Kryptographische Systeme
Verschlüsseln mit dem Quantenrechner
Die Länge zählt
Einen besseren Schutz gegenüber jeglicher Art von quantentechnologiegestützten Cyberangriffen liefern symmetrische Kryptographiealgorithmen, die bei einem Angriff zwar einen Teil ihrer Verschlüsselung aufgeben müssen, dies mit einem ausreichend langen Schlüssel jedoch kompensieren können. Des Weiteren bieten gitterbasierte Kryptosysteme, multivariate Kryptosysteme, codebasierte Kryptosysteme und Hash-basierte Signaturen ausreichend Sicherheit gegenüber der Rechenleistung von Quantencomputern.
Angriffspunkte verlagert
Abgesehen von Angriffen auf Kryptosysteme eröffnet das Quanten-Computing auch Möglichkeiten der Verbesserung von Sicherheitsarchitekturen. Durch die vermehrte Nutzung der sogenannten Quantenschlüsselverteilung (QKD) kann die Sicherheit in Kommunikationsnetzwerken erhöht werden, da quantengenerierte Schlüssel sich bei Abhör- bzw. Spionageversuchen sichtbar verändern. So wissen Empfänger schon vor dem Erhalt einer Nachricht, ob jemand darauf zugegriffen hat oder nicht. Aus diesem Grund muss davon ausgegangen werden, dass sich kommende Cyberbedrohungen vor allem auf Endpunktangriffe und Social Engineering sowie auf kurzlebige Denial-of-Service (DoS) Angriffe konzentrieren werden. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Nachweislich unknackbar
Zudem besteht durch die Quanten-Computing-Effekte der ‚Superposition‘ und der ‚Verschränkung‘ die Möglichkeit, die Generierung von Zufallszahlen zu verbessern. Diese Generierung kann dazu genutzt werden, um eine Einmalverschlüsselung – ein sogenanntes ‚One Time Pad‘ – zu erzeugen, welches nachweislich unhackbar ist. Das ‚One Time Pad‘ wird per Photonen versendet, um sicherzustellen, dass die exklusiv für die Sitzung generierten Schlüssel nicht durch Abhörangriffe erfasst werden. Geschieht dies dennoch, so wird der Schlüssel aufgegeben und ein neuer an die Teilnehmer versendet. Sobald der Schlüssel übermittelt ist, kann die Konversation über die normalen Kanäle geführt werden. Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
Vieles noch unklar
Während auf der einen Seite die Entwicklung der Quantencomputer voranschreitet, wird parallel dazu die Entwicklung der Post-Quantum-Kryptographie vorangetrieben, um Verschlüsselungsmechanismen gegenüber Quanten-Computing-Entschlüsselungssystemen abzusichern. Welcher der beiden Forschungsstränge dem jeweils anderen Paroli bieten wird, bleibt abzuwarten. Da die Technologie momentan noch zu teuer ist und es zu viele Parameter gibt, die es bei der Inbetriebnahme eines Quantencomputers zu beachten gilt, wird sich die Nutzung zunächst auf staatliche und ausgewählte kommerzielle Akteure beschränken. Allerdings ist es noch zu früh, um wirklich prazise Aussagen darüber treffen zu können, wie sich Quantentechnologie und der damit einhergehende Anstieg an Rechenleistung auf die Cybersicherheit auswirken wird. n Director Sales Engineering Central & Eastern Europe bei Fireeye, Inc.