Der RFID-Datenträger zeichnet sich durch Temperatur- und Witterungsbeständigkeit aus. Zusätzlich zur Chip-UID ist der Datenträger mit Kundenlogo sowie einer fortlaufenden, sechsstelligen Nummer versehen, die auch manuell ins System eingegeben werden kann. Bild: smart-TEC

Automatisierte Prozesse für zügige Abwicklung

Das Logistiksystem ist darauf ausgelegt, möglichst viele Abläufe im Hintergrund zu steuern. Mittels ‚Geofencing‘, dem elektronischen ‚Einzäunen‘ eines geographischen Gebietes, wird beispielsweise der Umkreis des Standortes eines Kunden definiert, bei dessen Betreten ein LKW als vor Ort angekommen gilt. Die Statusänderung des Fahrzeuges wird bei Bedarf dazu genutzt, eine Nachricht an den Kunden abzusetzen, beispielsweise ‚Wir befinden uns in cirka fünf Minuten auf Ihrem Hof‘. Zudem wird die Aufenthaltsdauer aufgezeichnet, bis das Fahrzeug den virtuellen Zaun beim Verlassen erneut überschreitet. Die Zeit vor Ort wird dann der jeweiligen Tätigkeit zugeordnet und bei Bedarf als Mehraufwand oder außerordentliche Wartezeit deklariert. Auch Zustellnachweise werden automatisch generiert, wofür vor Ort die Unterschrift des Kunden auf dem mobilen Handterminal erfasst wird. Im Logistiksystem wird diese mit den Auftragsdaten zusammen geführt und dem Kundenunternehmen per E-Mail oder Fax zugestellt.

Integration in kaufmännische und operative Systeme

Durch den Einsatz des vom Nufatron Systempartner Ad Novum entwickelten IT-Systems verläuft heute der gesamte Auftragsverlauf von der Auftragsannahme eines Kunden über die Auftragsvergabe an die Transporteure, die Disposition an die LKW und das Verladen ab Bahnrampe bis zur automatischen Rechnungsstellung elektronisch. Die Lösung integriert sich über aktuelle Schnittstellen in bestehende Systemlandschaften – etwa in das Enterprise Resource Planning-System (ERP) R/3 von SAP. Dieses Vorgehen vermeidet Medienbrüche und Redundanzen. Die Datenverarbeitung selbst läuft über einen zentralen Server, von dem aus die Informationen an die einzelnen Logistikzentren weitergereicht werden. Bei der Entwicklung der Kollaborationsplattform wurde mit der Nutzung von Open-Source-Komponenten und dem Java EE Standard auf bewährte Technologie aufgesetzt.

RFID-Tags für metallische Untergründe

Bei den eingesetzten RFID-Datenträgern hat sich das Systemhaus Nufatron aufgrund der guten Lesbarkeit, der hohen Beständigkeit und der einfachen Montagemöglichkeit für RFID-Datenträger der Firma Smart-TEC GmbH & Co. KG entschieden. Abhängig von der Anwendung werden zwei verschiedene RFID-Datenträger in der Frequenz 13,56 Megahertz eingesetzt. Für die Fahrerkarte kommt das selbstklebende ‚Smart-Label‘, für Außenanwendungen das kundenspezifisch entwickelte ‚Smart-Dome Freestyle‘ zum Einsatz. Das letztere System ist speziell für Metalluntergründe geeignet und kann beispielsweise an Zugmaschinen und Container geschraubt oder gebunden werden. Der RFID-Datenträger zeichnet sich zudem durch Temperatur- und Witterungsbeständigkeit aus.

Zusätzlich zu der Chip-UID, die den Datenträger kennzeichnet, ist dieser mit Kundenlogo sowie einer fortlaufenden, sechsstelligen Nummer versehen, die auch manuell ins System eingegeben werden kann. Die Telematiklösung bei Holcim umfasst im ersten Rollout über 200 Fahrzeuge, die mit der Handheld-Lösung ausgestattet sind. Das Systemhaus übernahm zudem die papierlose Verarbeitung des Auftragsmanagements, indem die Lieferscheine elektronisch im System generiert und über das Dispositionsprogramm per Fax oder E-Mail an die Endkunden geliefert werden.