Sechsachsroboter in der Sensorfertigung

Kleine Losgrößen in einer Zelle produzieren

Mit einer Montagezelle zeigt der Sensorhersteller Wenglor, wie sich sowohl Produktivität als auch Flexibilität mit moderner Steuerungstechnik und hochperformanten Robotern verbessern lassen. Ein Sechsachsroboter fertigt darin Optikmodule für unterschiedliche Baureihen.

Die Roboterzelle verfügt über zwei identische Justagestationen für die hochgenaue Ausrichtung der Linsen. (Bild: Stäubli Tec-Systems GmbH)
Die Roboterzelle verfügt über zwei identische Justagestationen für die hochgenaue Ausrichtung der Linsen. (Bild: Stäubli Tec-Systems GmbH)

Sensorhersteller müssen innovativ sein, wenn sie die Schlüsselrolle ausfüllen wollen, die ihnen in einer Welt zu digital vernetzen Prozessen zugeschrieben wird. Wenglor in Tettnang am Bodensee zeigt mit einer intelligent konzipierten Montagezelle, dass nicht nur die Endprodukte von Sensorherstellern wegweisend sein können, sondern auch deren Produktion.

Michael Martin, Softwareentwickler bei Wenglor (Bild: Stäubli Tec-Systems GmbH)
Michael Martin, Softwareentwickler bei Wenglor (Bild: Stäubli Tec-Systems GmbH)

Personalmangel

Rund 300 Mitarbeiter beschäftigt Wenglor allein am Standort Tettnang und der Bedarf an qualifiziertem Personal ist kaum zu decken. Daher spielen hochautomatisierte Produktionskonzepte für den Produzenten eine besondere Rolle. Wie eine solche Lösung in der Praxis aussieht, zeigt eine Roboterzelle, in der Optikmodule für unterschiedliche optoelektronische Sensorbaureihen montiert werden. Zu den Schlüsselkomponenten der Zelle gehören ein Stäubli TX60L Sechsachs-Roboter, eine Beckhoff TwinCAT3 Soft-SPS sowie ein .NET-Hostprogramm. „Das Roboterprogramm unterstützt beliebige Anforderungen, die Ausführungsschritte in der SPS sind frei konfigurierbar, die Ausstattung der Zelle hochflexibel – das gibt uns jede Menge Freiheit. Die Anlage kann deshalb nicht nur Linsen justieren, sondern beherrscht auch ein breites Spektrum an Montageapplikationen“, sagt Michael Martin, Softwareentwickler bei Wenglor.

Typische Losgröße bis 2.000

Derzeit werden in der Zelle ausschließlich Optikmodule für unterschiedliche modular konzipierte Sensorbaureihen montiert. Die Variantenvielfalt ist groß, die typischen Losgrößen liegen bei 100 bis 2.000 Optikmodulen. Analog dazu stehen bis zu fünf Umrüstungen pro Tag an. Aufgrund der Flexibilität der Anlage und der steuerungstechnischen Voraussetzungen mit dem Hostprogramm, aus dem die entsprechenden Prozessabläufe nur abgerufen werden müssen, lässt sich die komplette Zelle in wenigen Minuten umrüsten.