Messtechnik

Messergebnis auf dem Smartphone

Wenzel produziert Messtechnik- und Scan-Produkte insbesondere für die Automotive-, Luftfahrt-und Medizintechnik-Industrie. Messmaschinen müssen in diesem Umfeld besonders präzise Ergebnisse liefern und dem Stand der Technik entsprechen. Das Unternehmen arbeitet schon länger daran, seine Geräte auf den Einsatz im Industrie-4.0-Umfeld vorzubereiten, etwa durch die Unterstützung von Apps.

Messtechnik - Per App wird der Bediener über die Ergebnisse erfolgreicher Messvorgänge sowie Fehler benachrichtigt.
Bild: in-tech GmbH

Die Firma Wenzel wollte bei seinen Messmaschinen die Auslastung, Effizienz, Bedienfreundlichkeit und Wartungsfähigkeit optimieren und den Kunden ein mobiles Assistenzsystem an die Hand geben. Als Entwicklungspartner kam In-Tech seinem Smartconnect-Baukasten ins Boot.

Unterstützung per App

Auf Basis des modularen Smartconnect-Frameworks entstand das ‚Intelligent Machine Interface (IMI)‘. Die Lösung läuft auf Smartphone, Tablet oder Deskop-PC und bietet Lösungen zur Überwachung und Analyse von Messaufgaben, Werkstücken und Maschinen. Dabei entstehen Informationen, die zum Werkstück und der Messmaschine über die komplette Lebensdauer zur Verfügung stehen und eine flexible Nutzung ermöglichen. Die Messprogramme laufen je nach Anwendungsfall über mehrere Stunden. Da der Maschinenbediener dabei nicht permanent anwesend ist, sollten sie die Geräte über eine mobile Lösung des Herstellers im Auge behalten können. Per App wird der Bediener benachrichtigt – sowohl über Fehler als auch über die Ergebnisse erfolgreicher Messvorgänge. So kann er sofort eingreifen oder nach erfolgreicher Messung ein neuer Vorgang gestartet werden. Die Maschinen unterliegen einem Verschleiß, der sich auch auf die Messgenauigkeit auswirken kann. Durch eine geführte Nutzung der Maschinen soll sich ein gleichmäßigerer Verschleiß und damit eine höhere Lebensdauer und Messqualität erreichen lassen. Mit einer Heatmap zeigt die App dem Bediener häufig genutzte Messbereiche. Das Bedienpersonal kann Maschinen somit gleichmäßiger auslasten, die Intervalle zwischen den Wartungen verlängern sich und die Messqualität bleibt genauer.

Betriebsdaten speichern

Bisher standen dem Maschinenbediener die Betriebsdaten nicht zur Verfügung. Somit ließ sich im Fehlerfall nicht nachvollziehen, ob die Maschine z.B. außerhalb der Spezifikation betrieben wurde. Das Smart Connect Framework speichert die Betriebsdaten auf einem Server – entweder vor Ort oder in einer Cloudlösung. Mit dem Remotediagnoseassistent kann der Service von Wenzel Maschinenparameter online abfragen und somit bei Problemen schneller eingreifen.

Baukasten als Grundlage

Zur Entwicklung der Lösung verwendete das Team den modularen Smart Connect- Baukasten. Dieser stellt grundlegende Funktionen zur Verfügung. Bei der Entwicklung konnte sich das Team so auf kundenspezifische Funktionen konzentrieren und diese darauf aufbauend entwickeln. Durch die Basisfunktionalität des Baukastens war bereits zum Projektstart eine lauffähige Lösung mit grundlegenden Funktionen verfügbar. Diese wurde von In-Tech in Abstimmung mit Wenzel iterativ weiterentwickelt. So waren neue Funktionen unmittelbar verfügbar und Feedback konnte sofort in der Entwicklung berücksichtigt werden. Das Team legte Wert auf die Usability und ein auf den Endanwender zugeschnittenes Bedienkonzept. Für die unterschiedlichen Benutzerrollen wurden auf den jeweiligen Kontext abgestimmte Oberflächen entwickelt. Die Lösung berücksichtigt zudem die spezifischen Rahmenbedingungen, wie z.B. proprietäre Schnittstellen der Maschinen. Die Erweiterungsfähigkeit wurde sichergestellt, um in weiteren Releases neue Funktionen zu realisieren. Durch den strukturierten Entwicklungsprozess schloss Wenzel das Projekt in drei Monaten ab, um das Ergebniss noch auf der Fachmesse EMO 2017 vorzustellen.