Zukunft der Arbeit: ‚Future Work Lab‘ eröffnet

Im ‚Future Work Lab‘ wollen zwei Fraunhofer-Institute gemeinsam mit Partnern aus der Industrie wie Bosch Rexroth die Zukunft der Arbeit vorstellen. So wird beispielsweise an einer Montagestation eine realer Arbeitsplatz mit der virtuellen Welt verbunden.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka hat am vergangenen Donnerstag das Future Work Lab auf dem Forschungscampus Stuttgart-Vaihingen eröffnet. In dem Innovationslabor für Arbeit, Mensch und Technik zeigen die Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie für Produktionstechnik und Automatisierung IPA zusammen mit den zugehörigen Instituten der Universität Stuttgart, wie die Industriearbeit der Zukunft aussehen wird.

In der Demonstratorenwelt – einer von drei Welten des Future Work Lab – verdeutlichen die Wissenschaftler die Vorteile der vernetzten Industrie. Digitale Assistenzsysteme helfen den Mitarbeitern, bei minimalen Einlernzeiten variantenreiche Produkte fehlerfrei zu montieren. Das Future Work Lab steht Unternehmen, ihren Mitarbeitern und Betriebsräten, Forschern sowie weiteren Interessierten als Anlaufstelle für Fragen rund um die Industriearbeit der Zukunft offen.

Assistenten miteinander kombinieren

In der Demonstratorenwelt finden sie unter anderem eine Montagestation mit dem modular aufgebauten und flexibel anpassbaren Montageassistenzsystem Active Assist von Bosch Rexroth vor. Diese aus Hard- und Software bestehende Lösung verbindet reale Montagearbeitsplätze mit der virtuellen Welt der Informationstechnologie. Ihre Anwender können je nach Aufgabenstellung eine Vielzahl verschiedener digitaler Assistenten miteinander kombinieren. Die ebenfalls eingesetzte interaktive Kommunikationsplattform Active Cockpit von Rexroth erfasst alle relevanten Produktionsdaten, analysiert und visualisiert sie. Diese Informationen helfen den Mitarbeitern, die Prozesse kontinuierlich zu verbessern und Störungen schneller zu beheben.

Im Future Work Lab führen digitale Assistenten die Mitarbeiter durch die Montage und projizieren per Beamer die Arbeitsanweisungen auf einen Arbeitstisch. Leuchtdioden an Bauteilbehältern, sogenannte ‚Pick-to-Light-‚ und ‚Pick-to-Beamer-Module‘, markieren eindeutig, welche Bauteile der Mitarbeiter als nächstes greifen soll. Kameras und Ultraschallsensoren überprüfen die Arbeitsschritte und helfen den Mitarbeitern, bei Fehlern Korrekturmaßnahmen einleiten zu können. Ein integrierter Funkakkuschrauber von Bosch Rexroth überwacht zusätzlich in Echtzeit, ob er in der richtigen Position ist, und vermeidet zu festes oder zu lockeres Schrauben.

„Vernetzung unterstützt Menschen in der Montage“

„Active Assist ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Vernetzung den Menschen in der Montage unterstützen kann. Das System hilft auch, bei einer variantenreichen Fertigung bis hin zur Stückzahl eins Fehler zu vermeiden und damit Herstellkosten zu reduzieren“, sagt Dr. Moritz Hämmerle, Leiter des Future Work Labs. Zusätzlich verkürzt das Montageassistenzsystem die Einlernzeiten, weil es sich hinsichtlich Sprache und gebotener Informationstiefe an die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter anpassen kann.

(Quelle:Bosch Rexroth AG/Bild:Bosch Rexroth AG)







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