Mit einem Starter-Kit zur Industrie 4.0-Anwendung

Heute sind Smart Factory-Starterkits auf dem Markt erhältlich, die den Einstieg in Industrie 4.0-Umgebungen auch im Mittelstand zum Festpreis ermöglichen. Die Erfahrungen von Forcam als Anbieter einer internationalen Shop Floor-Lösung haben gezeigt, dass Anwenderbetriebe schon wenige Monate nach der Inbetriebnahme seiner Lösung Forcam Force Effizienzsteigerungen bis zu 30 Prozent erzielen konnten. Mit solchen Ergebnissen fällt die anschließende Überzeugungsarbeit für einen Roll-out über die gesamte Produktion deutlich leichter. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter merken sofort, welchen Beitrag modernes Shop Floor-Management und digitale Smart Factory-Technologie für Standort- und Arbeitsplatzsicherheit leisten können. Dazu zählt zum Beispiel, wenn sich durch Shop Floor-Technologie Fehler sofort erkennen und Handlungsoptionen aufzeigen lassen. Das wirkt sich positiv sowohl auf die Produktivität als auch die Motivation der Belegschaft aus. Das beschreibt der Präsident des international tätigen Luftfahrtausrüsters GKN Aeorspace in Newington (USA), Martin Thorden, so: „Diese Technologie befähigt und motiviert unsere Mitarbeiter, indem sie ihre Arbeit an den Zielen des Unternehmens ausrichten können.“

Den Info-Tsunami kanalisieren

Jedes Jahr lädt Forcam Kunden und Interessierte zum Produktivitätskongress FIT ein – in diesem Jahr in die Musikhalle nach Ludwigsburg. Auf dem Kongress berichten Praktiker regelmäßig, wie und mit welchen Resultaten sie eine Smart Factory aufgebaut haben. Am 29. September sprachen Top-Manager aus den weltweit agierenden Konzernen Bühler AG (Schweiz), Grammer AG, Mann+Hummel sowie vom US-Konzern National Oilwell Varco über die Vorteile der digitalen Fabriksteuerung. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr erneut, wie sich Big Data in Smart Data veredeln lässt. Der zentrale Punkt dabei ist der Umgang mit dem Informations-Tsunami, der nach der umfassenden Einführung von Shop Floor-Technologie auf die Fertigungsunternehmen zurollt. Nach der Vernetzung der Maschinen aus heterogenen Parks mit unterschiedlichen Baujahren und Herstellern steht eine mitunter verwirrende Datenfülle zur Verfügung, die in Kennzahlen oder Key Performance Indicators (KPI) kanalisiert werden muss.

Echtzeit-Auswertungen global zur Verfügung stellen

Der wichtigste KPI ist die Gesamtanlageneffektivität. Die Overall Equipment Effectiveness-Kennzahl (OEE) misst drei Leistungsdaten: Wie lange wurde produziert (Dauer), wie schnell (Leistung) und wie gut (Qualität)? Diese Auswertungen in Echtzeit auf allen Endgeräten weltweit zur Verfügung zu stellen, ist keine triviale Aufgabe. Von einem geglückten Wandel von Big zu Smart Data kann gesprochen werden, wenn die IT drei Anforderungen erfüllt. Zunächst müssen alle für gewünschte KPIs gefilterten Daten in Echtzeit in eine elektronische Einheitssprache übersetzt werden. Für diese Schnittstelle Maschine-Web spielt der internationale Standard ‚MTConnect‘ eine immer größere Rolle. Durch zuverlässige Maschinenanbindung und vertikale Integration der Daten zwischen Shop und Top Floor auf einer Plattform entsteht die erforderliche globale Skalierbarkeit. Zweitens müssen sich Informationen in Echtzeit auf einer wachsenden Zahl an Endgeräten darstellen lassen, etwa stationärer Touchscreen, Tablet oder Smartphone. Für diese virtuelle Spiegelung der realen Produktion im Sinn eines Cyber-Physical Systems (CPS) kombiniert Forcam zwei Technologien. Zum Einsatz kommen In-Memory-Technologie, also Hauptspeicher-Basierung, und Complex Event Processing, eine Lösung aus dem Hochfrequenzhandel der Finanzbranche. Auf dem Weg zu Smart Data gilt es, noch eine dritte Hürde zu nehmen: Die Manufacturing-Technologie muss die IT-Systeme im Shop und Top Floor nahtlos miteinander verbinden können. Dazu zählen Enterprise Resource Planning- und Produkt Lifecycle Management-Lösungen ebenso wie eingesetzte Anwendungen zur Qualitätssicherung.



Erst die übergreifende Integration von Maschinen und Standorten öffnet die Türen zur intelligenten Produktionssteuerung. Mit der passenden IT-Infrastruktur lassen sich Ländergrenzen, Zeitzonen und andere regionale Besonderheiten ohne großen Aufwand in der Planung berücksichtigen.
Bild: Forcam GmbH






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