Vorkalkulation und Arbeitsplanung per Tabellenkalkulation bedeutet meist dezentrale Ablagen und manuelle Datenpflege. Ein solches Vorgehen ist jedoch fehleranfällig. Daher hat der Anlagenbauer Dieffenbacher zusätzlich zur SAP-Arbeitsplanung die HSI-Lösung HSplan/IS integriert. In der Folge konnten Planungsabläufe verbessert werden – es herrscht Planungssicherheit.
(Bild: HSi GmbH)
Die Dieffenbacher GmbH ist ein weltweit agierender Hersteller von Pressensystemen und kompletten Produktionsanlagen für die Holzwerkstoff-, Composites- und Recyclingindustrie. Das Unternehmen bearbeitet drei Geschäftsbereiche: den Bau von Anlagen für die Spanplattenproduktion und für die Herstellung von Composites sowie die Projektierung von Recyclinganlagen. In der Fertigungsplanung am Unternehmenssitz in Eppingen pflegt ein siebenköpfiges Team rund 100.000 Arbeitspläne. Dabei liegt die Arbeitsplanquote aufgrund der großen Zahl an Neuplanungen, Varianten und Änderungen bei maximal 60 Prozent.
Planungswissen sichern
Gepflegt werden die Arbeitspläne mit SAP-Software. Um das spezifische Planungswissen der Planer zu sichern, sollte zusätzlich eine Lösung des Planzeitenspezialisten HSI integriert werden: „Jeder Planer verfügt über Wissen, das in z.B. Excel oder auf andere Weise verwaltet wurde und auf das im Bedarfsfall unter Umständen nur schwer zugegriffen werden konnte“, sagt Andreas Ebner, Leiter Produktionsplanung bei Dieffenbacher. Zudem seien Änderungen durch die manuelle Pflege und divergierende Ablageorte sehr aufwendig gewesen und konnten oft nicht schnell genug und durchgängig umgesetzt werden. Das führte zu Datenredundanz in den Planzeiten, die in der Fertigung vor Ort für Akzeptanzprobleme sorgten. Neuplanungen von Komponenten waren zeit- und kostenintensiv. Entsprechend komplex war auch die Bearbeitung von Feedback aus Fertigung und Montage. „Wir haben deswegen eine Softwarelösung gesucht, die eine schnellere und exakte Arbeitsplanung und Zeitermittlung auf Basis einer gemeinsamen papierlosen Datenhaltung ermöglichen sollte“, erläutert Andreas Ebner. Die Lösung sollte vollständig in SAP integriert sein, um Systemsprünge zu vermeiden. Projektziele waren eine bessere Planzeitenqualität und transparentere Planungsprozesse. Die redundante Stammdatenhaltung sollte reduziert und an einem zentralen Ort abgelegt und bearbeitet werden. Außerdem sollte das neue System Funktionen zur Rüstzeitberechnung mitbringen und Budget-Prozesse unterstützen.
Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahrens entscheid sich Diffenbacher für die Lösung HSplan/IS der Erfurter HSi GmbH. Die Anwendung kann je nach Anforderungsprofil voll in die bestehende IT-Landschaft integriert, eingebettet sowie über eine Schnittstelle angebunden werden. „Das Tool liefert mit der gemeinsamen Technologiebasis für Vorkalkulation und Arbeitsplanung bereits viele Stammdaten für unsere Standardverfahren Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen, Schneiden, Beschichten und Sägen. Das garantierte eine schnelle Systemeinführung“, erläutert Andreas Ebner einen zentralen Grund für die Entscheidung.
Plan-und Vorgabezeitermittlung
Die Module integrieren verfahrens- und kundenspezifische Daten, wie Schnittwerte und Regelwerke zur Berechnung von Zeiten. HSplan/IS ergänzt die SAP-Arbeitsplanung um die Funktion der Plan- und Vorgabezeitermittlung. Der Arbeitsplaner beschreibt im SAP-Standard seine Vorgangsfolge. Unterhalb der Vorgänge ergänzt die HSI-Anwendung dann die Ebene der Arbeitsstufen. In der Vorgangsübersicht kann der Planer über eine Symbolleiste den Stufeneditor aufrufen. Dort bietet die Lösung arbeitsplatzbezogene Berechnungsabläufe an. Sobald ein Berechnungsablauf ausgewählt und die Parameter eingegeben sind, erfolgt die Abarbeitung der Regellogik auf dem HSi-Server. In den Arbeitsstufen werden die berechneten Haupt-, Neben- und Rüstzeiten sowie die generierten Texte gespeichert. „Ein Vorteil im direkten Vergleich mit der SAP-Arbeitsplanung ist die automatisierte Übernahme von Änderungen: Ändert man beispielsweise die Anzahl der Bohrungen, wird diese automatisiert für alle entsprechenden Arbeitsgänge übernommen“, so Ebner. Nach Verlassen des Stufeneditors gelangt der Planer zurück in den Vorgang. Die berechneten Planzeiten werden automatisch in allem relevanten Arbveitsplänen in die SAP-Zeitfelder für Rüst-, Maschinen- und Personalzeit übernommen. Neben der Arbeitsplanung können die Werte zur Ermittlung der Herstellkosten herangezogen werden. Zur Ähnlichkeitsplanung verfügt das Tool zudem über eine Wiederholberechnung. Arbeitspläne können dabei übernommen, Parameter geändert und mit aktuellen Technologiedaten neu berechnet werden.
Multilinguales Tool
Eingeführt wurde das System – zusammen mit den Erweiterungen für unternehmensspezifische Verfahren – im Januar 2019. „Die Handhabung ist intuitiv: Wir bewegen uns die ganze Zeit über im gewohnten SAP-Standard“, so Ebner. Besonders überzeugt habe die Möglichkeit, die Datenbasis stetig zu erweitern. So arbeite aktuell ein Mitarbeiter an einer neuen Fertigungsplanung mit über 500 zum Teil sehr ähnlichen Bauteilen. „Aktualisierungen und Variantenplanungen sind mit der automatisierten Anwendung deutlich zeitoptimiert möglich“, resümiert Ebner. Außerdem seien Prozesse aufgrund der Nachvollziehbarkeit aller Rechenschritte nun besser dokumentiert. Da der Anlagen- und Maschinenbauer Produkte für einen globalen Markt fertigt, sei es vorstellbar, dass die HSI-Lösungen zur Arbeitsplanung und Vorkalkulation auch an anderen Produktionsstandorten zum Einsatz kommen, sagt Ebner. Die Lösungen stehen multilingual zur Verfügung. So steht der Integration in den Unternehmensstandorten Kanada und Tschechien oder China nichts im Weg.
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