Programmieren ohne zu programmieren

Low Code im Industrial IoT

Low Code-Entwicklungsplattformen helfen Unternehmen, ihre IT an stetig wechselnde Strukturen und Prozesse anzupassen. Es gilt: Wo programmiert wird, kann meist Low Code-Technologie eingesetzt werden – erst recht im IIoT-Projekt.

 (Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)
(Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Im Zuge der Digitalisierung steigt der Bedarf an Anwendungen und Strukturen, um Produktions- und Unternehmensprozesse zu unterstützen, auch in IoT-Lösungen. Dabei können Low Code-Plattformen helfen, trotz niedriger Budgets und fehlendem Fachwissen IIoT-Technologie zu implementieren. Verfügbare Standardlösungen auf dem Markt passen oft nicht genau zu den Anforderungen eines Unternehmens. Die darauf folgenden Individualisierungen bringen oft einen hohen Programmierungsaufwand mit sich, der die Rentabilität von IT-Projekten beeinträchtigt. Low Code-Plattformen helfen Anwendern, zugeschnittene Lö­sungen zügig und somit günstig zu erstellen. Mit den Systemen sollen Fachbereichsmitarbeiter ohne Programmierkenntnis ­Applikationen erstellen können, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die ohnehin bereits vielerorts stark in Anspruch genommenen IT-Fachkräfte werden so entlastet, da die Basis der Applikationen bereits in den Fachbereichen geschaffen wird.

Das Netz der Endpunkte

IoT-Strukturen bestehen aus einem Netz verschiedener Endpunkte auf dem Shopfloor und Systemen im Backend. Für Programmierungen ist fundiertes Wissen über alle im System befindlichen Knotenpunkte nötig. Auch diesem Punkt lässt sich durch den Einsatz von Low Code-Technologie begegnen. Skalierbare Architekturen vereinfachen es, die Applikation mit den Anforderungen der IT-Governance in Einklang zu bringen. Viele Low Code-Plattformen bieten zudem No Code-Funktionalitäten etwa zur Modellierung von Prozessen oder grafische Bausteine für die Erstellung von Interfaces. Teilbereiche der Anwendung werden also nicht programmiert, sondern im Baukastensystem erstellt und konfiguriert. Die Umsetzung in der finalen Applikation erfolgt automatisiert und ohne weiteren Programmieraufwand. Bei Bedarf lässt sich eigener Code natürlich dennoch integrieren.

Basis für eine produktive Fehlerkultur

Viele Unternehmen haben gerade erst begonnen, ihre Industriellen IoT-Plattformen zu etablieren und eruieren gerade die Möglichkeiten. Auf diesem Lernweg sind Fehler vorprogrammiert und Anpassungen unausweichlich. Erlaubt es der Tech-Stack eines Unternehmens in einem solchen Fall nicht, flexibel zu reagieren und eine Neuausrichtung des Projekts in die Wege zu leiten, kann das das vorzeitige Ende einer IoT-Initiative bedeuten und eine Menge Geld kosten. An dieser Stelle kommen erneut die Vorteile einer unkomplizierten Applikationserstellung durch Low Code zum Tragen. So lässt sich schnell auf gewonnene Erkenntnisse und begangene Fehltritte reagieren. Die IoT-Anwendungen können vergleichsweise ­unkompliziert an die neue Anforderungen angepasst oder gänzlich neu aufgesetzt werden. Auch lassen sich verschiedene Szenarien testen, bis die entwickelte IoT-Applikation den an sie gestellten Anforderungen gerecht wird.