Weil Entwicklung und Produktion um dieselben Ressourcen im Unternehmen konkurrieren, gefährdeten bei MT Aerospace Kapazitätsengpässe die traditionell hohe Termintreue. Im Rahmen eines Optimierungsprojektes konnte das Unternehmen die Ressourcenverfügbarkeit bereichs- und systemübergreifend organisieren. Dadurch lassen sich Überplanung eliminieren und damit die Termintreue erhöhen.
Bild: OHB/M.Jungblut
Spitzentechnologien für Projekte wie die Ariane 5 dominieren das Geschäft der MT Aerospace AG. Daneben werden Produkte wie Flugzeugtanks, Komponenten für Lenkwaffen und Teleskopantennen in Kleinserien produziert. Immer wieder kam es im Unternehmen zu Engpässen und Planungskonflikten bis hin zur Gefährdung von Kundenterminen. Der Grund: Entwicklung und Konstruktion greifen bei dem Unternehmen auf die gleichen Ressourcen – also Engineering, Mitarbeiter, Maschinen und Einrichtungen – wie die Kleinserienproduktion zurück. So wurde immer wieder überplant, weil für die eine Abteilung nicht ersichtlich war, wann Ressourcen bereits belegt waren. Gemeinsam mit den Supply-Chain-Beratern der Wassermann AG startete MT Aerospace eine Evaluation, mit welchen Maßnahmen das Unternehmen künftig eine zuverlässige Kapazitätsplanung für die Bereiche Entwicklung/Konstruktion und Produktion erreichen könnte. Die Prozesse und Strukturen beim Luft- und Raumfahrtunternehmen wurden eingehend untersucht.
Dabei stellte sich heraus, dass die Ressourcenplanung isoliert in den einzelnen Unternehmensbereichen stattfand – sowohl im Hinblick auf die Organisation als auch die eingesetzten IT-Systeme. Zwischen den Bereichen gab es in der Planung keine Abstimmung, im Kern wurden Konflikte ad hoc geregelt. Die große Flexibilität der Mitarbeiter und die schnelle Einigung ‚an der Maschine‘ verhinderten zwar meist, dass eine Überplanung stärkere Auswirkungen auf Projekte oder Liefertermine zeigte. Doch es fehlte nicht nur die Abbildung einer unternehmensweiten Planung in der Aufbau- und Ablauforganisation: Die Problematik wurde durch den Einsatz unterschiedlicher und datentechnisch getrennter IT-Systeme verstärkt. Während die Entwicklungsabteilung in Microsoft Project plante, wurden Planung und Steuerung der Fertigung im Enterprise Resource Planning-System (ERP) von SAP abgebildet.
Übergreifende Ressourcenplanung
Das Team um MT Aerospace Prozessmanager Dieter Roos hatte bereits überlegt, ob die Abteilungen ein gemeinsames Tool verwenden könnten. „Eine Kernkompetenz von MT Aerospace ist das Engineering in Projekten, wofür SAP nicht als geeignetes Planungstool befunden wurde“, sagt Roos. „Doch die Frage nach dem Tool war nicht die primäre Herausforderung“, erläutert Roos weiter. Die Konkurrenz der Bereiche um Ressourcen war bereits in der Organisation angelegt. Hier setzten die Berater an und konzipierten gemeinsam mit dem Industrieunternehmen organisatorische Maßnahmen, um die Ressourcenplanung unternehmensweit transparent zu machen und eine übergeordnete Planungsverantwortung zu schaffen.
Es wurde ein interdisziplinäres Team gebildet, das als verantwortliches Prozessmanagementbüro den Ressourceneinsatz optimieren sollte: Künftig sollten Ressourcen weder doppelt belegt werden noch brachliegen. „Eine Verbesserung von Prozessen muss immer sowohl in der Organisation wie auch in den Tools angelegt sein – isolierte Maßnahmen würden verpuffen“, sagt Martin Hofer, Vorstand der Wassermann AG. Um die Veränderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation IT-technisch zu stützen, analysierten die Berater dann die bei MT Aerospace im Einsatz befindlichen Systeme. Künftig sollte per Software bereichs- und systemübergreifend transparent geplant werden können – ohne im großen Stil zusätzliche Lösungen einführen zu müssen. Damit der Zugriff auf Ressourcen sowohl für die Produktionsplaner aus dem ERP-System heraus wie auch für die Entwickler aus Microsoft EPM heraus erfolgen konnte, mussten beide Systeme ‚verheiratet‘ werden.
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