Amortisationszeit geht noch vor Rentabilität

Dennoch planen Betriebe meist nur geringe Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz; tendenziell sind Investitionen im Bereich Energieeffizienz zukünftig sogar eher sinkend. 63 Prozent der Befragten investieren höchstens fünf Prozent ihrer Gesamtinvestitionen in Energieeffizienz. Die Ursache: Über alle Wirtschaftszweige hinweg wird für energieeffiziente Maschinen eine viel zu kurze Amortisationszeit von durchschnittlich 30 Monaten gefordert. Durch eine höhere Priorisierung der Rentabilität zu Lasten der Maschinenamortisationszeiten könnten in Zukunft die Investitionen und Erträge für und durch Energieeffizienzmaßnahmen gesteigert werden. Obwohl Potenziale, Möglichkeiten und Erfolgsaussichten den meisten Unternehmen bekannt sind, hält sich die Aktivität und Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz in Grenzen und bleibt zu niedrig. Die Energieeinsparungs-Ziele der Industrie sind im Verhältnis zu den tatsächlichen Potenzialen bei Weitem nicht ambitioniert genug. Auch das hat die Erhebung, die nun habjährlich durchgeführt wird, ergeben.

Lohnkosten verlieren zunehmend an Bedeutung

Die Arbeitskosten und die Auslastung von Maschinen sind nicht mehr die Haupttreiber der künftigen Produktion. Sie spielen schon heute eine immer geringere Rolle. Stattdessen wird eine ganzheitliche Ressourceneffizienz weltweit die Zukunft bestimmen. Sie basiert auf flexiblen und hoch qualifizierten Mitarbeitern, die intelligente automatisierte Prozesse bedienen. So können immer niedrigere Automatisierungskosten und höhere Automatisierungsflexibilität Hochlohnländern zu steigender Produktivität verhelfen. Zudem ermöglicht dann die ‚zaunlose‘ Kooperation zwischen Maschine und Mensche den bestmöglichen Einsatz der Mitarbeiter in der Wertschöpfung. Das wiederum führt schließlich zu sinkenden Stückkosten – ein Kreislauf, der sich verstärkt, je komplexer die Produktion wird. Der Korridor für klassische Niedriglohnländer wird somit immer schmaler, und reine Lohnkosten verlieren als Kriterium für Standortentscheidungen an Bedeutung.

Ressourcenoptimierte Produktion als Kernziel

Eine energie- und ressourcenoptimierte Produktion kann jedoch nur mit neuen Fabrikplanungsmethoden auf Basis digitaler, echtzeitnaher Modelle erreicht werden. Die dezentrale Datennutzung und -verarbeitung in Clouds trägt vor diesem Hintergrund das Potenzial, die ‚Fraktale Fabrik‘ zur ‚Smarten Fabrik‘ fortzuentwickeln. Physikalische Daten werden mit Sensoren erfasst und per Internet Softwarediensten zur Verfügung gestellt. Auswertungen können direkt zurückgespielt werden, um mittels smarter Aktoren die Fabrik in Echtzeit zu optimieren. Diese Vernetzung ermöglicht das Verschmelzen der digitalen mit der physikalischen Welt. Erst das ‚System of Systems‘, die Zusammenstellung von cyber-physischen Systemen, die ihre Fähigkeiten selbständig intelligent kombinieren, können helfen, die Fabrik der Zukunft auch im Hinblick auf Energie- und Ressourceneffizienz zu optimieren.







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