Die Anforderungen an die Logistik steigen und die Vernetzung und Automatisierung der Prozesse macht auch vor dem Lager nicht halt: Just-in-time-Lieferungen, Same-Day-Delivery und Losgröße 1 sind dabei nur einige Aspekte. Manuelle Systeme wie Pick-by-Voice spielen auch eine Rolle.
Bild: Topsystem Systemhaus GmbH
Branchenübergreifend investieren viele Unternehmen in den Ausbau und die Weiterentwicklung ihrer innerbetrieblichen Logistikprozesse – Bis zu 50 Prozent der Investitionen entfallen allein auf diesen Bereich. Davon wiederum entfällt die Hälfte der Betriebskosten auf die Kommissionierung. Somit stellt die Logistik einen wichtigen Pfeiler in der digitalen Prozesskette dar. Als eine Lösung für die Kommissionierung ist Pick by Voice bereits am Markt etabliert. Viele Unternehmen würden jedoch das Potenzial der Technologie unterschätzen, sagt Tim Just, Prokurist bei Topsystem, einem Anbieter für sprachgestützte Logistiksysteme: „Sie wissen nicht, dass Voice weit mehr Aufgaben im Lager und darüber hinaus übernehmen kann als nur die Steuerung der Kommissionierung“, sagt er. Mit den steigenden Anforderungen an die Prozessqualität und die Effizienz in der Logistikkette habe sich Voice-Technik zu einem wichtigen Teil der Prozessdigitalisierung entwickelt.
Seit Ende der 1990er-Jahre
Die Technologie existiert bereits seit Ende der 1990er-Jahre und erfreute sich als eines der manuellen Kommissioniersysteme schnell großer Beliebtheit. Die durchschnittliche Fehlerrate von 0,08 Prozent ist im Vergleich zu anderen Lösungen wie der klassischen Kommissionierliste (0,36 Prozent), MDE-Geräten (0,46 Prozent) oder Pick-by-Light (0,4 Prozent) deutlich geringer. Auch aus der direkten Anbindung der Voice-Applikation an das übergeordnete Warehouse-Management- oder ERP-System können sich entscheidende Vorteile ergeben: Zum einen können alle nachgelagerten Prozesse wie Nachschubsteuerung oder Bestellungen zeitnah angestoßen werden. Zum anderen sorgt die direkte Kommunikation mit dem übergeordneten System für Prozessoptimierungen. Vor allem bei heterogenen und stark wechselnden Artikelsortimenten kann sich der Einsatz der Technologie bezahlt machen. Beispielsweise können Auftragsschwankungen zu Spitzenzeiten – etwa bei Saisonware – mit Voice-Technologien einfacher bewältigt werden, da sie sprecherunabhängig einsetzbar sind. Der Blick ist auf die Ware gerichtet und mit der Entnahme der Artikel werden diese im System erfasst. Neue Mitarbeiter lassen sich zudem durch die Sprecherunabhängigkeit schneller einarbeiten. „Kommissionierer akzeptieren die menschliche Stimme, die sie im Arbeitsalltag begleitet, als ihre persönliche Assistentin. Sprache ist die natürlichste Art und Weise zu kommunizieren.
Einsatz von Smart Watches
Durch den zusätzlichen Einsatz von Smart Watches kann die Prozesssicherheit der Voice-Lösung weiter erhöht werden. Dabei unterstützen Bilder, die auf dem Display der Uhren angezeigt werden, die Voice-Ansage. Die nötige Sprachsoftware kann theoretisch auf jedem industrietauglichen Smartphone laufen.
Neben den technischen Vorteilen bietet die Technologie auch ergonomische Verbesserungen. Die nötige Technik tragen die Kommissionierer direkt am Körper. Neben der Lösung mit einer Voice-Hardware, die an ein Headset angeschlossen ist, sind mittlerweile auch Kommissionierwesten auf dem Markt. Mikrofone und Hardware sind darin integriert. Kabel wie etwa bei einem Headset gibt es nicht, wodurch die Bewegungsfreiheit der Mitarbeiter verbessert wird. Aktuelle Lösungen stehen in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung und können zudem Dialekte verarbeiten.
Bild: Topsystem Systemhaus GmbH
Branchenübergreifender Einsatz
Die Voice-Technologie kommt branchenübergreifend zum Einsatz. Im Handel, wo kurze Reaktionszeiten gefordert sind, gehört sie zu den Standardlösungen in der Kommissionierung. In der Automobilindustrie unterstützen die sprachgeführten Systeme beispielsweise die Andienung von Artikeln. Auch in der Getränkelogistik und in der Lebensmittelindustrie setzen viele Unternehmen auf die sprachgesteuerte Kommissionierung.
Lagerprozesse verknüpfen
Die Technologie kommt nicht nur in der Kommissionierung zum Einsatz. Pick-by- Voice verknüpft sämtliche Lagerprozesse – beispielsweise wenn es um die Beschaffung von Nachschub geht oder eine Inventur ansteht. Auch außerhalb des Lagers sind Einsatzszenarien denkbar: „Voice hat über die vier Wände des Lagers hinaus ein enormes Potenzial“, sagt Tim Just. Das System könne der Ausgangspunkt für die vernetzte Supply Chain sein, da sich darüber praktisch alle Prozesse der Wertschöpfungskette miteinander verknüpfen lassen.
Das Szenario hinter diesen Überlegungen ist meist gleich: Die Voice-Technologie ist die Schnittstelle zur digitalisierten Logistik. Über sie steuert der Nutzer Elemente der Supply Chain. Nutzer können wichtige Daten über die Voice-Schnittstelle abfragen. Kennzahlen und Statistiken stehen beispielsweise zeitnah zur Verfügung. „Pick-by-Voice ist eine nachhaltige Technologie, die die Prozessoptimierung und -digitalisierung aktiv unterstützt“, erklärt Tim Just. Er ist sich sicher: „Die Steuerung der vernetzten Welt der Logistik mit Voice wird einer der Kommunikationskanäle der Zukunft sein.“
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