Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Grundlage für Predictive Quality

MES-Plattform für Medizintechnikhersteller

Für Medizintechnikhersteller ist Qualität extrem wichtig – was sie in der Praxis zu einem der teuersten Kostenfaktoren macht. Neue Technologien bieten Möglichkeiten, die Qualität zu steigern, die Kosten zu senken und dabei stets die gesetzlichen Auflagen umzusetzen.

Bild: ©sanjeri/iStock.com

Bild: ©sanjeri/iStock.com

Die im Produktionsprozess erfassten Echtzeitdaten liefern im passenden Kontext und mit der passende Analysemethode – etwa mit Algorithmen des ‚Machine Learnings‘ und weiteren anspruchsvollen Analyseverfahren – detaillierte Erkenntnisse über Prozesse. Die datenbasierte Vorhersage der Qualität, auch bezeichnet als ‚Predictive Quality‘, kann helfen, um Kosten zu senken, die Einführung neuer Produkte zu beschleunigen und zugleich die gesetzlichen Vorschriften zu befolgen. Predictive Quality ist ein vorausschauender und adaptiver Ansatz zur Einbindung der Qualität in die Prozesse. Daten aus dem Fertigungsbereich und der Lieferkette werden dabei zur Beurteilung der Qualität eines Produkts oder zur Ermittlung möglicher Qualitätsprobleme zusammengeführt. Der zugrundeliegende risikobasierte Ansatz macht die Methode zu einem dynamischen Prozess, der stetige Anpassungen erfordert. Analyseverfahren werden zur Bestimmung des Risikogrades und zur Priorisierung der erforderlichen Maßnahmen eingesetzt. Dabei versprechen sich Anwender eine Reihe von Vorteilen aus dem Einsatz des Konzeptes:

  • • weniger Ausschuss und Nacharbeit,
  • • gezielte Probeentnahmen und Kontrollen,
  • • effizientere Fertigung,
  • • besseres Verständnis der Fertigungs- und Qualitätsprobleme zur Verbesserung der Kennzahl „Time-to-Market“,
  • • geringeres Risiko, gegen Vorschriften oder Konformitätsregeln zu verstoßen
  • • höhere Kundenzufriedenheit, durch bessere produkte.

Risikodefinition und -kontrolle

Für eine Vorhersage der Qualität ist eine Definition und Priorisierung von Risiken erforderlich, welche alle Aspekte von Produkten und Prozessen betreffen, nach deren Schweregrad, Zeitrahmen und Art berücksichtigen. Anschließend können Parameter, wie die Häufigkeit von Stichproben oder Inspektionen, bestimmt werden, um so das Risiko hinsichtlich der Produktqualität zu senken. Prädiktive Systeme benötigen genaue, zeitnahe und vollständige Daten zu Prozessbedingungen und -ergebnissen. Diese Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, wie Geräten, Sensoren, Automatisierungssystemen sowie Software, welche Betriebstechnologie (OT) und Informationstechnologie (IT) vereint. Diese Daten müssen zusammengeführt und kontextualisiert werden, um Konsistenz und Qualität der Daten zu erreichen. Eine regelmäßige Rückmeldung aus dem Prozess an die Entwicklung ist erforderlich, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.

Voraussetzung Integration

Um die erforderlichen vertikalen und horizontalen Informationsflüsse einzurichten, können Fertigungsdatenplattformen helfen. Als Datenquellen für diese Plattformen dienen u.a. Anwendungen wie Manufacturing Execution-Systeme (MES), IIoT-Plattformen (Industrial Internet of Things), Qualitätsmanagementsysteme (QMS) sowie die Analysetools vielfältiger Ausprägungen. Doch keine dieser Lösungen allein genügt, um ein prädiktives Qualitätskonzept zu realisieren. Die oben erwähnte Fertigungsdatenplattform dient nicht nur der Erfassung und Analyse der Qualitätsdaten, sondern zeigt Korrekturmaßnahmen auf und leitet die Mitarbeiter bei ihrer Umsetzung an.

Datendrehscheibe in der Fabrik

Das MES liefert zahlreiche Informationen über Materialien, Spezifikationen, Maschinen, Arbeitsanweisungen, Personal und Daten der statistischen Prozesskontrolle. Viele Systeme können den Produktionszyklus eines Produktes berücksichtigen, um eine Ursachenanalyse (Root Cause Analysis) und die Überprüfung der Wirksamkeit von vorbeugenden Maßnahmen durchzuführen. Abweichungen können im Kontext erfasst werden, und es lassen sich eventuell übergreifende Muster in der Fertigungslandschaft erkennen. Diese Muster können in Predictive-Analytics-Algorithmen zur kontinuierlichen Qualitätsüberwachung und -verbesserung einfließen.

Interoperabilität

Eine Fertigungsdatenplattform sollte mit Enterprise Resource Planning-, Product Lifecycle Management-, Supply Chain Management- und Human Resources-Systemen sowie mit Automatisierungs-, IIoT- und OT-Systemen zusammenarbeiten können. Sie kombiniert das Angebot unternehmensweiter Informationen mit Fertigungssteuerungsfunktionalität und Analysefunktionen, bis hin zu prädiktiven Algorithmen und Modellen. Die Daten aus den IT- und OT-Systemen und den Endgeräten werden ergänzt und in einen Kontext gesetzt.

