Ressourceneffizienz messbar machen

Obwohl Ressourceneffizienz in fast allen Industriezweigen auf der Agenda steht und der Begriff häufig in Öffentlichkeit und Medien verwendet wird, gab es bisher keine einheitliche Definition, was konkret darunter zu verstehen ist. Die neue Richtlinie VDI 4800 Blatt 1 bietet eine abgestimmte Methodik zur Bewertung.

Mit der neuen VDI Richtlinie 4800 Blatt 1 „Ressourceneffizienz; Methodische Grundlagen, Prinzipien und Strategien“ möchte der Verein Anwendern eine Möglichkeit geben, zu messen, wie ressourceneffizient ein Produkt oder ein Prozess ist. Der Herausgeber, die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (VDIGEU), hat sich die Aufgabe gestellt, das Profil des Begriffs Ressourceneffizienz (RE) zu schärfen und Ressourceneffizienz messbar zu machen. Die neue Richtlinie gibt jetzt erstmalig abgestimmte Definitionen und methodische Grundlagen und Prinzipien einer Bewertung.

Die Richtlinie geht weit über das klassische Umweltmanagement hinaus, da sie die großen RE-Potenziale mit Hilfe einer umfassenden unternehmensstrategischen Betrachtung von Produkten und Produkt-Service-Systemen über den gesamten Lebenszyklus aufzeigt. Sie definiert und erläutert praxisnah wesentliche Begriffe und Rahmenbedingungen, methodische Grundlagen und setzt sich mit möglichen Zielkonflikten auseinander. Anhand von 36 Beispielen mit dem Bezug zum Produkt oder zum Produktionsprozess wird gezeigt, wie sich RE-Maßnahmen in die Praxis umsetzen lassen. Somit gibt die Richtlinie Unternehmen und Dienstleistungsanbietern Hilfestellungen und Anregungen, Potenziale für Verbesserungen zu identifizieren. Prof. Mario Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Richtlinienausschusses, sieht Ressourceneffizienz als eine deutliche Chance für die Unternehmen: „Sie fördert die Entwicklung von innovativen Produkte und Verfahren und bringt mittelfristig Wettbewerbsvorteile.“ Die Einspruchsfrist endet am 31.12.2014.

(Quelle:VDI Zentrum für Ressourceneffizienz/Bild:VDI Zentrum für Ressourceneffizienz)