Produktionswissen mit Mitarbeitern teilen

Ein weiterer Aspekt der Einführung betraf das Fertigungswissen, dass über die IPCs in der Werkhalle allen Mitarbeitern zugänglich sein sollte: „Die Daten für die Produktion habe ich in meinem Kopf, aber mein Betrieb soll auch weiterlaufen, wenn ich mal nicht hier bin“, schildert Alber. Die Benutzerführung der IPCs konnte so eingerichtet werden, dass sich mit maximal zwei Eingaben die nötigen Informationen abrufen lassen. „Meine Mitarbeiter sollen es so einfach wie möglich haben, damit sie sich voll und ganz auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können“, erläutert Alber. Bevor die Industriecomputer aus Bayern aufgestellt wurden, standen Informationen für die Fertigung noch auf Papierblättern lose neben den Dreh-Fräszentren. „Das war nichts“, räumt er ein, „wenn ein Blatt reißt oder verschmutzt, dann muss es neu gedruckt werden – und das hält einfach den Betrieb auf. Jetzt mit den Industrie-PCs sind alle Konstruktionsdaten verfügbar, man kann sie nicht verlegen und sie werden auch nicht wie Papier durch Öl, Wasser oder Fingerabdrücke unleserlich.“

Rückmeldungen zur Produktivität

Neben dem PDF-Viewer für Konstruktionsdaten und einem selbst geschriebenen Programm hat der Fertigungsbetrieb die Software zur Betriebsdatenerfassung (BDE) auf den IPCs installiert. Über die BDE erhält Alber genaue Rückmeldung über die Produktivität seines Unternehmens. „Bevor ich die IPCs hier aufgestellt hatte, konnte ich keine genauen Daten erfassen, da mussten meine Mitarbeiter oder ich die Angaben per Hand auf Zettel notieren, wodurch wir die Arbeitsabläufe immer wieder unterbrechen mussten. Wenn ich keine exakten Zahlen ermitteln konnte, musste ich schätzen. Das hat sich mit der Verfügbarkeit der IPCs geändert“, sagt der Geschäftsführer. Die Leistungssteigerung alleine durch den Einsatz der IT-gestützten Betriebsdatenerfassung beziffert der Unternehmer mit 20 Prozent.

Konstuktionsbedingte Widerstandsfähigkeit

In der Werkhalle sind die Rechner in unmittelbarer Nähe zu den Dreh-Fräszentren aufgestellt und somit ungünstigen Umwelteinflüssen ausgesetzt: Vibrationen der Maschinen, herumfliegende Stahlspäne, Spritzwasser sowie Wasserdampf, der während des Bearbeitungsprozesses in den Dreh-Fräszentren entstehen kann. Bislang konnte sich der Geschäftsführer auf die Robustheit der Industrie-PCs verlassen. Das Vertrauen auf die Technologie der Geräte beruht aber auch auf Informationen aus anderen Quellen: „Ich habe mich natürlich bei Referenzkunden vor dem Kauf der Systeme über Erfahrungen zur Verlässlichkeit erkundigt – und habe nur Gutes gehört.“ Der Unternehmer ist sich daher sicher, dass die Industrie-PCs noch auf lange Sicht dazu beitragen können, die Fertigungsintelligenz der Firma zu erhalten und auszubauen.







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