Die komplexe Fertigung des Aerosolerzeugers erfolgt in insgesamt zwölf Fertigungs- und Prüfanlagen. Zur
nahtlosen Rückverfolgung der Teile während der verschiedenen Bearbeitungsvorgänge müssen die Teile vor jedem Produktionsschritt gescannt und identifiziert werden. Bild: Trebing + Himstedt

Rapid Deployment für die produzierende Industrie

Ein Manufacturing Execution System (MES), welches einen nahtlosen, elektronischen Informationsfluss von der Unternehmenssoftware zur Produktionslinie und wieder zurück unterstützt, ist ein Baustein für eine vollvernetzte, selbstorganisierte Produktion im Industrie 4.0- Zeitalter.

Zu den Merkmalen entsprechender Systeme zählen zentrales Datenmanagement und dezentrale Intelligenz gepaart mit Funktionen für Echtzeitüberwachung und -steuerung. Doch obwohl Enterprise-Resource-Planning-Unternehmenssoftware (ERP) in fast jedem Unternehmen eingesetzt wird, ist der Einsatz von integrierter Software zur Produktionsoptimierung aktuellen Schätzungen zu Folge lediglich bei rund 20 Prozent der Unternehmen zu verzeichnen − und das obwohl sich das Investment in Manufacturing Execution Systeme (MES) bereits nach sechs bis neun Monaten amortisieren kann. Hintergrund ist, dass ein Eingreifen in einen so sensiblen Bereich wie der Produktion mit den Unwägbarkeiten eines nichtabschätzbaren Softwareprojektes häufig nicht angegangen wird, ganz nach dem Motto ‘never touch a running system’. Dadurch liegen vielfach Optimierungschancen brach, und die Zukunftsorientierung des Produktionssystems wird nicht selten durch Insellösungen oder unzureichende Prozessunterstützung aufs Spiel gesetzt.

Mit einer fertigen Paketlösung mit konkretem Funktionsumfang können jedoch Pilotprojekte bei kalkulierbarem Risiko auf einzelnen Linien oder Werken umgesetzt werden, um Erfahrungen zu sammeln. Sowohl für die diskrete Fertigung als auch die Prozessindustrie stehen entsprechende Lösungen bereit. Das Rapid- Deployment-Solution-Paket Manufacturing Execution (ME) für diskrete Fertigung beispielsweise stellt für folgende Funktionbereiche einen Lösungsansatz dar:

  • Ware in Arbeit’-Management (WIP)
  • Qualitätsmanagement (CAQ)
  • Daten- und Messwertaufnahme
  • Produktrückverfolgbarkeit
  • Maschinendatenintegration (MDE)
  • Produktionskennzahlen
  • Lagermanagement
  • Reporting
  • Shop Floor Integration

Stufenweise Projektabwicklung mit MES-Templates

Je nach Fertigungsart gibt es zwei Ausprägungen für einerseits die Fertigung eines einzelnen Endproduktes mit Strukturstücklisten oder andererseits die Fertigung mehrerer Produkte mit gemeinsamem Fertigungsprozess an einem Standort, mit Baukastenstückliste. Folgender Geschäftsprozess- Ablauf wird dabei unterstützt:

  1. Übertragung von Plan- oder Fertigungsaufträgen vom SAP ERP nach SAP ME
  2. Produktionsdurchführung und -kontrolle im Manufacturing-System
  3. Erfassen von Qualitätsdaten und Ausführung sowie Überwachung des Fertigungsprozesses, Non-Conformance Management
  4. Diagnose, Reparatur und Ausschussbuchung in SAP ME
  5. Rückmeldung der Produktionsergebnisse wie Menge und Auftragsstatus an das ERP-System.

Um eine Implementierungszeit von unter drei Monaten sicherzustellen, wird der Ablauf inklusive Templates und Projektpläne minutiös in den drei Phasen Start, Implementierung sowie Betrieb geplant. Autorisierte SAP Manufacturing Partner wie Trebing + Himstedt bieten hierfür qualifizierte Implementierungsservices an, um den Projektablauf entsprechend der Spezifikationen sicherzustellen.

In der Startphase werden in einem Anwenderworkshop Anforderungen und Parameter besprochen und definiert, ebenso wird die Vorbereitung der technischen Infrastruktur sichergestellt. In der Phase zwei wird die implementierte Lösung ausführlich getestet und ‘Key User‘ in das System eingewiesen. In der letzten Phase wird nach Live-Schaltung die reibungslose Funktionalität der MES-Lösung durch Nutzer-Akzeptanz- Tests und Vor-Ort- beziehungsweise Remote- Support unterstützt. Damit gewinnt ein Unternehmen in einem überschaubaren Projekt die Möglichkeit, die Effizienz seiner Produktion IT-gestützt zu erhöhen, Entscheidungen auf Basis von Echtzeit-Produktionskennzahlen zu fällen und regulatorische Vorgaben in Bezug auf Produktrückverfolgbarkeit zu erfüllen.