OPC UA bei Ostlangenberg Fertigungstechnik

50 Maschinen im Zeitstrahl

 (Bild: Proxia Software AG)
(Bild: Proxia Software AG)

Zugriff auf Prozessdaten

Was eine so angebundene Maschinendatenerfassung (MDE) leisten kann, erläutert Tobias Hoffmeister, Produktionsleiter beim Lohnfertiger: „Proxia zeigt uns an, welche Werkzeugkontrollen an den Maschinen vorgenommen wurden. Wir können z.B. genau sagen, wann ein Werker eine derartige Überprüfung durchgeführt hat. Denn beim Öffnen der Magazintür erscheint das Signal Werkzeugkontrolle. Zudem wissen wir genau, welches Werkzeug überprüft wurde, weil auch die Werkzeugdaten per OPC-UA an das MES übertragen werden.“ Ostlangenberg lässt sich auch darüber informieren, mit welcher Vorschubgeschwindigkeit eine Maschine fährt. Der Geschäftsführer sagt dazu: „Wir wollten durch lückenloses MES-Monitoring einen umfassenden Überblick über unsere Produktion erhalten. Was eine Maschine tut, wird mit dem Zeitstrahl im MES angezeigt, menschliche Fehlerquellen werden sicher ausgeschlossen.“ Die OPC-UA-Vernetzung erfasst die technischen Ursachen, warum eine Maschine gerade nicht im Span ist. Diese Informationen helfen den Meistern, auf Probleme zu reagieren. Außerdem weiß auch der Chef stets, welcher Auftrag wo und mit welchem Status in der Bearbeitung ist.

Mobiler Systemeinsatz

Über sein Smartphone kann Tobias Hoff-meister mit der browserbasierten Software Monitor.web abrufen, welche Maschinen gerade arbeiten und welche nicht. Steht eine Maschine, stellt das Tool qualitative Aussagen über Störungen oder gewollte Unterbrechungen wie Werkzeugkontrollen dar.

Schneller Überblick

Ostlangenberg nutzt als ERP-System Beosys von Beosys Software aus Bocholt, das über eine Standard-Schnittstelle mit der MDE und Betriebsdatenerfassung (BDE) des MES verbunden wurde. In drei Tage ließ sich der Datenaustausch zwischen den Systemen definieren, einrichten und die Tests beginnen. Die in die Produktion eingelasteten Aufträge sind damit jeweilis einer Maschine zugeordnet und lassen sich mit der Zeitstrahl-Software überwachen. Im Vergleich zu vorher sind die Aktivitäten im Werk nun leicht im Blick zu halten. „Wenn Sie als Lohnfertiger beim geforderten Preis-/Leistungsverhältnis, bei Lieferfähigkeit und Audits mithalten wollen, brauchen Sie den vollständigen Überblick in Echtzeit,“ sagt der Geschäftsführer Claus Ostlangenberg. Heute liegt die Maschinenverfügbarkeit teilweise bei 95 Prozent. Im nächsten Schritt geht es an die Fertigungsfeinplanung und die Installation von BDE-Terminals, wovon sich der Produzent eine noch höhere Maschinenverfügbarkeit verspricht.