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Nutzenaspekte von Fabriksoftware

Was leistet MES-Software?

Wer sich mit der digitalen Fabrik beschäftigt, stößt irgendwann auf Manufacturing Execution Systems (MES). Diese Software zur Produktionssteuerung ist Grundpfeiler einer effizienten, transparenten und integrativen Smart Factory. Feinplanung, Datenerfassung, Traceability und Prozessvisualisierung sind gängige Funktionen. Doch wenn man genau hinsieht, kann man weitere Nutzeneffekte von MES-Software entdecken.

Technologie soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeit erleichtern und dabei die Effizienz erhöhen. (Bild: ©gilaxia/gettyimages.com / Industrie Informatik)

Technologie soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeit erleichtern und dabei die Effizienz erhöhen. (Bild: ©gilaxia/gettyimages.com / Industrie Informatik)

Verantwortungsbewusster Umgang mit Energie hat sich zu einem sozialen Thema in unserer Gesellschaft entwickelt und nimmt auch in der Fertigungsindustrie einen neuen Stellenwert ein. Energiemanagement-Systeme und ihre Funktionen rund um Planung, Erfassung, Steuerung und Analyse von Verbräuchen sind weitgehend bekannt. Ein MES kann auch abseits davon einen wesentlichen Beitrag zu einem optimierten Energieeinsatz leisten. Der Grundgedanke dahinter ist einfach: jegliche Art von Prozessverbesserung und Effizienzsteigerung wirkt sich indirekt auch auf den Energieverbrauch aus. Ob man dabei auf eine verbesserte Maschinenauslastung, die Reduktion von Durchlauf- und Rüstzeiten oder eine optimale Nutzung verfügbarer Kapazitäten auf Basis einer Feinplanung denkt. Der Einsatz fertigungsbegleitender Qualitätssicherung beispielsweise reduziert Ausschüsse und wirkt sich somit ebenfalls positiv auf die Energiebilanz aus. Zudem kann bereits bei der Produktionsplanung die Energieeffizienz einzelner Maschinen und Anlagen berücksichtigt und als Planungskriterium hinzugezogen werden.

Anwendungsfelder für KI

Apropos Produktionsplanung. MES-Software biete ein breites Anwendungsfeld für künstliche Intelligenz. Vor allem in der Fertigungsfeinplanung kann KI eine Schlüsseltechnologie werden. Der MES-Anbieter Industrie Informatik beispielsweise verfügt bereits über marktreife Anwendungen, die wie intelligente Planer selbstlernend agieren und laufend nach den bestmöglichen Planungsszenarien suchen. Zudem werden mit dem Standardsystem des Herstellers für Predictive Analytics auch klein- und mittelständischen Unternehmen ein erschwinglicher Weg zu KI-Systemen und damit der Blick in die Glaskugel ihrer Fertigung ermöglicht. Prognosen zu Ausschüssen, Arbeitsplatzstörungen oder auch Qualitätsstatus sind nur einige der Einsatzgebiete.

Zufriedene Mitarbeiter

Ein durchdacht umgesetztes MES-Projekt mit eingebundener Belegschaft schafft meist hohe Akzeptanz für die neuen Systeme und stiftet Nutzen, der zu zufriedenerem Personal führt. Dazu ist das MES als System zu positionieren, das Funktionen zur Visualisierung, Steuerung und Optimierung der Fertigung bereitstellt. Diese Funktionen können die Arbeit erleichtern und dort unterstützen, wo es nötig ist. Unternehmen, denen es gelingt, ihre Belegschaft aktiv in den Prozess der Realisierung und Nutzung einzubinden, profitieren zudem von den kreativen Umsetzungsideen und -konzepten, die direkt von der Basis kommen und einen Kreislauf der stetigen Verbesserung nach sich ziehen können.

Ein MES kann mehr

Mit den sich verändernden Anforderungen an die digitale Fertigungswelt und dem Druck hochdynamischer Märkte, ändern sich auch die Einsatzgebiete der Produktionssoftware. Die Integration der gesamten Unternehmenswelt verlangt nach neuen Konzepten und Lösungsansätzen, die meist in einem Plattformgedanken münden. Beim Beispiel Industrie Informatik heißt diese Cronetworld. Anwender können damit den Schritt aus der Produktionswelt machen und ihr digitales Ökosystem um externe Systeme erweitern. Als Beispiel seien hier PLM- und CRM-Systeme, Webshops, BI-Tools oder Dokumentenmanagement genannt.

Wertströme besser verstehen

Wer sich mit der ‚Prozessgestaltung im Unternehmen befasst, wird diese regelmäßig getätigte Aussage auf den Prüfstand stellen: „Wir sind da recht speziell. Darum machen wir das schon immer so.“ Ein Softwareprojekt ist eine Chance, die Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen zu hinterfragen. Denn die Optimierung der Fertigung beginnt lange vor dem Produktivstart des MES. Vielmehr sollte ein Digitalisierungsprojekt schon in der Planungsphase genutzt werden, um schnell erreichbares Optimierungspotenzial aufzudecken, sich von Altlasten zu trennen und das Unternehmen für die künftigen Herausforderungen zu rüsten. Dabei können Produktionsbetriebe tiefes fachlichen Know-how von ihrem MES-Anbieter erwarten. Dazu zählt vorab auch das Verständnis für die eigenen, oftmals langjährig etablierten und festgefahrenen Prozesse. Dann können Unternehmen entlang der ihrer gesamten Wertschöpfungskette von einem MES profitieren.


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