Stabilo und das Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg
Externe Expertise ohne hohe Tagessätze
Stabilo wollte seine Produktion mit einem MES-System flexibilisieren. Um beim Erstellen des Anforderungskataloges jeden Irrtum auszuschließen, arbeitete der Schreibwarenhersteller mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg zusammen. Die Praxiserfahrungen der dort Beschäftigten wurden in den Prozess eingebunden.
(Bild: STABILO International GmbH)
Wenn sich Schülerinnen und Schüler im Sommer auf den Beginn des neuen Schuljahres vorbereiten, erwirtschaften die Hersteller von Stiften, Heften, Anspitzern und Radiergummis große Teile ihres Jahresumsatzes. So auch Stabilo International im bayerischen Heroldsberg, einer der größten Hersteller tintenbasierter Schreibgeräte. Diese Absatzschwankungen sind eine Herausforderung für die Produktionsprozesse des Unternehmens, werden Stifte in zahlreichen verschiedenen Varianten gefertigt: vom Textmarker oder Fineliner bis hin zu vielen kleineren Serien. Manchmal muss dabei schnell umgeplant werden: 2016 hat sich beispielsweise der Absatz des Textmarkers Boss Original in Pastelltönen anders als erwartet verzehnfacht. Um solche Bedarfsspitzen abzufedern, setzt Stabilo auf Technologien für eine flexible Produktion. So wollte der Schreibwarenhersteller ein Manufacturing Execution System (MES) einführen.
Schwierige Suche
Die Suche nach einer geeigneten MES-Software gestaltet sich nicht immer einfach. Standardisierte Lösungen werden spezifischen Anforderungen oft nicht gerecht. Zudem wissen Unternehmen nicht immer, was eine MES-Lösung bereitstellen sollte und welche Schritte notwendig sind, um die richtige Software zu finden und in den Betrieb einzuführen. Stabilo wandte sich daher an das Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg. Das Zentrum ist Teil des Förderschwerpunkts ‚Mittelstand-Digital‘ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Zentren unterstützen mittelständische Unternehmen etwa bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Auch finanzielle Unterstützung für die Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen oder die Qualifizierung von Mitarbeitenden können kleine und mittlere Unternehmen beantragen – über das Investitionszuschussprogramm Digital Jetzt, das ebenfalls zu Mittelstand-Digital zählt.
Bereits vor der Potenzialanalyse hat Stabilo verschiedene Softwarelösungen begutachtet, grobe Anforderungen an diese herausgearbeitet und einen Anwendungsfall identifiziert: Die Software sollte die Produktionsstätte in Weißenburg dabei unterstützen, einen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette zu erlangen und Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Gemeinsam mit den Fachleuten des Mittelstand-Digital Zentrums wurden im nächsten Schritt die Erwartungen an das System konkretisiert. Ermittelt wurde, welche Hardware noch beschafft und welche Änderungen am bisherigen System vorgenommen werden müssen, um ein MES in die Produktionsprozesse einbinden zu können. Auf Basis dieser Analyse entwickelten die Parteien ein Vernetzungskonzept für die Maschinenanbindung, das aktuelle und zukünftige Standards mit einbezieht.
Mitarbeiter einbinden
Besonderer Wert wurde auf die frühe Einbindung der Beschäftigten gelegt. Diese hatten die Möglichkeit, sich auf einer Informationsveranstaltung über das MES zu informieren, Fragen zu stellen und Impulse aus der Praxis einzubringen. Auf diese Weise gelang es, die Akzeptanz gegenüber der Umstellung und Veränderung des Arbeitsalltags zu schaffen. Auch im späteren Entwicklungsprozess hatten die Beschäftigten deshalb immer wieder die Möglichkeit, ihre Expertise einzubringen – etwa bei der Auswahl konkreter Funktionen für die zu implementierende Lösung oder der Gestaltung der Benutzeroberfläche.
Eine typische Herausforderung bei Stabilo ist, schnell auf überraschende Bedarfsspitzen zu reagieren. (Bild: STABILO International GmbH)
Das Fazit bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg fällt bei Stabilo positiv aus. Insbesondere die Potenzialanalyse fiel auf Zustimmung. Stabilo empfiehlt zudem den Betriebsrat früh an Bord zu holen, um die Kommunikation zwischen Geschäftsführung und Belegschaft so effektiv wie möglich zu gestalten und die Beschäftigten auf die Arbeit mit großen Datenmengen und digitalen Systemen vorzubereiten. Auch hier können die Zentren des Netzwerks von ‚Mittelstand-Digital‘ durch Weiterbildungen, Workshops und Vorträge unterstützen.
Autoren:Martin Lundborg ist Leiter der Abteilung ‘Kommunikation und Innovation’ am Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) und leitet die Begleitforschung des Förderprogrammes ‘Mittelstand-Digital’ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Autoren: Martin Lundborg ist Leiter der Abteilung ‘Kommunikation und Innovation’ am Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) und leitet die Begleitforschung des Förderprogrammes ‘Mittelstand-Digital’ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
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