Auf der Suche nach Stellschrauben zur Verbesserung der Margen in der industriellen Fertigung rücken die Energiekosten immer stärker in den Fokus. Besonders Firmen in Ländern mit hohem Energiepreisniveau wie Deutschland sind gefordert, ihren Verbrauch zu optimieren. Experten erwarten von der Fähigkeit, energieeffizient zu produzieren, auch entscheidende Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig fordern die Gesetzgeber die Einhaltung von Vorgaben und Regularien, um den Energiebedarf der Industrie zu senken.
Bild: Copa-Data GmbH
Energiemanagement spielt in der Industrie zunehmend eine entscheidende Rolle – sei es in einer nachhaltigen Geschäftsorientierung des Unternehmens selbst oder auch im internationalen Wettbewerb. Die Energiepreise steigen und der hohe CO2-Ausstoß und die Ressourcenknappheit erfordern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie. Die Europäische Union sieht effektives Energiemanagement daher als einen wichtigen Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Optimierung des Umgangs mit Ressourcen. Die Mitgliedsstaaten sind angehalten, aktives Energiemanagement zu fordern und zu fördern. Normen unterstützen Unternehmen dabei, diesen Weg effektiv und effizient zu beschreiten. Eine wichtige Norm ist ISO50001. Ziel eines Energiemanagements nach ISO50001 ist die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung eines Unternehmens. Die Norm unterstützt Produktionsteams in Fertigungsbetrieben dabei, die Rahmenbedingungen für diesen Verbesserungsprozess anhand des sogenannten PDCA-Zyklus zu schaffen. P steht dabei für ‚Plan‘ (planen), D für ‚Do‘ (umsetzen), C für ‚Check‘ (überprüfen) und A für ‚Act‘ (handeln).
Dabei wird im ersten Schritt der aktuelle Energiestatus des Unternehmens erhoben und dargestellt, um jene Unternehmensbereiche zu identifizieren, die besonders viel Energie verbrauchen oder für hohe Kosten sorgen. Im zweiten Schritt werden Ziele definiert, Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. In Schritt drei erfolgt die Überprüfung: Haben die Handlungen aus der zweiten Phase zum Erfolg geführt? Das Ergebnis führt im vierten Schritt zu erneutem Handeln. In Deutschland ist die ISO50001-Zertifizierung eine der Voraussetzungen für die teilweise Befreiung besonders energieintensiver Unternehmen von der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (EEG). Ende April 2015 ist in Deutschland auch das Gesetz für Energiedienstleistungen und weitere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) in Kraft getreten. Das Gesetz basiert auf der Richtlinie 2012/27/EU des europäischen Parlamentes und des Rates. Ziel der Richtlinie ist es, den Primärenergieverbrauch in der Europäischen Union auf Basis der Daten aus dem Jahr 2007 bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu senken. Von diesem Gesetz sind alle Unternehmen betroffen, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen, einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro erzielen oder eine Bilanzsumme vorweisen, die größer als 43 Millionen Euro ist. Ausgenommen von diesem Gesetz sind Unternehmen, die bereits ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO50001 oder Umweltmanagementsystem nach EMAS einsetzen.
