MES beim Metallverarbeiter

Bis zu 97 Prozent Anlagenverfügbarkeit

Unternehmenswachstum sorgte bei der Penn GmbH für ein Umdenken in der Unternehmensstrategie. Mit der Implementierung eines Manufacturing Execution Systems wollte man etwa Excel-Listen in der Produktionsplanung ablösen. Mit der MES-Lösung von Proxia gelang es sogar, die Anlagenverfügbarkeit auf fast 100 Prozent zu steigern.

 (Bild: Proxia Software AG)
(Bild: Proxia Software AG)

Die Penn GmbH aus Senftenberg-Imbach in Niederösterreich produziert und bearbeitet Schmiedeteile, die sowohl in der Baubranche als auch in der Automobilindustrie Verwendung finden. Dabei bietet das Unternehmen ein breites Portfolio verschiedener Verfahren der Metallbearbeitung: Dazu gehört unter anderem das Umformen des Metalls in einer mehrstufigen Warmpresse sowie das Drehen und Fräsen. An drei Standorten in Österreich und an einem Standort in der Tschechischen Republik ist das Metall verarbeitende Unternehmen mit insgesamt rund 1.000 Mitarbeitern aktiv. Viele Neuprojekte führten seit 2014 zu einem großen Wachstum, weshalb es seither galt, die Stillstandzeiten von Anlagen einfacher zu erfassen, die Reaktionszeit der Produktionsplanung zu optimieren und von Excel umzustellen, die Arbeit für jeden einzelnen Mitarbeiter zu erleichtern, sowie die Anlagenverfügbarkeit zu verbessern. Auf Grund dieser Vorhaben beschloss die Unternehmensführung, ein Manufacturing Execution System (MES) zu implementieren.

(Bild: Proxia Software AG)
(Bild: Proxia Software AG)

Dreimonatiger Testlauf

Den Entscheidern sagte die MES-Lösung von Proxia am meisten zu, da sie Hardware-unabhängig war und die individuellen Anforderungen für den Einsatz bei Penn am besten erfüllte. Um zu testen, wie das System zu implementieren ist, starteten Andreas Fabian und seine Kollegen zunächst auf einer Pilotanlage drei Monate lang mit dem MES. Dafür wurde eine Serienmaschine mit wenig Rüstaufwand herangezogen. Proxia stellte ein BDE-Leihterminal für die Bedienung zur Verfügung. Alle Module wurden für den Probebetrieb freigeschaltet. Sämtliche Zeiten der Maschinen- und Betriebsdatenerfassung (MDE/BDE) gingen in die Erfassungssoftware ein. Das System bewährte sich und Andreas Fabian beschloss, die Lösung auch auf andere Anlagen auszurollen. In Kooperation mit Proxia konkretisierten die Verantwortlichen das Gesamtprojekt: Das MES sollte im ersten Schritt die automatische Maschinendatenerfassung (MDE) und die Betriebsdatenerfassung (BDE) umfassen.

(Bild: Proxia Software AG)
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MDE und BDE

Die MDE-Lösung wurde auf alle neuen Serienmaschinen mit geringem Rüstaufwand erweitert. Die Betriebsdatenerfassung wurde bei manuellen Arbeitsplätzen eingeführt. Um die Einarbeitungsphase zu verkürzen, erhielten die Mitarbeiter ein eigenes Handbuch, das ihnen die Bedienung des MES erklärte. Außerdem wurden verschiedene Rollen mit entsprechenden Rechten im System festgelegt. Die Maschinen wurden – je nach Anwendungsfall – mit Tablets oder PCs für die Erfassung der Daten ausgestattet. Für eine MDE stellen neuere Anlagen die digitalen Signale standardmäßig bereit, ältere Maschinen mussten die Techniker erweitern. Proxia erhielt Mitteilungen bezüglich Signalen und IP-Adressen, um die Anlagenkommunikation anzupassen. Wo dies nicht möglich war, hatte Penn gemeinsam mit Proxia eine eigenständige Konfiguration erarbeitet inklusive Hardwarekonzeption mit SPS. Anschließend wurden insgesamt 19 Maschinen mit MDE-Software angebunden. Für die Betriebsdatenerfassung wurden die Maschinen mit 12″-Tablet-PCs ausgerüstet, die über WLAN an das Unternehmensnetz angebunden sind. Andreas Fabian begründet seine Entscheidung für die mobile Lösung folgendermaßen: „Jeder hat Tablet-PCs daheim, die Mitarbeiter können damit umgehen. Und selbst die Älteren kennen es von ihren Enkelkindern.“ Auch die Sorge der Mitarbeiter vor einer kompletten Überwachung adressierte Andreas Fabia: „Was wir auswerten, zeigen wir auch her. Das Visualisieren wird für jeden sichtbar an den Infoboards. Wer zusätzliche Informationen braucht, hat jederzeit die Möglichkeit, auf weitere Daten zuzugreifen.“ Sobald ein Mitarbeiter signifikant unter den Durchschnitt fiel, half ihm das System in kurzer Zeit, die Gründe zu finden und zu beheben. Außerdem konnten sich die Mitarbeiter bei der Konfiguration des Systems aktiv einbringen, was ebenfalls zur Akzeptanz beigetragen hat.

(Bild: Proxia Software AG)
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