Beitrag drucken

Die Edge-to-Cloud-Infrastruktur von Heidelberg Materials

Weltweite Zementwerke mit vergleichbaren Daten

In den Zementwerken von Heidelberg Materials entstehende Daten werden in der Cloud für weiterführende Analysen, Prozessoptimierung, Vorhersagemodelle und Reporting genutzt. Ziel des Baustoffproduzenten ist es, die Werke effizienter zu betreiben und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dabei unterstützen die Produkte des langjährigen IT-Partners Paranext Software.

„Leitstand des Zementwerkes von Heidelberg Materials in Lengfurt“ (Bild: ©Heidelberg Materials AG/Steffen Fuchs)

Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen. Insbesondere in den Märkten Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aktiv. Das Unternehmen ist mit mehr als 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Die Plattform Hproduce ist eine von drei Säulen der strategischen Digitalisierungsinitiative des Herstellers. Darin werden IT-Standards für Anwendungen und Infrastruktur für Zementwerke entwickelt und an das zentrale Betriebsteam übergeben. Die Anwendungen werden dann auf möglichst viele Zementwerke der Gruppe weltweit ausgerollt. Die Digitalisierung soll Effizienz und Produktivität steigern, beispielsweise durch Datenanalysen in Echtzeit aus vernetzten Systemen, vorausschauende Instandhaltung oder besseres Management von Lagerbeständen und Produktionsprozessen. „Mit PxTrend, das wir als unser globales Standard-Datengateway zu den Werken einsetzen wollen, und anderen Softwarelösungen wird Paranext signifikant zum Erreichen unserer Digitalisierungsziele beitragen“, erläutert Joachim Gorzel, Head of Digital Transformation bei Heidelberg Materials.

Langjährige Partnerschaft

Der Ursprung der Zusammenarbeit zwischen Heidelberg Materials und Paranext liegt viele Jahre zurück. Zu Beginn der 1990er-Jahren machte sich Edgar Poth mit Angeboten rund um die Automatisierung von Mischanlagen, Laboren und Krananlagen selbstständig und gründete die Paranext Software. Bis heute leitet es die Geschäfte der Firma. Das Unternehmen übernahm zunächst die Pflege, Anpassung und Erweiterung von Automatisierungssoftware bestehender Mischanlagen und Laborsysteme. Um Labore unabhängig von den Lieferanten der Hardwarekomponenten automatisieren zu können, entwickelte Paranext die Software PxLab, die bei Heidelberg Materials mit der Bezeichnung Amlas seit 2000 im Einsatz ist.

Die IT-Infrastruktur von Heidelberg Materials (Bild: Paranext Software GmbH)

Die IT-Infrastruktur von Heidelberg Materials (Bild: Paranext Software GmbH)

Steigende Anforderungen adressieren

Mit fortschreitender Digitalisierung wuchs der Wunsch der Fachleute und Verantwortlichen nach dem Zusammenführen von Informationen. Messwerte, Prozess- und Qualitätsdaten sowie Meldungen und Alarme sollten sich weitreichender analysieren lassen. Wie der IT-Partner erkannte, wäre dafür ein zentraler Zugriff auf Daten aus verschiedenen Leit- und Laborsystemen erforderlich. Die Idee für das Datenmanagementsystem PxTrend war geboren. Erstmals eingesetzt wurde das System in 2014 im Zementwerk Lengfurth der Heidelberg Materials und konnte Nutzer sowie Verantwortliche überzeugen. Mit der Einführung von regionalen Zentralservern wurde ein einheitlicher Zugang zu mehreren Standorten geschaffen und damit ein werksübergreifendes Monitoring ermöglicht. Über die Zeit entwickelte sich das System quasi zum Konzernstandard. Heute verwenden weltweit etwa zwei Drittel der Zementwerke des Konzerns die Software, zuletzt das Werk von Norcem in norwegischen Brevik, Tendenz steigend. Vor diesem Hintergrund setzte der Zementproduzent auch bei HProduce auf Produkte und Dienstleistungen von Paranext Software.

Mehr Wert aus Daten schöpfen

Ziel des Projektes ist es, die Wertschöpfung durch die Datenverarbeitung zu erhöhen. Hierzu werden die Daten der einzelnen Zementwerke für weiterführende Analysen auf einer zentralen, cloudbasierten Datenplattform gesammelt. Daten heißt hier Prozess- und Betriebsdaten, Alarme und Meldungen sowie Qualitätsdaten der Rohmaterialien und erzeugten Produkte. „Unser Projekt ist geprägt durch agile Methoden. Deshalb schätzen wir an Paranext besonders die Flexibilität, mit der unsere, sich häufig ändernden Anforderungen zuverlässig und schnell umgesetzt werden.“, sagt Henri Meeuwsen, Technology Lead IIoT Engineering bei Heidelberg Materials und fügt hinzu: „Hierbei erleichtert die hohe Konnektivität von PxTrend die Anbindung unterschiedlichster Datenquellen in unseren Zementwerken.“

