Zutrittskontrolle und Betriebsdatenerfassung auch, um Transparenz und Sicherheit in der Produktion herzustellen. Dazu hat das Münchener Unternehmen die Anwendungen im Sinne eines Kontroll- und Prozesssystems ausgerollt.

 (Bild: Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG)
(Bild: Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG)

Der Familienbetrieb Bernbacher wurde 1898 mit der Bäckerei von Josef Bernbacher im Herzen Münchens gegründet. Heute zählt das Unternehmen rund 120 Beschäftigte und produziert Nudeln, Pasta- und Pesto-Saucen sowie Fertiggerichte. Bernbacher plante eine neue Lösung zur Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle sowie Betriebsdatenerfassung zu implementieren. Das Ziel war es, ein geregeltes Kontroll- und Prozesssystem in der Produktion zu etablieren. Als Erfassungslösungen waren bereits Terminals des Anbieters PCS im Einsatz, der das Unternehmen auf die Software der GFOS aufmerksam machte. Bernbacher entschied sich für alle drei Anwendungen des IT-Systemanbieters: „Überzeugen konnte uns die Präsentation von Zeiterfassungs- und Materialdatenerfassungssystem sowie die Kompetenz der GFOS-Kundenberater“, sagt Erwin Strittmatter, IT-Leiter bei Bernbacher. Implementiert wurden das Zeiterfassungstool Gfos.Workforce, die Besucherverwaltung- und Zutrittskontroll-Software Gfos.Security sowie das Gfos.MES zur Betriebsdatenerfassung.

Zwei Monate Planung

Nach etwa zweimonatiger Planung wurde die Software am neuen Standort von Bernbacher mit einem Testlauf eingeführt. Wenige Monate später wurde sie abgenommen und der Go-Live abgeschlossen. „Das führte von Anfang an zu einer hohen Akzeptanz der Mitarbeitenden, die bis heute sehr positiv ist“, so Strittmatter.

Übertragung an das Abrechnungssystem

Bei Bernbacher wird in der Verwaltung sowohl in Voll- als auch in Teilzeit gearbeitet. Produktion und Packerei arbeiten in einem Drei-Schicht-Modell und in den betriebsinternen Werkstätten sind die Arbeitszeiten versetzt, um einen größeren Zeitraum am Tag abdecken zu können. In der Logistik gibt es Tagschichten. Gfos.Workforce übergibt die jeweiligen Daten der Zeiterfassung zu Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit-Zuschlägen nun automatisch an das Lohnabrechnungssystem Datev. Durch die Partnerschaft zwischen PCS und GFOS ließ sich das System leicht an die bereits genutzten PCS-Terminals anbinden.

Aufträge automatisch zustellen

Bei der Betriebsdatenerfassung waren vor allem die automatische Zuteilung von Fertigungsaufträgen sowie die Anbindung unterschiedlicher Schnittstellen und Systeme von zentraler Bedeutung für Bernbacher. Unter anderem sollte das Rohstofflager bzw. die Rohstoffsteuerung, die Halbfertigwaren-Silos, die LKW-Waage und die Palettieranlage angebunden werden. Durch den Einsatz von Gfos.MES werden nun Kontrollen auf vorhandene Fertigungs- sowie Beschaffungsaufträge, Zuordnungen von Halbfertigwaren zu Verpackungsartikeln, Chargenverfolgungen und Schnittstellenanbindungen unterstützt. „Damit können die Abläufe und die Transparenz in der Fertigung optimiert werden“, erläutert IT-Leiter Strittmatter. Die Chargenverfolgung ermöglicht die Rückverfolgbarkeit und hilft bei der Qualitätssicherung, da transparent wird, wann welche Waren in den Packauftrag einlaufen. Zudem werde der Prozessablauf durch eine grafische Darstellung unterstützt, so Strittmatter weiter. Auch die LKW-Waage ist angebunden: Die Laster werden sowohl vor als auch nach dem Entladen gewogen, die gewonnenen Daten per Schnittstelle automatisch an das Comarch-ERP-System gemeldet. Durch die ebenfalls vernetzte Silosteuerung laufen die Produktionsaufträge automatisch in die Fertigung. Bernbacher nutzt die Gfos-Software damit als Produktionsleitstand. Der Produktionsauftrag wird im MES gestartet und es wird festgelegt, an welchem Rohstoffsilo sich der Auftrag bedienen soll. Packaufträge bedienen sich entsprechend automatisch an den Halbfertigwarensilos. Zudem werden fertige Packaufträge an das Hochregallager gemeldet, sodass Informationen über künftige Bestände bereits vor Eintreffen der Ware vorliegen. „Das ist wichtig für den reibungslosen Ablauf in der Produktion,“ erklärt Strittmatter.

Chargenverfolgung möglich

Die Einführung drei neuer Tools war für Bernbacher ein umfangreiches Projekt. Die MES-Lösung sorgt nun für einen kontrollierten Ablauf im Produktionsprozess. Die Chargenverfolgung wurde möglich und auch die Erwartungen der IT an die Schnittstellenanbindungen erfüllt. Auch mit dem Zeiterfassungstool Gfos.Workforce und der Besucherverwaltung- und Zutrittskontroll-Software Gfos.Security ist Bernbacher zufrieden.

 (Bild: Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG)
(Bild: Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG)





  • Warum ein MES-Projekt Change Management braucht

    Verspätete Wareneingänge, Mitarbeiterausfälle, Störungen und Planänderungen können massiv auf die Produktion, Montage und Liefertermine einwirken. Automatische Planung löst nicht alle Probleme, reduziert…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • ERP-Studie nimmt KI und Cloud in den Fokus

    Die Studie ’ERP in der Praxis’ ist in ihre 12. Runde gestartet. Seit 2004 fordern die Analysten der Trovarit AG Anwender von…


  • Datenpunkte in der Batteriezellfertigung setzen

    In der Batteriezellfertigung erzeugen heterogene Quellen enorme Datenmengen. Um die Produktion mit Digitaltechnik aufzurüsten, müssen die verschiedenen Datenquellen an die IT-Systeme in…


  • MES und Lean-Management im Zusammenspiel

    Fertigungsunternehmen suchen stets nach Möglichkeiten, ihre Workflows zu optimieren, Verschwendung zu reduzieren und Ressourcen optimal einzusetzen. Der Lean-Ansatz ist hier ein bewährtes…