IT-gestützte Planungsverläufe gewinnen seit Jahrzehnten an Bedeutung. Trotz aller Automatismen dürfte es immer wieder Sonderfälle geben, die manuelle Planungen erfordern. Bild: SCT GmbH

Überraschend viele Standards

Die Analysen bei dem Chemieproduzenten zeigten, dass der Anteil der automatisch prognostizierten Artikel sehr hoch ist. So wird eine Reihe von Artikeln verbrauchsgesteuert über Meldebestandsverfahren disponiert – insbesondere im Bereich der Rohstoffe. Mit Hilfe der Absatz- und Prognosezahlen werden dabei stets Meldebestände ermittelt und über Standard-BAPIs an das ERP-System von SAP übergeben. Andere Artikel werden mit Planprimärbedarfen geplant. Bei ihnen werden die Vorplanungswerte mit der identifizierten Strategiegruppe an das ERP-System übergeben. Die wenigen noch verbleibenden Ausnahmen können vom Vertrieb von jedem Punkt der Welt aus ‚manuell‘ geplant werden. Aus den integrierten Optimierungsalgorithmen, die im Rahmen der Simulation angewendet werden, ergibt sich zudem eine verbesserte Planungsqualität. Dabei werden die Planungssituationen der Vergangenheit nachgestellt und alternative Methoden zur Bestimmung der Sicherheitsbestände, Prognosen und Disposition sowie deren Parameter angewendet, um zu einer bestmöglichen Disposition zu gelangen.

Flexible Software

Zum Einsatz kommt in der Unternehmensgruppe die Lösung Diskover SCO der SCT GmbH. Die Gründe für die Entscheidung lagen bei der Programmiertechnologie auf Java-Basis und der Methodenkompetenz hinter dem Programm. Auf Knopfdruck lassen sich die angebotenen Methoden auf die Möglichkeiten reduzieren, die das ERP-Systems eines Unternehmens bietet. Damit ist das Tool zu vielen Unternehmensanwendungen kompatibel. Durch Klicken können erweiterte Methoden gewählt werden, die in bestimmten Planungsfällen zu besseren Ergebnissen führen. In einer solchen Konfiguration können Anwender das Simulations-Werkzeug auch als Frontend nutzen. Verzichtet der Anwender jedoch auf diese Sonderfunktionen wie im Fall der ASK, können die Daten aus dem ERP-System über Standardschnittstellen bezogen, im integrierten Regelwerk der Lösung analysiert und mit aktualisierten Werten an das ERP-System zurückgegeben werden. Die bekannten ERP-Benutzeroberflächen können somit weiter eingesetzt werden.

Durchgängige Planungskette

Bei dem Chemieproduzenten ist zudem das Modul ‚Sales Forecast‘ des gleichen Anbieters im Einsatz. Es wird von Vertriebsmitarbeitern als Frontend genutzt, mit dem sie ihre Forecasts auf Artikel-Kunden-Ebene erfassen und damit in die Planung einfließen lassen können. Die Daten können weltweit erfasst und zentral verarbeitet werden – unabhängig vom Standort. In der konsolidierten Planungssicht werden die Zusatzbedarfe beziehungsweise Absatzkorrekturen sichtbar und an die Bedarfsrechnung übergeben. Die durchgängige Planungskette schließt sich mit Übergabe dieser Planzahlen und neu berechneten Dispositionsparametern an das SAP-System an. Aufgrund der messbaren Ergebnisse nach der Systemeinführung ist sich Gasczak sicher, dass das Unternehmen die richtige Wahl getroffen hat: Die Planungsqualität und Datentransparenz haben sich durch den Einsatz der Anwendung verbessert. Gleichzeitig lässt sich nun flexibler Planen und der dafür notwendige Aufwand im operativen Geschäft minimieren.