Edgar Poth, Joachim Gorzel und Philippe Poth (von links nach rechts) (Bild: Paranext Software GmbH)

Edgar Poth, Joachim Gorzel und Philippe Poth (von links nach rechts) (Bild: Paranext Software GmbH)

Optimierung mit vergleichbaren Daten

Die mit PxTrend in den Zementwerken erfassten und archivierten Daten bleiben auf dem lokalen Server. Es wird ein einheitlicher Zugang zu den einzelnen Werken geschaffen, wobei sich die Daten aus den verschiedenen Quellen etwa durch ihre einheitliche Benennung miteinander vergleichen lassen. Über Edge-to-Cloud-Dienste werden Daten in Echtzeit, aber auch historische Daten aus des System heraus ‚gepusht‘ und an das zentrale Data Warehouse übermittelt. Dort werden die Daten in Expertensystemen auf Basis mathematischer Prozessmodelle analysiert. Ermittelte Sollwerte werden rücktransferiert und über PxTrend an das Leitsystem im Werk übermittelt. Im Rahmen der Partnerschaft erstellt Paranext die zusätzlichen Edge-Komponenten für den Datenaustausch, während HProduce die digitale Infrastruktur und die Analyse der Daten umfasst. Künftig soll auch Machine Learning zur Prozessoptimierung oder für die Prognose von Materialeigenschaften zum Einsatz kommen.

Beitrag drucken

Die Edge-to-Cloud-Infrastruktur von Heidelberg Materials

Weltweite Zementwerke mit vergleichbaren Daten

In den Zementwerken von Heidelberg Materials entstehende Daten werden in der Cloud für weiterführende Analysen, Prozessoptimierung, Vorhersagemodelle und Reporting genutzt. Ziel des Baustoffproduzenten ist es, die Werke effizienter zu betreiben und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dabei unterstützen die Produkte des langjährigen IT-Partners Paranext Software. (mehr …)

1 2


Das könnte Sie auch interessieren:

Der Automatisierer Siemens hat eine Infrastruktur für private industrielle 5G-Netze vorgestellt. Das Paket mit Fokus auf Automatisierungsanwendungen besteht aus einem 5G-Core und einem Funkzugangsnetz, das die Central Unit, die Distributed Unit und die Radio Units beinhaltet. Die 5G-Scalance-Router von Siemens sind mit dem Paket kompatibel.‣ weiterlesen

1988 gründen Andreas Melkus, Theodor Kusejko und Marianne Kusejko Sigmatek und bringen eine Steuerung für den Maschinenbau und die Robotik auf den Markt. 35 Jahre später umfasst das Produktspektrum neben Steuerung und I/Os auch Visualisierung, Antriebstechnik und Safety.‣ weiterlesen

Ein neues Software-Framework soll Unternehmen die Abnahme bzw. Auditierung von KI- Anwendungen erleichtern. Das Framework erarbeiten das Fraunhofer IPA und das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF der Universität Stuttgart gemeinsam im Forschungsprojekt ’AIQualify’ der Forschungsgemeinschaft Qualität.‣ weiterlesen

Mit Gavin Moore hat der Cloud- und Daten-Spezialist NetApp einen neuen Vice President sowie CTO für die Regionen EMEA und LATAM. Er berichtet an Giovanna Sangiorgi.‣ weiterlesen

AM-Experten aus dem Maschinenbau verstärken Fachbeirat der Rapid.Tech 3D. Die Veranstaltung findet 2024 zum 20. Mal statt.‣ weiterlesen

KI-Use Cases in der Smart Factory setzen meist individuelle Projektierungen voraus. Jetzt hat MES-Hersteller MPDV die AI Suite vorgestellt. Darin sind acht KI-Standardanwendungen für die Fertigungs-IT Hydra und Fedra enthalten, mit denen sich etwa Ausschuss reduzieren, Rüstzeiten optimieren oder die Produktqualität prognostizieren lassen.‣ weiterlesen

Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen TeamViewer und Ivanti wird die Ivanti-Software Neurons for Mobile Device Management (MDM) in TeamViewers Angebot für Remote Monitoring and Management integriert.‣ weiterlesen

An zwei Terminen im Oktober können sich Interessierte auf den Proxia XI Days über den Einsatz und die damit verbundenen Möglichkeiten von Manufacturing Execution Systems informieren.‣ weiterlesen

Infineon leitet das europäisches Forschungsprojekt EECONE, das Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Elektronikindustrie fördern soll. Insgesamt sind 49 Partner beteiligt.‣ weiterlesen

Mercedes-Benz will mit dem Werk im baden-württembergischen Rastatt eine Blaupause für weitere Werke schaffen. Der Autobauer hat dort unter anderem eine neue Produktionslinie mit digitalen Simulationstechniken umgerüstet.‣ weiterlesen