An die Panel-PCs in den Fertigungsstätten der Geobra Brandstätter lassen sich Lesegeräte für verschiedene Transponderchips anschließen. Der Spielzeug-Hersteller setzt hier auf Legic-Transponderchips. Bild: Penta

Touchdisplay mit Handschuhen bedienen

Neben diesen allgemeinen Anforderungen stellte der Playmobil-Produzent noch weitere Ansprüche an die neuen Systeme: Sie sollten beispielsweise intuitiv und ausschließlich über Touchscreen bedient werden. Diese Touchscreens mussten auch von Arbeitern mit Handschuhen bedient werden können. Die neuen Panel-PCs sollten deshalb über einen resistiven Touchscreen verfügen, da Displays auf dieser Technologie-Grundlage mit jedem Handschuh bedienbar sind. Präzise Eingaben, etwa Stücklisteneinträge bei geringer Zeilenhöhe, können bei resistiven Touchscreens zudem mit einfachen Eingabehilfen wie eingefahrenen Kugelschreibern durchgeführt werden. Um geeignete Shopfloor-Terminals im Rahmen des Auswahlverfahrens zu identifizieren, wurden bei Playmobil drei Monate lang verschiedene Test-Systeme installiert. „Wir wollten die neuen HMI-Terminals unter realen Bedingungen im produktiven Einsatz auf Herz und Nieren prüfen“, erklärt EDV-Systemadministrator Rafael Kaczmarczyk. Nach der dreimonatigen Evaluierung stand fest: Den Zuschlag erhielt die Penta GmbH aus Puchheim mit ihren Giant D17 Panel-PC. Die Industrie-PCs zeichnen sich durch modulare Bauweise aus, deren Performance weitgehend skalierbar ist.

In der Auslegung mit 1,8 Gigahertz Dual-Core Intel-Atom-Prozessor D525 erfüllten sie die Performance-Anforderungen des Spielzeug-Herstellers. Der Modell mit einem 17-Zoll-Display ist mit einem geschlossenen, robusten Metall-Gehäuse ausgestattet, das mit Steckern sowie der Kabeldurchführung zu den Steckern die Schutzklasse IP65 aufweist. Durch den Verzicht auf rotierende Festplatten wird ein weiterer Ausfall-Faktor ausgeschaltet. Stattdessen verfügt der IPC über robuste Compact Flash Disks oder Automotive-Speichermedien. Zudem kommt der Panel-PC ohne Lüfter und Lüftungsschlitze aus. Der Hersteller setzt bei den Rechnern stattdessen auf ein passives Kühlkonzept, das die entstehende Wärme des Systems über das Gehäuse an die Umgebung abgibt. Diese robuste Auslegung schlägt sich auch in der ‚Mean Time between Failure‘-Angabe (MTBF) der Hardware nieder, also der Zeit, über die hinweg ein System wartungsfrei durchläuft. Die MTBF der Geräte beziffert der PC-Hersteller mit über 50.000 Stunden. Selbst unter Dauerbetrieb ist die Hardware darauf ausgelegt, mindestens fünf Jahre ununterbrochen ausfallfrei zu arbeiten. „Das ist ein nicht zu unterschätzender Kostensenkungsfaktor. Kurze Wartungs- oder Reparaturzyklen summieren sich nämlich auf die Dauer zu einer stattlichen Summe – diese sparen wir mit den Giants dank ihrer Langlebigkeit ein“, schildert Kaczmarczyk.

Konnektivität und Zukunftssicherheit berücksichtigen

Die Panel-PCs lassen sich an Vesa-konformen Halterungen montieren. Lesegeräte für Legic- und Mifare-Transponder können über die industrieorientierte Schnittstellen- und Treiber-Ausstattung ebenfalls angeschlossen werden: Die Geräte verfügen über zwei Gigabyte-Ethernet- und vier USB 2.0-Anschlüsse, sowie über fünf serielle Schnittstellen, einen Mini-PCIE- und einen PCI-Slot für weitere Interfaces. WLAN-Karten für die drahtlose Kommunikation lassen sich ebenfalls vorintegrieren. „Hochverfügbare Shopfloor-IT ist für den reibungslosen Ablauf der Produktion unabdingbar. Die Giants von Penta helfen uns dabei, die bestmögliche Verfügbarkeit sicherzustellen. Auch Nachrüstprojekte sind leicht durchzuführen“, erläutert Kaczmarczyk. Dabei zeigt sich der IT-Leiter auch von der Langzeitverfügbarkeit der Systeme und dem Vor-Ort-Service des Herstellers überzeugt. Entsprechend sind bereits weitere gemeinsame Projekte vorgesehen: Der Spielzeug-Hersteller plant derzeit den Bau eines Gebäudes – und da der Fertiger die Systeme des IPC-Anbieters zukünftig auch für die Auslagerungsprozesse aus dem Hochregallager nutzen will, sollen in absehbarer Zeit weitere Geräte der gleichen Baureihe angeschafft werden.