Audits noch in diesem Jahr
Das EDL-G verpflichtet betroffene Unternehmen dazu, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchzuführen – und in Folge alle vier Jahre. Sie müssen hierfür belegbare Betriebsdaten zum Energieverbrauch und den Lastprofilen vorweisen können. Dies schließt ein Energieverbrauchsprofil von Gebäuden oder Gebäudegruppen sowie von Betriebsabläufen in der Industrie und industriellen Anlagen ein. Nach Möglichkeit sollte das Energieaudit auf einer Lebenszyklus-Kostenanalyse anstatt auf einfachen Amortisationszeiten basieren. Die für das Energieaudit herangezogenen Daten müssen historische Analysen sowie die Rückverfolgung der Energieleistung ermöglichen und zudem archiviert werden. Der Markt stellt eine ganze Reihe von Energiedatenmanagement-Systemen (EDMS) bereit. Eine besonders wichtige Entscheidung ist die Auswahl des Systems. Wie erfolgreich das geplante Energiemanagement umgesetzt werden kann, entscheidet sich bereits hier. Bei der Auswahl sollten nicht einzelne Funktionalitäten im Vordergrund stehen, sondern inwieweit das gesamte System die speziellen Anforderungen des Unternehmens erfüllt. Nicht weniger wichtig ist die professionelle und sorgfältige Implementierung. Es lohnt sich, genug Zeit und Expertise dafür einzuplanen. Ist das System einmal gut eingerichtet, kann der Folgeaufwand für regelmäßige Audits und Nachjustierungen deutlich geringer ausfallen.
Systematisches Management
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, Energie zu sparen und effizient einzusetzen. Ganz gleich, für welche Methode ein Unternehmen sich entscheidet – Voraussetzung für ein systematisches Energiemanagement ist immer die detaillierte und zeitnahe Erfassung aller Energieflüsse, aller Energieverbräuche und der entstehenden Kosten. Für ein Energiedatenmanagement-System ist es damit unverzichtbar, Daten aus vielen Quellen zu sammeln und zu verwalten. Zudem muss gewährleistet sein, dass unterschiedliche Quellen vergleichbar werden und dass unterschiedliche Daten zuverlässig in ein Mess-System einfließen. Hinzu kommen weitere Aufgaben, wie beispielsweise die Erstellung und die Ausgabe von Analysen und Berichten. Aber bereits der grundlegende Schritt – die Erfassung der Energieflüsse und Verbräuche – ist für viele Unternehmen eine gewaltige Aufgabe. Die benötigten Daten befinden sich oftmals nicht an einer zentralen Stelle, von der sie nur noch abgegriffen werden müssten. Nicht alle Energieverbraucher lassen sich aus der Ferne automatisiert und digital verwertbar abfragen. Und wenn, sprechen sie oft unterschiedliche Protokollsprachen. Und mit dem Sammeln der Daten allein ist es nicht getan. Die Daten müssen verdichtet und bewertet werden. Und die verantwortlichen Mitarbeiter müssen auch die richtigen Schlüsse daraus ziehen, die adäquaten Pläne entwickeln und umsetzen.
Das Zenon Energy Data Management System von Copa Data bildet weitreichende Anforderungen an ein Energiemanagement ab. Das System lässt sich in bestehende Infrastrukturen integrieren und kann große Datenmengen aus verschiedenen Quellen zentral erfassen, sammeln und nach Bedarf verarbeiten – von der Produktion über Hilfsmittel bis zum Gebäudemanagement. Auch die Zusammenführung historischer Daten und Echtzeit-Daten aus heterogenen Infrastrukturen oder verteilten Produktionsstandorten kann sichergestellt werden. Ansprechende Reports wie Archivtrend, -verdichtung, Trend pro Anlagengruppe, Kostenverteilung pro Variable oder Dauerlinie für Anlagengruppen zeigen wichtige Energieleistungskennzahlen und sollen so für den nötigen Überblick sorgen. Personen mit unterschiedlichen Aufgaben im Unternehmen – von der Geschäftsführung über den Betriebsleiter bis zum Maschinenbediener und Wartungsführer – können jederzeit auf aktuelle Auswertungen zugreifen. Das System entspricht außerdem den definierten Anforderungen des TÜV SÜD-Standards ‚Zertifiziertes Energiedaten-Management‘. Damit erfüllt die Software wichtige Kriterien des internationalen Energiestandards ISO50001 und begünstigt eine Zertifizierung beim Endanwender. Zudem liefert das Zenon Energy Data Management-System auch die Grundlage für ein Energieaudit nach DIN EN16247-1. Unternehmen können somit ein EDL-G-konformes Energiemanagement aufsetzen und ihre Energieaudits bestehen.
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