Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Schweizer Messer für die Produktion

MES in der regulierten Industrie

In der regulierten Industrie müssen Rezepturen oft auf das Milligramm genau stimmen. Zudem steigen die gesetzlichen Vorgaben samt Nachweispflichten stetig. Der Wettbewerbsdruck hinsichtlich Produktvarianz und Lieferzeiten kommt ohnehin hinzu. Wie können Produzenten dabei Qualitätsmanagement und Wirtschaftlichkeit vereinbaren?

Je nach Branchenzweig gelten in der regulierten Industrie unterschiedliche Richtlinien und strenge Vorgaben. (Bild: ©warut/stock.adobe.com)

Je nach Branchenzweig gelten in der regulierten Industrie unterschiedliche Richtlinien und strenge Vorgaben. (Bild: ©warut/stock.adobe.com)

Für Hersteller der Pharma-, Lebensmittel-, Geschmacksstoff-, Kosmetik- oder Feinchemiebranche mit ihren hochkomplexen Anforderungen und Abläufen ist eine gewisse Digitalisierung in der Fertigung unumgänglich. Das Manufacturing Execution System (MES) hat viele Aufgaben, von der Optimierung über die Absicherung der Prozesssicherheit und dem Qualitätsmanagement bis hin zur Dokumentation. Ohne eine MES-Anwendung wäre es sehr mühsam, die Daten zum Maschinenpark, der Materialversorgung und dem Auftragsfortschritt im Auge zu behalten. Auch zur Rezepturverwaltung sind die häufig automatisierungsnahen MES-Lösungen kaum noch wegzudenken.

Lückenlose Qualitätskontrolle

Dieses digitale Abbild einer Produktion ist auch eine gute Basis für das Qualitätsmanagement. Wenn beispielsweise, wie im Pharmabereich üblich, der Wirkstoffgehalt eines Rohstoffs auf die gesamte Rezeptur passen muss, kann dies über den kontinuierlichen Abgleich durch das MES sichergestellt werden. Durch die Zusammenführung von Auftrags- und Maschinendaten und der Koppelung von Anforderungen und Ausführung werden Diskrepanzen und Unstimmigkeiten erkannt und als Eskalationsstufen optisch oder akustisch rückgemeldet. Bei Überschreiten der Toleranzgrenzen kommt es zu einer Prozesssperre und einem Maschinenstopp, meist deutlich schneller als bei papiergebundenen Prozessen.

Dokumentation und ­Nachweispflichten

Je nach Branchenzweig gelten in der regulierten Industrie unterschiedliche Richtlinien und Vorgaben. Geringe Abweichungen im fertigen und möglicherweise ausgelieferten Produkt lösen Rückrufaktionen und die Suche nach der Fehlerursache aus. Audit Trail Funktionen wie auch die vollständig elektronische Dokumentation (EBR) aller Herstellungsschritte ermöglichen dann eine einfache Rückverfolgung von der Auslieferung bis zum Prozessbeginn, inklusive Chargenprotokoll, Materialeigenschaften in Form von auslesbaren Daten. Auch die von Herstellern im pharmazeutischen Umfeld verlangte GMP-konformen (Good Manufacturing Practice) Dokumentationen, die weitreichende Nachweise bis hin zum Gesundheitszustand der einzelnen Mitarbeiter für jeden Prozess verlangen, lassen sich über ein entsprechend integrierten MES erstellen.

Flexible Produktionsfeinplanung

Wenn eine Anlage ausfällt, der Rohstoff fehlt oder Aufträge kurzfristig eingeschoben werden, stößt die Produktionsplanung mit Excel-Listen an Grenzen. Mit den Planungsfunktionen einer MES-Anwendung lassen sich Pläne je nach Auftragslage, nach vorhandener Materialmengen, der Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern und so weiter automatisch berechnen. Für die Planungsläufe lassen sich Abhängigkeiten bis hin zu Durchlauf-, Rüstwechsel- und Reinigungszeiten berücksichtigen. So kann etwa bei Produkten mit unterschiedlichen Farbeigenschaften eines Materials eine Abfolge von hell nach dunkel eingeplant werden, um Reinigungsarbeiten zu vermeiden. Somit ist das MES gerade im regulierten Umfeld ein wertvolles Instrument für die tägliche Arbeit, aber auch zur Umsetzung von vielen Verbesserungsinitiativen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 93,3 Punkte geklettert und verzeichnet damit den fünften Anstieg in Folge.‣ weiterlesen

Der Sensorhersteller Leuze gibt Veränderungen in der Geschäftsführung bekannt. Mit Wirkung zum 1. April wird Xavier Hamers CEO der Unternehmensgruppe.‣ weiterlesen

Wago wird erster System- und Technologiepartner für das echtzeitfähige, Linux-basierte Betriebssystem ctrlX OS von Bosch Rexroth. Gemeinsam wolle man die offene Lösung weiterentwickeln, als Standard vorantreiben und branchenspezifischer Apps auf den Markt bringen.‣ weiterlesen

Der VDMA Additive Manufacturing wird ab 2024 ideeller Träger der Rapid.Tech 3D. Bereits in diesem Jahr will sich die Arbeitsgemeinschaft mit einem Format zum Thema Bildung engagieren‣ weiterlesen

Der Gewinner des Hermes Awards wird am 16. April bekanntgegeben. Die Jury hat nun die drei nominierten Unternehmen bekanntgegeben: ACS Climatics, Beckhoff und Bosch Rexroth.‣ weiterlesen

Checkmarx hat den Launch von Supply Chain Threat Intelligence bekanntgegeben. Das System stellt Bedrohungsinformationen zu hunderttausenden schädlichen Code-Paketen, zur Reputation der beteiligten Entwickler, zu schädlichen Verhaltensmustern und mehr bereit.‣ weiterlesen

Die Industrial Digital Twin Association hat mit PTC ein neues Mitglied. Gestartet mit 23 Organisationen, umfasst die Initiative nun 94 Mitglieder.‣ weiterlesen

Industrielle Montagelinien sind vielfältig: Einige arbeiten mit häufig wechselnden Produktaufbauten, während sich andere durch komplexe Prozesse und hohen Abstimmungsbedarf zwischen Werker und weiteren Experten auszeichnen. Das Fraunhofer IGD will Anwender mit einer Kombination aus Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen.‣ weiterlesen

Rund 1 Million Industrieroboter werden allein im Automotive-Bereich eingesetzt. Laut der International Federation of Robotics ein Rekordwert. Das größte Wachstum beobachtet der Robotik-Verband derzeit in China.‣ weiterlesen

Die Sorgen der Unternehmensleiter haben sich laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Kloepfel Consulting verschoben. Waren im September 2022 noch steigende Kosten die Hauptsorge, sorgt sich die Mehrheit der befragten Führungskräfte aktuell vor geopolitischen Risiken.‣ weiterlesen

Firewalls gehören in Unternehmen zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten, um das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Mehr noch, im integrierten und vernetzen Zusammenspiel mit weiteren Security-Lösungen, beispielsweise für die Endpoint-, Mobile- oder Cloud-Security und mit den immer wichtigeren Security-Services durch menschliche Experten, fügt sich die Firewall in ein ganzheitliches Security-Ökosystem ein, das alle IT-Bereiche im Unternehmen bestmöglich vor Angriffen und vor Schäden bewahren kann.‣ weiterlesen