Mit über 15.000 Produkten bietet EBM-Papst ein umfangreiches Portfolio für Aufgaben in der Luft- und Antriebstechnik. Das Unternehmen beschäftigt über 10.500 Mitarbeiter, Elektronikkomponenten werden unter anderem im Werk Mulfingen auf sieben SMT-Linien gefertigt. IT-gestützte Produktions- und Qualitätsprozesse sind zentraler Bestandteil der Fertigungsorganisation. Patrick Reinwald, Gruppenleiter SAP Modulbetreuung, Georg Schappes, Gruppenleiter QM und Prozesse sowie Software-Entwickler Christof Steuer geben einen Einblick.
Bild: EBM-Papst
IT&Production: Welchen Anforderungen steht die Elektronikfertigung bei EBM-Papst derzeit im Hinblick auf Produkte und Prozesse gegenüber?
Georg Schappes: Unser Unternehmen stellt Motoren und Ventilatoren her, im Elektronikbereich fertigen wir sowohl AC- als auch verbrauchsarme EC-Technik. In Mulfigen wird für den Eigenbedarf produziert, außerdem agieren wir als Lohnfertiger für unsere Tochter in Landshut und konkurrieren dabei mit externen Zulieferern. Für SMD-Bestückung und Reflow-Prozesse setzen wir sieben ASM-Linien ein. Monatlich werden so im Werk rund 600.000 Leiterplatten mit 75 Millionen Bauteilen bestückt. Hinzu kommt die THT-Bestückung sowohl in Deutschland als auch in Ungarn, wo die Handbestückung im Sinne einer verlängerten Werkbank erfolgt. Geprüft wird durch optische Inspektion, In-Circuit-Tests für Bauelemte sowie im Fall von Steuereinheiten auch mit Live-Tests der Produkte unter realen Bedingungen. Da auch intern eine Kunden-/Lieferantenbeziehung herrscht, stellen wir uns unter anderem Benchmarks im Hinblick auf KVP-Ratings und Prozesseffizienz. Daneben richten sich die Anforderungen an unsere Fertigung nach dem späteren Einsatz der Produkte: Die Bandbreite der Anwendungen reicht vom Automotive-Sektor bis in den EX-Schutz, entsprechend erfüllen wir auch zertifikatspflichtige Industriestandards wie beispielsweise die TS 16949.
IT&Production: Welche Rolle spielt dabei die Unterstützung durch Software?
Patrick Reinwald: Im Vordergrund stehen bei uns die Gestaltung und die Verschlankung von Prozessen. Denn wir arbeiten auftragsbezogen mit sehr kleinen Losgrößen. Angesichts rund 15.000 lebender Produkte bedeutet das häufig Umstellungen in der Fertigung. Entsprechend setzen wir unser Unternehmenssystem als ‚Routing‘-Lösung ein um sicherzustellen, dass Fertigungs- und Prüfprozesse zuverlässig laufen. Dazu dient die Prüfung gegen Stücklisten sowie Validierungen auf Basis klar definierter Vorgänge und Prozesse. Durch die Reduzierung papierbasierter Abläufe können wir auf etliche manuelle Sicherheitsmechanismen verzichten, zudem reduzieren wir Unsicherheiten etwa beim Umrüsten und der Auftragsbearbeitung. Im Sinne eines ‚Poka Yoke‘-Systems wirken wir so dem Auftreten von Fehlern in der Produktion entgegen. Ein Beispiel liefert der Umgang mit ‚Zwillingsteilen‘, die gleich aussehen, innen aber unterschiedliche Funktionen haben. Solche Teile werden serialisiert, mit Barcodes versehen und beim Scannen am Arbeitsplatz gegen die Stückliste abgeprüft. Durch die direkte Verbindung zur SAP-Software werden sämtliche Arbeitsschritte ‚live‘ im System verbucht. Auf diese Weise wird auch protokolliert, welche Prüfungen durchgeführt wurden. Durch diese Online-Erfassung konnten wir erhebliche Vorteile für die Produktionsgestaltung realisieren.
IT&Production: Gab es Herausfoderungen bei der Umsetzung dieses Ansatzes?
Schappes: Was wir anfangs unterschätzt haben ist, dass Prozessunterstützung durch Software Eingriffe in der Organisation bedeutet. Daher ist es notwendig eine stringente Prozesslandschaft aufzusetzen. Bei richtiger Auslegung kann das System dann schnell auf Prozessänderungen reagieren und konfiguriert werden – etwa bei Änderungen im Produktionsablauf. Umstellungen erfolgen direkt in der Software: Wenn etwa die Run-in Prüfung vor der Lackierung anstelle danach durchgeführt werden soll, schlägt das System den passenden Arbeitsgang vor und stellt die Reihenfolge um.
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