Sicherer Datenaustausch zwischen Pharmaunternehmen und Auftragsfertiger kann über zwei Szenarien erfolgen: Über die Bereitstellung der Daten auf Abruf oder über automatische Updates. Bild: Matrikon OPC

System-Architekturen für Auftragsfertiger

Aufgrund seiner Flexibilität, kostengünstigen Umsetzung und Benutzerfreundlichkeit setzen Pharmaunternehmen häufig das standardisierte Datenaustauschverfahren Open Connectivity (OPC) ein. Mit ihm lassen sich Echtzeit-, Archiv- und Alarmdaten zwischen unterschiedlichen Systemen unabhängig von den verschiedenen Treibern austauschen. Unternehmen erhalten so schnell und zuverlässig Zugriff auf wichtige Daten. Standard-basierte OPC-Komponenten können Pharma-Betriebe dabei unterstützen, das volle Potenzial ihrer Daten auszuschöpfen und weniger Zeit auf IT-Aspekte zu verwenden.

Aus den Anforderungen an Auftragsfertiger lassen sich zu diesem Zweck zwei mögliche Architekturen ableiten, die auf OPC basieren. Bei der ersten Architekturoption speichert ein Auftragshersteller alle mit dem Produkt eines Pharmakunden in Verbindung stehenden Daten in einem dezidierten OPC-fähigen Prozessdatenarchiv. So erhält der Pharmakunde exklusiven Zugriff auf seine Produktionsdaten. Gleichzeitig ist die Vertraulichkeit dieser Daten gegeben ist, da kein anderer Kunde Zugriff auf das Prozessdatenarchiv hat.

Dafür sind zwei OPC-Komponenten nötig: Ein OPC-fähiges Prozessdatenarchiv und eine Tunneling-Lösung, die historische Daten zwischen Auftraggeber und Pharmakunde Historian austauscht. Das System Matrikon OPC Desktop Historian stellt dazu beispielsweise jeweils einen Historian pro Kunde bereit. Der Auftragshersteller liest Daten in Echtzeit in das System ein und ermöglicht seinem Pharmakunden den Archivdatenzugriff via OPC HDA. Die zweite Komponente, der OPC-Tunneller, läuft im Hintergrund. Anwender auf beiden Seiten können so von sicheren Konnektivitätsfunktionen profitieren, ohne bei der Arbeit zu merken, dass entsprechende Technologie im Hintergrund eingesetzt wird.

Automatischer Datenabgleich

Bei dem zweiten Szenario verwendet der Auftragshersteller ein Prozessdatenarchiv oder eine Datenbank seiner Wahl und leitet automatisch Datenupdates an die Datenarchive der einzelnen Pharmakunden weiter.

Hier kommen wiederum zwei OPC-Komponenten zum Einsatz, die ebenfalls im Hintergrund arbeiten: eine Standardlösung für den Archivdatentransfer, wie beispielsweise OPC History Link von Matrikon OPC, sowie eine Tunneling-Komponente für historische Daten. So sorgt die erste Komponente für die Bereitstellung von Archivdaten, indem sie periodisch vom Anwender bestimmte Datenmengen vom Archiv des Auftragsherstellers in die Zielarchive der einzelnen Pharmakunden transferiert.

Bei dieser Lösung sind die Daten der einzelnen Pharmakunden des Auftragsherstellers in demselben Prozessdatenarchiv gespeichert. Um die Daten der einzelnen Kunden zu trennen, muss ein Administrator auf Auftragsherstellerseite daher die entsprechenden Daten des Auftragsherstellerarchivs den jeweiligen OPC-HDA-fähigen Clients der Pharmakunden zuordnen.







  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Lohnt sich ein Retrofit?

    Oft ist unklar, ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten. Im Projekt ‚DiReProFit‘ wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher…


  • MVTec eröffnet Niederlassung in Taiwan

    Bereits seit 2020 unterhält MVTec ein Vertriebsbüro in Taiwan. Dieses wertet der Bildverarbeitungsspezialist nun zu einer eigenen Niederlassung, der MVTec Taiwan, auf.


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…