Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Redundante IT-Infrastruktur in der Walzstraße

Hochverfügbar von der Walze bis zum Server

Im Werk Alunorf in Neuss kommt für die Steuerung und Kontrolle der beiden Tief- und Stoßofensysteme ein fehlertoleranter Server zum Einsatz. Die Systeme gehören zur größten Aluminiumwalzanlage der Welt und sind vollständig redundant aufgebaut, um eine Verfügbarkeit von 99,999 Prozent sicherzustellen. In den bislang sechs Jahren Serverbetrieb fielen die Systeme nicht ein einziges Mal aus.

Vom Barren zum Band: Warmwalzstraße bei Alunorf in Neuss. Bild: Aluminium Norf GmbH

Die tonnenschweren Aluminiumbarren sind rund 500 Grad Celsius heiß, wenn sie bei Alunorf nach dem Glühprozess aus den Tief- und Stoßöfen auf eine der beiden Warmbandstraßen kommen. Auf der fast 200 Meter langen Anlage werden sie zu riesigen Bändern ausgewalzt. Ist das Aluminium auf Raumtemperatur abgekühlt, wird es auf den Kaltbandstraßen weiterbearbeitet und bis auf Stärken von nur noch ein bis 0,2 Millimeter gewalzt. Anschließend wird das Leichtmetall dann beispielsweise von der Automobil- oder Verpackungsindustrie weiterverarbeitet. Mit rund 1.500.000 Tonnen Aluminiumbändern pro Jahr ist der Standort das weltgrößte Aluminiumwalz- und -Schmelzwerk. Im Warmbandbereich (WBB) sind die technischen Anlagen – zum Beispiel Kräne, Fräsen, Öfen, Walzen oder Scheren – genau aufeinander abgestimmt. Würde ein Glied der Prozesskette ausfallen, käme die gesamte Produktionsstraße zum Stillstand – was angesichts der hohen Investitionen in die Anlagen und bei voller Auslastung erhebliche Kosten verursachen würde.

Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Verfügbarkeit der Systeme. Die Tief- und Stoßöfen verfügen über Anlagenleitrechner zur Steuerung der Anlagen, übergeordnet kontrolliert ein Bereichsrechner den Gesamtprozess. Er verfolgt die Aluminiumbarren von der Anlieferung bis zu den fertigen Aluminiumrollen durch den gesamten Produktionsprozess und ‚weiß‘ durch Rückmeldungen von den Steuersystemen der Anlagen jederzeit, in welcher Produktionsstufe sich das Produkt befindet. Die Daten des Anlagenleitrechners werden durch ein separates System im Leitstand visualisiert. Dazu stellt die entsprechende Software die Tief- und Stoßöfen der Warmbandwalzstraßen grafisch dar und erlaubt dem Bedienungspersonal die Abfrage von beispielsweise Temperatur oder Gewicht. Das Programm ermöglicht aber auch manuelle Eingriffe in den Prozess, etwa um bei einer Störung die Straße anzuhalten. Da beide Aufgabenbereiche, Anlagenleitrechner und Visualisierungssystem, die zentralen Betriebsprozesse steuern und kontrollieren, sind dafür Server mit sehr hoher Ausfallsicherheit erforderlich.

Hochverfügbarkeit für den Warmbandbetrieb

Als der Bereich WBB vor einigen Jahren seine IT-Systeme aufgrund der Abkündigung der dafür eingesetzten Altsysteme erneuern musste, gehörte die Implementierung von Hochverfügbarkeit zu den zentralen Anforderungen. „Es ist kein großes Problem, wenn ein Betriebsrechner mal für ein paar Minuten stehen sollte“, erklärt Markus Haastert, Fachverantwortlicher der Tief- und Stoßöfen im Warmbandbereich bei Alunorf in Neuss. „Die Anlagen arbeiten weiter und bei kurzfristigen Serverausfällen kann das Personal die dann fehlenden Informationen manuell ergänzen. Aber generell müssen sowohl der Produktionsbetrieb als auch die Server an jedem Tag rund um die Uhr arbeiten. Störungen müssen auch nachts oder am Wochenende, wenn im Werk keine IT-Fachleute anwesend sind, schnell und weitgehend automatisch behoben werden.“ Die zunächst evaluierten Cluster-Lösungen waren für den Betrieb im WBB zu aufwändig, sodass sich Alunorf für die fehlertoleranten Server von Stratus entschied.


Das könnte Sie auch interessieren:

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 93,3 Punkte geklettert und verzeichnet damit den fünften Anstieg in Folge.‣ weiterlesen

Der Sensorhersteller Leuze gibt Veränderungen in der Geschäftsführung bekannt. Mit Wirkung zum 1. April wird Xavier Hamers CEO der Unternehmensgruppe.‣ weiterlesen

Wago wird erster System- und Technologiepartner für das echtzeitfähige, Linux-basierte Betriebssystem ctrlX OS von Bosch Rexroth. Gemeinsam wolle man die offene Lösung weiterentwickeln, als Standard vorantreiben und branchenspezifischer Apps auf den Markt bringen.‣ weiterlesen

Der VDMA Additive Manufacturing wird ab 2024 ideeller Träger der Rapid.Tech 3D. Bereits in diesem Jahr will sich die Arbeitsgemeinschaft mit einem Format zum Thema Bildung engagieren‣ weiterlesen

Der Gewinner des Hermes Awards wird am 16. April bekanntgegeben. Die Jury hat nun die drei nominierten Unternehmen bekanntgegeben: ACS Climatics, Beckhoff und Bosch Rexroth.‣ weiterlesen

Checkmarx hat den Launch von Supply Chain Threat Intelligence bekanntgegeben. Das System stellt Bedrohungsinformationen zu hunderttausenden schädlichen Code-Paketen, zur Reputation der beteiligten Entwickler, zu schädlichen Verhaltensmustern und mehr bereit.‣ weiterlesen

Die Industrial Digital Twin Association hat mit PTC ein neues Mitglied. Gestartet mit 23 Organisationen, umfasst die Initiative nun 94 Mitglieder.‣ weiterlesen

Industrielle Montagelinien sind vielfältig: Einige arbeiten mit häufig wechselnden Produktaufbauten, während sich andere durch komplexe Prozesse und hohen Abstimmungsbedarf zwischen Werker und weiteren Experten auszeichnen. Das Fraunhofer IGD will Anwender mit einer Kombination aus Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen.‣ weiterlesen

Rund 1 Million Industrieroboter werden allein im Automotive-Bereich eingesetzt. Laut der International Federation of Robotics ein Rekordwert. Das größte Wachstum beobachtet der Robotik-Verband derzeit in China.‣ weiterlesen

Die Sorgen der Unternehmensleiter haben sich laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Kloepfel Consulting verschoben. Waren im September 2022 noch steigende Kosten die Hauptsorge, sorgt sich die Mehrheit der befragten Führungskräfte aktuell vor geopolitischen Risiken.‣ weiterlesen

Firewalls gehören in Unternehmen zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten, um das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Mehr noch, im integrierten und vernetzen Zusammenspiel mit weiteren Security-Lösungen, beispielsweise für die Endpoint-, Mobile- oder Cloud-Security und mit den immer wichtigeren Security-Services durch menschliche Experten, fügt sich die Firewall in ein ganzheitliches Security-Ökosystem ein, das alle IT-Bereiche im Unternehmen bestmöglich vor Angriffen und vor Schäden bewahren kann.‣ weiterlesen