Qualitätsmanagement und OEE-Reporting im Fokus

Doch BSS hat auf Basis der Prozessintegrationsschicht noch weitere Projektvorhaben im Fokus. Dabei geht es vor allem um die Themen Qualitäts- und Performance-Management anhand von Kennzahlen wie der Anlageneffizienz oder ‚Overall Equipment Efficiency‘ (OEE). Im Falle des Qualitätsmanagements ist geplant, die In-Prozess Kontrolle (IPC) des eingesetzten MES zu installieren. Diese Funktion gestattet, über die bestehende BDE-Oberfläche qualitätsrelevante Informationen an die ERP-Ebene zu melden.

Ein erstes Teilprojekt im Bereich ‚Overall Asset Effectiveness‘ (OAE) wurde bereits realisiert: Hier übergibt, erfasst und berechnet das MES Leistungskennzahlen und übermittelt sie an das Business Information Warehouse (BW) von Beiersdorf. Die Daten werden dann zusammen mit kaufmännischen Informationen zum unternehmensweiten Performance-Management und für Verbesserungsprozesse genutzt. Gestartet wurde auch ein Projekt, um Real-Time-Kennzahlen an den Produktionslinien zu visualisieren. Die Beteiligten planen, im Laufe dieses Jahres einen Prototyp fertig zu stellen, und auch das OEE-Projekt noch im Jahr 2012 den Beiersdorf-Werken zur Verfügung zu stellen. Denn die bisher ermittelten OEE-Werte aus der alten Systemlandschaft lassen sich nur schlecht vergleichen, da die Maschinensysteme unterschiedliche Kenndaten aufweisen.

Mit einer entsprechenden Angleichung entsteht der erforderliche Überblick, um aussagekräftige Rückschlüsse aus den OEE-Werten zu ziehen. „Um eine fundierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vorzunehmen, ist es noch zu früh. Aber indem wir die vertikale Integration und die Kollaboration verbessert haben, sind bereits in den Planungsprozessen deutliche Fortschritte spürbar. Mit dieser erreichten Flexibilität und Agilität gegenüber unserer Kunden ist es uns gelungen, noch marktgerechter zu produzieren“, resümiert Dedeoglu. „Aufgrund der hohen MES Beratungskompetenz unseres Partners Trebing + Himstedt haben wir deutlich weniger eigene Ressourcen benötigt, als wir ursprünglich angenommen haben.

Mit der implementierten Lösung haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt. Selbstverständlich sind wir uns darüber bewusst, dass die vertikale Integration nur einer der vielen Bausteine in Bezug auf optimale Kollaboration in einem produzierenden Unternehmen ist – doch ein sehr wichtiger. Letztlich gilt es, um betriebsübergreifend schlanke und effiziente Prozesse zu erzielen, auch die Lieferanten und Kunden in die Kollaboration mit einzubeziehen.“

 

Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette

(Bild: Trebing + Himstedt)

Der Trend bei MES-Systemen geht zunehmend in Richtung Wertschöpfungsketten und Netzwerke. Daraus resultieren neue Anforderungen, um durch die Steigerung von Flexibilität, Effizienz und Qualität dazu beizutragen, einen Transformations-prozess in der Produktion zu beschleunigen. Dabei unterstützt Trebing + Himstedt als Anbieter von MES-Lösungen im SAP-Umfeld die Realisierung durchgehender Prozesse vom ERP-System bis zur Maschine oder Produktionsanlage. Als zertifizierter ‚Special Expertise Partner‘ im Bereich Manufacturing implementiert unser Unternehmen die Lösungen SAP Manufacturing Execution und SAP MII. Neben Beratung und Service steht auch ein eigenes Produktportfolio zur Verfügung. Dazu zählt auch die modulare MES-Lösung TH Loox, welche Funktionen zur Maschinen-, Betriebs- und Qualitätsdatenerfassung sowie zum KPI-Monitoring einschließlich diverser Auswertungsprozeduren bereitstellt.

Dipl.-Ing. Steffen Himstedt, Geschäftsführender Gesellschafter der Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG