Zeit und Planung als Schlüssel für die Partnersuche

13 Tipps für die MES-Auswahl

Die Kosten einer MES-Einführung können bei ausufernden Anpassungen schnell steigen. (Bild: CCC Software GmbH)
Die Kosten einer MES-Einführung können bei ausufernden Anpassungen schnell steigen. (Bild: CCC Software GmbH)

Zur Auswahl des MES

Nachdem das Lastenheft bereit für den Versand an die MES-Anbieter ist, beginnt der nächste Projektschritt. Es ist Zeit zu wählen. Sechs Tipps zeigen, wie viele Produzenten dabei vorgehen.

1. In der Vorselektion sollte zunächst eine Übersicht der relevanten Anbieter erstellt werden. Eine ausführliche Übersicht über mehr als hundert MES-Anbietern bietet beispielsweise der MES D.A.CH Verband unter dem Punkt Marktspiegel. Es gibt im Netz aber auch einige weitere Übersichtslisten und Vergleichsportale, bei denen mit Filtern eine erste Auswahl erstellt werden kann. In diesem Schritt werden die Anbieter aussortiert, die aufgrund der festgelegten Ausschlusskriterien nicht geeignet sind.

2. Im Rahmen der Feinselektion sollten drei bis vier Anbieter für eine ausführliche Analyse ausgewählt werden.Das Lastenhaft bildet die Basis: Die Anbieter sollten auf alle Punkte darin eingehen können. Die Unternehmen sollten hier auch auf ihre projektspezifische Kompetenz und die Kostenstruktur hin untersucht werden.

3. Im Rahmen der Detailanalyse sollten die Top-Anbieter persönlich begutachtet werden. Dafür bieten sich Anbieterpräsentationen und Besuche bei Referenzkunden an. Die Anbieter sollten auf die Anforderungen im Kriterienkatalog eingehen sowie die funktionalen Möglichkeiten des Systems vorstellen. Kritisches Nachfragen ist an dieser Stelle zielführend.

4. Im Nachgang werden alle Ergebnisse für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ausgewertet. Neben dem funktionellen Erfüllungsgrad werden hier auch Investitions- und Wartungskosten betrachtet. Eine grafische Aufbereitung im Rahmen einer Matrix hilft, Kosten und Nutzen gegenüberzustellen.

5. Vertragsverhandlungen sollten mit zwei Anbietern geführt werden. Denn dabei kann noch intensiver verglichen und bewertet werden. Einerseits in Hinblick auf Faktoren wie Lizenzbedingungen, Wartungsverträge und Zahlungskonditionen, andererseits darauf, wie etwa der Umgang mit Abweichungen ist. Zusätzlich sollten die Auftraggeber mit den Anbietern diskutieren, welche Vertragsstrafen bei Nicht-Erfüllung der Aufgaben und Pflichten folgen.

6. Um Aufwand und Kosten zu sparen, können Firmen externe Berater einbeziehen. MES-Consultants kennen sich in der Regel bereits mit einigen Lösungen aus und verfügen über die Erfahrung und das technische Know-how, um bei der MES-Auswahl intensiv zu unterstützen. Zum Angebotsspektrum dieser Consultants zählt typischerweise:

  • Anforderungsanalyse und Kriterienbewertung
  • Anbietersondierung, oft mit mehrstufiger Eingrenzung
  • Organisation von Workshops, Demos und Pilotsystemen
  • Bewertung der Angebote
  • Unterstützung bei Rollout und Einführung

Sorgfalt zahlt sich aus

Um das bestmögliche MES für das eigene Unternehmen zu finden, braucht es Zeit, eine gute Planung und klare Ziele. Letztlich handelt es sich um eine langfristige Anschaffung und die Wahl sollte gut überlegt sein. Dafür wird es sich auch bezahlt machen, wenn schließlich die richtige Auswahl getroffen wird. n