In der Fertigung setzt die Pewo Energietechnik GmbH seit Anfang 2014 auf eine maßgeschneiderte IT-Lösung für die Betriebsdatenerfassung. Damit kann der Produzent Projekten Zeit- und Materialaufwand genau zuordnen und behält stets den Überblick über Teile und Werkzeuge. Zum Kern des System gehören 150 vorkonfigurierte Cipherlab 8200-Handhelds.
In der Produktion von Pewo scannen die Mitarbeiter jeden Fertigungsauftrag sowie sämtliche verwendete Artikel und Werkzeuge. Bild: Pewo
Die Pewo Energietechnik GmbH mit Sitz im sächsischen Elsterheide entwickelt und fertigt Lösungen zur Wärmeverteilung in Fern- und Nahwärmenetzen, Gebäuden und in der Industrie. Das inhabergeführte Familienunternehmen ist mit 290 Mitarbeitern europaweit tätig und beliefert Firmen, Energieversorgungsunternehmen sowie den Großhandel mit seinen Produkten. Das Unternehmen verzeichnet ein starkes Wachstum: Die Mitarbeiterzahl hat sich in den letzten vier Jahren fast verdoppelt. Entsprechend verhält es sich mit dem Fertigungsvolumen. Die Erweiterung der Produktion um mehrere Fertigungslinien für große Anlagen und kleinere Systeme erforderte eine Anpassung der IT-Infrastruktur. Zur Qualitätssicherung hat der Energietechnikanbieter deshalb im Herbst 2013 Software-Hersteller Prologis mit der Entwicklung einer individuellen Lösung für die Betriebsdatenerfassung (BDE) beauftragt. „Für das Projekt hatten wir sehr genaue Anforderungen und im Vorfeld bereits mehrere Anbieter angefragt und verglichen“, sagt Franz Schuster, Bereichsleiter IT und Logistik bei Pewo. Eine Rolle bei der Entscheidung spielte insbesondere die Erfahrung, das Know-how, der Service und das Preis/Leistungsverhältnis des Software-Partners.
Material- und Zeitaufwand für jedes Projekt
Ziel der BDE-Implementierung war, den Aufwand an Material und Zeit zu einem Projekt genau zuordnen zu können. Der Materialeinsatz sowie andere Ressourcen sollten vollständig analysiert und optimiert werden, im Produktionsprozess sollte jedes Teil stets an der richtigen Stelle verfügbar sein. Bei kundenspezifischen, individuellen Anlagen und hoher Fertigungstiefe ist dies mitunter eine logistische Herausforderung. „Das schnelle Wachstum des Unternehmens erforderte die Verbesserung der Datengenauigkeit“, schildert Schuster: „Dabei ist es enorm wichtig, dass ich anhand einer genauen Nachkalkulation sehen kann, wo Kosten anfallen.“ Nach der Einführung wurden die Änderungen schnell deutlich. Den Materialbestand sicherzustellen, war nach Auffassung Schusters früher wesentlich aufwendiger. Der Bereichsleiter kann nach der Inbetriebnahme effizienter disponieren und auf eine exakte Verbrauchserfassung zugreifen.
Um Fehler bei der manuellen Datenerfassung von Materialaufnahmen oder neuen Teilen zu vermeiden, hat das Fertigungsunternehmen jeden Mitarbeiter mit einem Cipherlab 8200-Handheld ausgestattet. Die Werker melden sich bei Arbeitsbeginn auf den Geräten an und scannen mit ihnen konsequent jeden Fertigungsauftrag sowie sämtliche verwendete Artikel und Werkzeuge. Täglich gehen derzeit etwa 1.100 Artikel-Verbrauchsmeldungen in der Materialwirtschaft ein. Am Ende eines Arbeitstages melden sich die Mitarbeiter am Gerät ab und geben die gesammelten Daten weiter, indem sie das Handheld in die Übertragungsstation stecken. Anschließend startet die Datenübertragung in die Datenbank des Enterprise Resource Planning-Systems (ERP). Damit dafür ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht, wurden die Geräte mit einer Micro-SD-Karte geliefert.
Niedrige Lagerbestände ohne Engpässe
Die so hergestellte Datenbasis verschafft dem Unternehmen den gewünschten Überblick über Zeiten und Materialbestände und erlaubt eine exakte Messung des Verbrauchs. Damit lässt sich das Vorhalten größerer Mengen von Werkzeugen und Teilen im Lager in den meisten Fällen vermeiden. Um die Verwendung falscher Artikel sowie Fehleingaben zu verringern, enthält die Software Sicherheitsfunktionen und Ausschlusskriterien. Da die Daten vorab verifiziert werden, können beispielsweise keine Personalnummern anstelle von Fertigungsnummern eingegeben werden. Die Systemdaten werden zudem täglich aktualisiert und um neue Artikel ergänzt, damit die Datenbank trotz der Dynamik in der Produktion auf dem neuesten Stand bleibt.
Anpassungen sind nachträglich möglich
„Pewo verfügt über eine starke Expertise in allen technischen Bereichen“, sagt Ludwig Meixner, Geschäftsführer von Prologis. Dies erwies sich während des IT-Projektes als vorteilhaft, da auf Augenhöhe kommuniziert wurde, was sich auch auf die Systemplanung und Implementierung auswirkte. Nach der Einführung geht die Zusammenarbeit weiter: Bestandteil der Vereinbarung zwischen Fertigungsunternehmen und Software-Anbieter ist ein weitreichendes Servicepaket. Änderungen lassen sich somit auch nachträglich realisieren. Bei Problemen greift der Software-Hersteller per Fernwartung auf das System zu. Die Hardware wird nach Gesichtspunkten der Zuverlässigkeit ausgewählt, erläutert Felix Deseler, Vertriebsleiter bei dem Lösungsanbieter. Zudem pflegt das Software-Haus enge Kontakte zu den Herstellern und hält stets die aktuellsten Geräte vor, um flexibel auf Änderungen zu reagieren.
Eine weitere Grundlage für den Projekterfolg stellte eine Überprüfung des erstellten Pflichtenheftes vor der eigentlichen Einführung dar: „Aus Erfahrung wissen wir, dass die Pflichtenhefte oft sehr gut sind, es aber bei der Realisierung trotzdem Probleme geben kann“, sagt Deseler. Daher prüft der Anbieter grundsätzlich, ob und wie sich das Geforderte am besten realisieren lässt, um unliebsamen und kostspieligen Überraschungen in der Projektphase vorzubeugen. Dirk Müller, IT-Leiter bei Pewo, zieht eine positive Bilanz nach der Systemeinführung: „Mit der Umsetzung der Programmierung sind wir sehr zufrieden. Bisher funktioniert alles wie beschrieben. Auch die Zusammenarbeit mit dem Team der Software-Entwickler war ausgesprochen positiv.“
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