Software zur Zeiterfassung

Datenbasis für effizienten Personaleinsatz

Beschäftigte zu gewinnen und zu halten ist für viele Unternehmen eine Herausforderung – besonders in Industrie, Bau und Handwerk. Ein Grund dafür: Andere Berufe sind weniger orts- und zeitgebunden und Arbeits- und Privatleben lassen sich einfacher aufeinander abstimmen. Mit Software für die Zeitwirtschaft können Unternehmen auf die Anforderungen ihrer Beschäftigten eingehen und flexiblere Arbeitszeitmodelle realisieren.

New Work spiegelt ein neues Verständnis von Arbeit wider: Menschen wollen Beruf und Freizeit stärker aufeinander abstimmen und selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten. (Bild: Interflex Datensysteme GmbH)
New Work spiegelt ein neues Verständnis von Arbeit wider: Menschen wollen Beruf und Freizeit stärker aufeinander abstimmen und selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten. (Bild: Interflex Datensysteme GmbH)

Laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom September 2022, sind Arbeitgeber dazu aufgefordert, Arbeitszeiten der Beschäftigten systematisch zu erfassen. Die Entscheidung bezieht sich auf das sogenannte Stechuhr-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 2019, das allerdings bisher noch nicht in deutsches Recht umgesetzt ist. Durch das Urteil gewinnen Anwendungen für Zeitwirtschaft an Relevanz. Damit erfassen Unternehmen nicht nur Arbeitszeiten, sondern können auch von weiteren Effekten profitieren, wie etwa von neuen Formen der Arbeitszeitgestaltung. Es geht darum, die Wünsche der Beschäftigten zu berücksichtigen. Zu dem Ergebnis kam eine Studie der Boston Consulting Group. Demnach reichen Lohnerhöhungen künftig nicht mehr aus, um Personal zu halten. Denn eine fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für fast ein Viertel der Befragten ein Kündigungsgrund.

Nicht nur für Bürojobs

Aktuell profitieren vor allem Arbeitskräfte mit Bürojobs von Lösungen wie Remote Work oder Homeoffice. Doch auch für Unternehmen, deren Fachkräfte überwiegend im Schichtbetrieb und damit vor Ort am Fließband oder unterwegs im Außendienst tätig sind, gibt es Lösungen, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten. So unterstützen Lösungen für Zeitwirtschaft Unternehmen bei der Realisierung neuer Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder der Flexibilisierung von starren Schichtsystemen. Verschiedene Arbeitszeitmodelle lassen sich in einem System abbilden. Gleichzeitig können Unternehmen Zeitbuchungen gemäß den tariflichen, gesetzlichen und innerbetrieblichen Vorgaben erfassen und regelkonform verarbeiten. Aber auch die Beschäftigten gewinnen dadurch mehr Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeiten. Mit einem integrierten Employee Self-Service können sie eigenverantwortlich Arbeitszeiten dokumentieren, Urlaub und Fehlzeiten beantragen sowie bei der Schichtplanung mitwirken. Unterstützt ein Employee Self-Service eine barrierefreie Bedienung, schaffen Arbeitgeber damit sogar die Basis, um alle Beschäftigten in die Zeitwirtschaft einzubinden. Eine Lösung, die das ermöglicht, ist etwa das modulare System IF-6040 von Interflex. Die browserbasierte Software lässt sich von Beschäftigten sowohl auf dem Betriebsgelände als auch von unterwegs einsetzen.

Zu komplex für Excel

Eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten führt auch zu einem Umdenken bei der klassischen Schicht- und Dienstplanung, die oft noch auf Basis einer Excel-Tabelle erfolgt. Dafür sind die Anforderungen, die durch Homeoffice-Regelungen, verschiedene Arbeitszeitmodelle, tarifliche Bestimmungen oder durch eine schwankende Auftragslage entstehen, jedoch zu komplex . Diese Faktoren und Regelungen werden von der Interflex-Software berücksichtigt. Als Ergänzung zur Zeitwirtschaft bietet sie einen Überblick über den Personalbedarf oder zeigt Über- und Unterbesetzungen auf. Verantwortliche für die Schicht- und Dienstplanung können mit Hilfe der Software auch Wünsche und Qualifikationen von Beschäftigten bei der Planung beachten. Mit integrierten Lösungen für Schichttausch und Wunschdienste im Employee Self-Service kann das Personal die Personaleinsatzplanung eigenverantwortlich mitgestalten.

Abläufe optimieren

Um Arbeitszeiten zu flexibilisieren, empfiehlt es sich festzustellen, ob Personalmangel besteht und ob Fachkräfte effizient im Produktionsablauf eingesetzt werden. Die Interflex-Software liefert dafür eine Zeitwirtschaftslösung. Die Daten aus der Zeitwirtschaft können betriebswirtschaftlich gesehen helfen, Produktionsabläufe zu optimieren, Personalbedarf zu erkennen und damit das Unternehmen insgesamt wettbewerbsfähiger zu machen. Letztlich führen optimierte Betriebsprozesse zu einem effizienten Personaleinsatz und in Folge auch zu den Freiräumen, die flexiblere Arbeitszeiten erst ermöglichen.

Flexibilität und Transparenz

Lösungen für Zeitwirtschaft können Unternehmen dabei unterstützen, Arbeitszeiten von Beschäftigten unabhängig von deren Arbeitsplatz flexibler zu gestalten und für alle Beteiligten transparent abzubilden. Mehr Flexibilität für Beschäftigte widerspricht dabei nicht zwangsläufig effizienten Betriebsprozessen. Denn auf der einen Seite liefert die Zeitwirtschaft die Datenbasis, um Personal effizient einzusetzen und nachgelagerte Produktionsabläufe zu optimieren. Auf der anderen Seite wird die Belegschaft motivierter, weil ihre individuellen Wünsche berücksichtigt werden und sie an der Arbeitszeitgestaltung mitwirken können. Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur systematischen Arbeitszeiterfassung ist damit eine Chance für Unternehmen.







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