Von Daten zu Taten

Analyse und Voraussage von Fehlern ohne rechtzeitiges Handeln bringt wenig. Die Warnmeldungen können Änderungen in einem Prozess, einem Produkt, einem Material, einer Arbeitsanweisung oder einer Maschine einleiten. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass ein Überfluss an Warnmeldungen schnelles Handeln nicht verhindert. So ist eine Priorisierung der Warnmeldungen auf der Grundlage des Risikogrades und ihre Weiterleitung an die zuständigen Mitarbeiter sinnvoll. Grundsätzlich ist der Effekt der Verbesserung umso größer, je kürzer die Zeitspanne zwischen einem Ereignis und der Einleitung von Maßnahmen ist.

SOP und Prozessverriegelung

Eine vorausschauende Qualitätskontrolle sollte sich in Bezug auf die jeweiligen Standort- und Produktanforderungen sowie ihre Einsatzmöglichkeit zur Validierung und Verifizierung konfigurieren lassen. Einige auf Medizintechnik zugeschnittene Systeme ermöglichen auch die Durchsetzung von Standardarbeitsanweisungen (SOP) und bieten Prozessverriegelungen bei Abweichungen in Prozessen, Produkten und der Dokumentation.


Das könnte Sie auch interessieren:

Ein neuer Supercomputer soll Forschende am Karlsruher Institut für Technologie dabei unterstützen, neue Materialien etwa für die Medizin- oder Energieforschung schneller zu entwickeln.‣ weiterlesen

Version 5.2.9 der xSuite Business Solutions steht für den Einsatz bereit. Die Workflows des SAP-basierten Produktportfolios sind jetzt komplett in SAP Fiori ausführbar und wurden für das neue SAP S/4Hana 2022 zertifiziert. Hersteller xSuite hat zudem sein Softwareangebot in neue Basis- und Premiumpakete umgeschnürt.‣ weiterlesen

Mit dem Aufbau von Wirtschaftskreisläufen könnten Fertigungsunternehmen einige der akuten Herausforderungen wie Preissteigerungen und Ressourceneffizienz wirkungsvoll adressieren. Dazu müssen Firmen allerdings eine Reihe von Qualifikationen erlangen. Das ERP-System kann dafür den Rahmen bilden.‣ weiterlesen

Wie belegen Unternehmen die Ergebnisse ihrer ESG-Initiativen? Mit Auswertungen und Reports aus ihrer Unternehmenssoftware. Die Anwendung des ERP-Anbieters IFS Applications für solche Aufgaben heißt Sustainability Hub.‣ weiterlesen

Acatech-Präsident Jan Wörner wird Co-Vorsitzender der Plattform Lernende Systeme. Gemeinsam mit Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger bildet er die neue Doppelspitze des KI-Netzwerks. Der scheidende Co-Vorsitzende Reinhard Ploss bleibt der Plattform verbunden.‣ weiterlesen

Analysesoftware-Spezialist Alteryx hat sein Produkt Analytics Cloud Platform funktional erweitert. Die neu gestaltete Designer Cloud-Benutzeroberfläche ist jetzt mit mehr als 30 erweiterten Tools zur Vorbereitung, Zusammenführung, Analyse und Automatisierung verfügbar, schreibt der Anbieter in der Pressemitteilung zum Release.‣ weiterlesen

Integrieren Hersteller Technologien mit dem Prädikat 'Green Manufacturing', ist der Blick oft nur auf den unmittelbaren ökologischen und ökonomischen Nutzen gerichtet. Oft fehlt die Berechnung der Gesamtbilanz dieser Digitalisierungsmaßnahmen und der Weitblick in Sachen Nachhaltigkeit.‣ weiterlesen

Eigentlich soll der Low-Code-Ansatz vieles einfacher machen, wenn sich etwa Fachabteilungen ihre eigenen Anwendungen aufsetzen können. Doch in den IT-Abteilungen steigt dadurch der Aufwand für Support und Entwicklung. Eine zentrale Integrationsplattform kann diesem Effekt entgegenwirken.‣ weiterlesen

Die Anbindung der Produktionsmaschinen an die IT-Systeme beeinflusst zunehmend die Effizienz und Flexibilität einer Fabrik. Die wohl höchste Hürde solcher Integrationen ist, den vielen verschiedenen Maschinen die gleiche Sprache beizubringen. Wer das plant, aber die Individualentwicklung dahinter scheut, sollte sich die Software MK|Connect ansehen.‣ weiterlesen

Seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 13. September 2022 ist die Arbeitszeiterfassung nun für Unternehmen verpflichtend. Lösungen zur elektronischen Zeiterfassung können dabei behilflich sein. Doch was gilt es bei der Systemauswahl zu beachten, um möglichst reibungslos ans Ziel zu kommen?‣ weiterlesen

Zutrittsberechtigungen für Bereiche kritischer Infrastrukturen sind eine sensible Sache. Kurzfristige Berechtigungen müssen zunächst organisiert und langfristige Berechtigungen können zum Sicherheitsrisiko werden. Iseo adressiert dieses Problem mit der Data-on-Credentail-Technologie und verknüpft so Offline-Komponenten mit Online-Lösungen.‣ weiterlesen