Workforce Management

Wie viel New Work kann Industrie?

Arbeitszeiten und -orte sind durch die Corona-Pandemie um einiges beweglicher geworden – zumindest für Menschen mit Bürojobs. Doch wie sieht es in der Produktion aus? Mit den passenden Tools lässt sich auch Präsenzarbeit deutlich flexibler organisieren.

 (Bild: ©pornchai/stock.adobe.com)
(Bild: ©pornchai/stock.adobe.com)

Die ein oder andere Fachkraft aus dem Produktionsumfeld wird sich denken „Wie schön wäre es, wenn ich im Homeoffice arbeiten könnte?“ Viele Bürokräfte denken womöglich hingegen, wie schön es wäre, wenn die Arbeit mit Verlassen des Arbeitsplatzes auch wirklich beendet wäre. Es zählt also immer die persönliche Neigung und der eigene Standpunkt. Im Zeitalter der Mobilität verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben immer mehr. Arbeitnehmer im Homeoffice bekommen dies gerade stärker denn je zu spüren. Dennoch ist es verständlich, dass sich Mitarbeitende aus Produktionsbetrieben eine ähnliche Flexibilität für Arbeitszeit und -ort wünschen. Der Kienbaum Benefits Survey 2020 hat rund 100 Unternehmen aus dem DACH-Raum gefragt und kam zum Ergebnis: Die flexible Arbeitszeit bildet für Angestellte mit über 90 Prozent den wichtigsten Benefit. Die befragten Führungskräfte stimmen dieser Einschätzung im gleichen Maße zu. Mithilfe von Workforce Management Software lassen sich diese Wünsche unterstützen: Zeitkonten machen die Arbeitszeiten der Fachkräfte transparent, auch wenn sie in verschiedenen Zeitmodellen und an verschiedenen Orten arbeiten.

Flexibel mit Präsenzarbeit

Im Blue-Collar-Bereich – also beispielsweise in der Produktion oder in der Logistik – ist die Anwesenheit der Fachkräfte zwingend erforderlich, um Aufträge zu bearbeiten. Im Gegensatz zu Arbeitsbereichen, die im Homeoffice erledigt werden können, ist die Erfüllung der Aufträge oft orts- und zeitgebunden. Hier ist es umso wichtiger, die Mitarbeiterwünsche bezüglich der Planung zu berücksichtigen, um die Motivation und Bindung im Unternehmen zu fördern. Die Funktionen in Workforce-Management-Systemen ermöglichen das im gesetzten Rahmen. Verschiedene Bereiche spielen hier ineinander und schaffen auf diese Weise mehr Raum für die aktive Beteiligung der Fachkräfte an der Planung. Wichtig ist, dass die eingesetzten Lösungen skalierbar sind und sich an den individuellen Bedarf des Unternehmens anpassen lassen. Anfangs wird vielleicht eine reine Zeiterfassungssoftware benötigt, die dabei unterstützt, die Zeitkonten und verschiedene Arbeitszeitmodelle der Fachkräfte zu speichern und zu verarbeiten, um so zudem dem EuGH-Urteil zur verpflichtenden Arbeitszeiterfassung gerecht zu werden. Wenn das Unternehmen wächst, wachsen auch die Anforderungen an die Planung, sodass etwa Lösungen zur Personaleinsatzplanung, -bedarfsermittlung oder für das Qualifikationsmanagement benötigt werden. Mit Software können die Bedarfe kalkuliert werden und anschließend in die Personalplanung einfließen. So sind auf der einen Seite nur so viele Fachkräfte anwesend, wie nötig, auf der anderen Seite sind aber die Fachkräfte vor Ort, die über die richtige Qualifikation verfügen. Gerade im Hinblick auf die Pandemie ist der erste Aspekt besonders wichtig. Das System zur Personaleinsatzplanung kann die benötigten Qualifikationen mit den Verfügbarkeiten abgleichen und damit automatisch den Einsatzplan aufstellen.

System je nach Branche

Die Softwarekomponenten einer Workforce Management Lösung müssen zu den Anforderungen des Betriebs und deren Abteilungen passen. Die sind im IT-Bereich anders als jene in der Produktion oder Logistik. Dort kommt es vor allem auf ideal besetzte Schichtpläne an, um zeitkritische Aufträge zu erfüllen und dabei gleichzeitig die Zufriedenheit der Fachkräfte möglichst zu fördern. Ein mit dem Manufacturing Execution System (MES) verzahntes Workforce Management bietet die Möglichkeit, Planungen auf dieser Ebene zu vernetzen – also Maschinen, Prozesse, Materialien und Menschen miteinander zu verbinden. Dabei ist die Personaleinsatzplanung für den Menschen und die MES-Lösung für die Produktion verantwortlich. Zudem ließen sich durch die mobile Bereitstellung von Prozess-, Produktions- und Betriebsdaten zumindest einige werksnahe Aufgaben ins Homeoffice verlegen. Selbst wenn die Monteure weiterhin vor Ort gebraucht werden.







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