IT-gestützte Wartung und Instandhaltung



Bild: GFOS

Das Manufacturing Execution-System ‚GFOS Production‘ des gleichnamigen Anbieters aus Essen bietet zahlreiche Funktionen zur Planung und Unterstützung von Instandhaltungsmaßnahmen an. Neben einem Modul zur Planung von Instandhaltungsmaßnahmen zählt dazu auch ein Alarmmanagement, um vorbeugende Wartungsmaßnahmen basierend auf Messwerten aus der Anlage anzustoßen. Für eine präzise Planung und Abrechnung lassen sich die Instandhaltungsabläufe bei Bedarf auch auf einzelne Anlagenteile oder Produkte schlüsseln, um für jedes Bauteil zustandsabhängige Wartungsintervalle zu ermitteln. Vor Ort in der Werkhalle unterstützt das IT-System die Dokumentation und Durchführung der Instandhaltungsaktivitäten, dazu werden spezifische Dialoge für das Buchen und Dokumentieren der Aufträge am Werkerterminal zur Verfügung gestellt.

Dokumentation der Instandhaltungsabläufe

Neben der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen unterstützt das MES?auch die Durchführung und Dokumentation der Instandhaltungsaktivitäten. Die Mitarbeiter der Instandhaltung können die von ihnen durchgeführten Arbeiten an der Anlage, also unmittelbar vor Ort am Terminal in der Produktion, buchen und dokumentieren. Hierfür stehen in der Benutzeroberfläche der Anwendung spezifische Dialoge zur Verfügung, in denen die Instandhaltungsaufträge für den betroffenen Arbeitsplatz mit allen angehängten Unterlagen vom Anwender eingesehen werden können. Am Terminal der Anlage werden dann auch der Fortschritt, das Ergebnis der durchgeführten Arbeiten und gegebenenfalls auch weitere erforderliche Arbeiten dokumentiert. Ähnliche Eingabemasken und Dialoge stehen auch für die Maschinenbediener bereit, die autonom Instandhaltungsaktivitäten an Maschinen und Anlagen durchführen sollen. Durch diese angepasste Datenerfassung wird genau dokumetiert, welcher Mitarbeiter wann welches Bauteil nach welchen Plänen gewartet hat.

Detaillierte Auswertungen ohne Zusatzaufwand

Über die Dokumentation der Instandhaltungstätigkeiten am Rückmeldeterminal werden alle Daten rund um die Instandhaltung in der MES-Anwendung erfasst und verwaltet. Aus diesem Grund ist das System auch in der Lage, ohne zusätzlichen Aufwand detaillierte Auswertungen für den Bereich Instandhaltung zu liefern. So kann ein Unternehmen zum Beispiel auswerten, welches Bauteil wie viel Instandhaltungsaufwand verursacht hat. Betrachtet man diese Größe relativ zur erbrachten Menge oder Bearbeitungszeit an diesem Arbeitsplatz, lassen sich ohne großen Aufwand Optimierungspotenziale aus den im System hinterlegten Daten ableiten.

Auf diese Art und Weise lässt sich auch die Häufigkeit der Instandhaltungsaktivitäten an den einzelnen Anlagenteilen auswerten. Aus diesen Daten kann zum Beispiel abgeleitet werden, welche konkreten Bauteile häufiger gewartet werden sollten, um Störungen im Produktionsablauf zu minimieren. Diese Erkenntnisse können dann direkt in die Instandhaltungspläne einfließen und werden somit unmittelbar umgesetzt. Schließlich können standardisierte Instandhaltungskennzahlen, wie etwa die mittlere Betriebszeit zwischen zwei Ausfällen (Mean Time Between Failure, MTBF) oder die durchschnittliche Reparaturzeit nach einem Systemausfall (Mean Time To Recover, MTTR) in ihrer zeitlichen Entwicklung mittels Trendanalysen überwacht werden. Auf Basis solcher Kennzahlen ist es auch möglich, direkt Alarme auszulösen, wenn eine der überwachten Parameter aus einem definierten Rahmen läuft.

Aufwandsarme Instandhaltung realisieren

Produktionsnahe IT-Lösungen sind heute in der Lage, alle Prozesse rund um die Instandhaltung administrativ zu begleiten. Der Benutzer wird dabei vom System bei der Planung, Durchführung, Dokumentation und der anschließenden Auswertung der Instandhaltungsmaßnahmen unterstützt. Durch die Kombination von mengen- und zeitabhängiger Zustandsüberwachung zusammen mit der IT-gestützten Abwicklung der Instandhaltungsabläufe lässt sich mit Hilfe einer MES-Software eine aufwandsarme und zugleich effektive Instandhaltungsstrategie in der Praxis umsetzen.