Smartphones und Tablets machen Daten „Beine“

Mobile Feinplanung

Aus vielen Produktionsbetrieben sind mobile Lösungen wie Funkscanner in Fertigung und Lager nicht mehr wegzudenken. Eine neue Dimension der Mobilität bieten Smartphone und Tablet-PC. Via App melden die mobilen Systeme zum Beispiel fertigungsrelevante Daten aus der Produktion in Echtzeit zurück oder geben Auskunft über Bestände in Lager und Fertigung.

Bild: Fistec

Viel diskutiert wird gegenwärtig über die diversen Einsatzmöglichkeiten von Handy und Tablet im Fertigungsbetrieb. Da kommt die Rede auch auf Themen wie die Fertigungs- und Lagersteuerung aus Hotel-Lobby oder Biergarten. Doch auch ohne eher abwegige Vorschläge lassen sich nützliche Praxisanwendungen finden. Schließlich bieten die mobilen Endgeräte dem Anwender im Industriebetrieb Möglichkeiten, die sich zuvor nur über eine umfassende Vernetzung realisieren ließen.

Fertigungsfeinplanung per WLAN

So liefert beispielsweise Fistec die App ‚Smart Shop-floor & Scheduling‘, um die Arbeitsschritte in der Fertigung vor Ort genau an den Maschinenpark anpassen zu können. Dadurch lassen sich Fertigungsaufträge aus dem Enterprise Resource Planning-System (ERP) des Walldorfer Anbieters SAP transaktionssicher direkt an der Maschine feinplanen. Wer bisher Fertigungsaufträge im Shopfloor bis auf die Maschinen bringen wollte, musste in der Regel eine entsprechende, drahtgebundene IT-Infrastruktur in der Fertigung dafür schaffen. Das Scheduling im Shopfloor lässt sich per App nun über Smartphones oder Tablet-PC abwickeln, die über WLAN mit dem Firmennetz verbunden sind.

Anwender können die Lösung so anstelle eines Systems zur Betriebsdatenerfassung (BDE) einsetzen – oder bestehende BDE-Lösungen in die Shopfloor-App einbinden. Das Gleiche gilt nach Anbieterangaben für die Maschinendatenerfassung (MDE). „Unsere SAP-App Smart Shopfloor & Scheduling ist ein schlankes Tool für den Produktionsbereich in allen Branchen, mit dem sich anhand der Scanning-Funktion einfach und flexibel Fertigungsrückmeldungen wie Zeiten und Mengen übermitteln lassen“, erläutert Karl Friedrich Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Saarbrücker Fistec AG. Die Lösung biete sich an, um eine effizientes und kostengünstiges ERP-Handling im Shopfloor umzusetzen, da viele Fertigungsbetriebe so ohne Entwicklungsaufwand von der Plantafel oder Excel-Liste auf eine mobile Lösung umsteigen könnten.

Industrietaugliche Hardware statt Laufkarte

Die Fertigungssteuerung und -feinplanung ist dabei direkt in das führende Unternehmenssystem integriert, wo alle Aufträge pro Arbeitsplatz hinterlegt sind. Das Manufacturing Resource Planning (MRP) geht jedoch über das reine Setzen von Start- und Ende-Datum hinaus: Die Arbeitsabfolge ganzer Prozesse sowie die Zeiteinheiten sind frei planbar, wobei die kleinste Zeiteinheit 15 Minuten beträgt. Ist eine optimierte Fertigungsreihenfolge festgelegt, meldet die App die exakten Termine an das ERP zurück.

Nach wie vor gibt es noch Maschinen, die standortbedingt nicht oder nur unzureichend vernetzt sind, weil sie für spezielle Aufträge selten genutzt werden. Damit ein Teilauftrag trotzdem dort ankommt, wird er in der Regel ausgedruckt und gelangt via Laufkarte für das Fertigungslos zu dem Arbeitsplatz. Die Rückmeldung von fertigen Teilen und Ausschuss erfolgt zeitverzögert, sobald die Laufkarte zurückkommt. Per Industrie-Tablet kann sich der Werker hingegen den Teilauftrag mit Arbeitsplan für eine Maschine heranholen, abarbeiten und später rückmelden.







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