Mit dem optionalen Information Server erhält der Anwender Zugriff auf historische Anlagen-Daten, die sich beispielsweise über ein Excel-Add-in anzeigen lassen. Bild: Siemens

Informationsvorsprung statt Datenflut

Die zuverlässige Archivierung langzeitrelevanter Daten liefert aber lediglich die Basis für spätere Optimierungen. Erst ein anlagenweites Berichtssystem ermöglicht es, die gesammelten Informationen sinnvoll zu verknüpfen. Damit können Anlagenbetreiber in einem zweiten Schritt kritische Anlagenbereiche erkennen und so durch Optimierungsmaßnahmen Mehrwert im Hinblick auf Kosteneffizienz und Produktivität generieren. Die Option ‘Information Server’ ist ein derartiges Berichtssystem. Basierend auf Microsoft Reporting Services stehen die Daten in einer web-basierten Berichtsplattform zur Verfügung – zielgruppenorientiert, zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Durch die übersichtliche Aufbereitung von Archivdaten können Anwender so in kurzer Zeit detaillierte Berichte erstellen. Eine Vielzahl von Werkzeugen unterstützt den Nutzer bei der Erstellung und Verwaltung der Berichte. Mitgelieferte Vorlagen geben dabei Anregungen und zeigen unterschiedliche Anwendungsfälle auf. Der Anstoß der Berichte kann zyklisch, ereignis- oder bedarfsorientiert erfolgen. Fertige Berichte stehen über web-basierte Oberflächen im Microsoft Internet Explorer zur Verfügung und können parallel auch an einen E-Mail-Adressaten weitergeleitet werden. Das System unterstützt dazu das PDF-Format.

Zusätzlich können über Add-ins in ‘Word’ und ‘Excel’ auch Microsoft-Office-Anwendungen zur Berichtserstellung genutzt werden. Standardisierte Programmierschnittstellen gestatten Entwicklern, Verknüpfungen zwischen den archivierten WinCC-Daten zu realisieren. So können zum Beispiel vom Endanwender auf einfache Weise genau auf seine Bedürfnisse abgestimmte Reports mit dem integrierten Berichts-Designer von Microsoft erstellt und publiziert werden. Durch den Zugriff auf Prozessdaten ist sowohl eine zeitnahe Anpassung der Produktionsabläufe als auch ein Plant Asset Management über das Internet möglich.

Der Informationsgrad kann dabei auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt werden: Der Manager erhält Produktionskennzahlen, der Qualitätsbeauftragte den Qualitätsbericht und das Wartungspersonal Informationen zu aktuellen Störungen. Diese Datenaufbereitung kann helfen, Schwachstellen schneller zu erkennen, Stillstandszeiten zu minimieren und damit Mehrwert hinsichtlich Produktivität, Verfügbarkeit und Kostenreduktion zu schaffen.

Unicode-Unterstützung für den globalen Einsatz

Maschinenbauer in Europa exportieren ihre Anlagen in die ganze Welt. Besonders im asiatischen Raum, aber auch in Regionen mit kyrillischer Schrift sind besondere Herausforderungen zu meistern, wenn ein Leitsystem länderunabhängig eingesetzt werden soll: Alle Oberflächen zur Laufzeit müssen in der Anzeigesprache jederzeit umschaltbar sein. Ist beispielsweise die Zielsprache chinesisch aktiviert, so kann ein europäischer Servicetechniker sich nicht oder nur schwer orientieren. Durch die Unicode-Unterstützung im Scada-System können alle Texte der Bedienoberfläche in das einheitliche Unicode-Format exportiert, übersetzt und wieder importiert werden. Auch regionale Sub-Sprachen sind einstellbar. Im laufenden Betrieb ist anschließend jeder Benutzer des Systems in der Lage, unabhängig von Betriebssystemeinstellungen, die Sprache seiner Wahl einzustellen.