Mit dem bidirektionalen Datenaustausch zwischen Elektro-CAD und Mechanik-CAD-Systemen werden bislang ungenutzte Nischen im Maschinenbett für die Platzierung von Komponenten nutzbar. Bild: Eplan

Geometrieänderungen werden zurückgespielt

Anschließend werden die Daten der Schaltschrank-Konstuktionslösung zu Befestigungsbohrungen, Gewinden und Ausschnitten ebenfalls via Design Space Exchange an die M-CAD-Applikation übergeben, dort eingelesen und mit den Methoden des M-CAD Systems in dessen Modell integriert. Das geschieht automatisiert und bei Bedarf inklusive der in der CAE-Lösung platzierten Kabelkanäle, Tragschienen und Betriebsmittel. Aus dem vervollständigten 3D-Technikmodell heraus kann die Fertigungsintegration erfolgen, inklusive der Abwicklungen, Stücklisten und Fertigungszeichnungen. Während das Gehäuse und dessen Fertigung aus der mechanischen Konstruktion heraus eingeleitet werden, können Elektroprojekteure ihre weitreichende As-built-Projektdokumentation des Endprodukts erstellen. Diese umfasst zum Beispiel Schaltpläne, Montage- und Fertigungszeichnungen, Stück- und Betriebsmittellisten, Verbindungslisten und Daten für die automatisierte Konfektionierung etwa von Klemmleisten und Drahtbündeln. Durch den Einsatz der neuen Lösung lassen sich Fehlerquellen reduzieren, da redundante Datenhaltungen ebenso entfallen können wie zahlreiche interdisziplinäre Datenabgleiche sowie hohe Aufwendungen für Reverse-Engineering. Zudem können Produktentwicklungskosten durch parallelisierte Abläufe gesenkt und gleichzeitig die Qualität verbessert werden.

 

Zwei Fragen an Thomas Weichsel



Im Bild: Thomas Weichsel, Produktmanager bei Eplan. Bild: Eplan

War es bislang nicht möglich, kundenindividuelle Montageplatten zu konstruieren oder Standardgehäuse zu modifizieren?

„Eplan Pro Panel ist ein Tool für den Montageaufbau. Abgesehen von längenvariablen Bauteilen wie Tragschienen oder im Raum konstruierte Kupferschienen verfügt Pro Panel nicht nur über Modellierfunktionalität. Das bleibt eine Domäne der M-CAD-Systeme“.

Was ist auf der M-CAD-Seite zu tun, um die Daten von Design Space Exchange interpretieren zu können?

„Eplan stellt die Geometrieinformationen in Form einer strukturierten XML-Datei bereit. Auf der M-CAD ist entsprechend ein Improter zur Interpretation der XML-Daten zu realisieren. Darüber hinaus sind Funktionen erforderlich, um Daten zu Bohrungen, Gewinden oder Druchbrüchen mit der dem M-CAD-System eigenen Funktionalität zu generieren. Das CAE-System gibt vor, ‚was und wo‘ – das M-CAD-System interpretiert und modelliert.“