Radiofrequenzidentifikation

Informationsfluss entlang der Wertschöpfungskette

Der Einsatz von automatischer Identifikation in der Automotive-Branche stand im Fokus der Initiative ‚RFID-based automotive network‘ (RAN). Nach Projektabschluss arbeiten die Partner an der Verbreitung entsprechender Standards; erste Etiketten, deren Design sich an die Projektergebnisse anlehnt, stehen zur Verfügung.

Bild: Schreiner Logidata

Im Jahr 2012 rollte alle 24 Sekunden ein fertiges Fahrzeug vom Band eines Autoherstellers. Weltweit wurden rund 80 Millionen Pkw produziert. Auch wenn die Automobilindustrie stark von der Weltwirtschaftslage abhängig ist, prognostizieren Hersteller wie Volkswagen, dass sich die Zahl der Autos in den nächsten Jahrzehnten verdreifachen wird. Ein wichtiger Schritt, um diese Nachfrage abdecken zu können, ist die übersichtliche Darstellung und effizientere Steuerung der Wertschöpfungskette. Im Projekt ‚RAN – RFID-based automotive network‘ wurden dazu Radiofrequenzidentifikations-basierte (RFID) Standards zur unternehmensübergreifenden Steuerung von Prozessen entwickelt und praktisch umgesetzt. Das Forschungsvorhaben zählt zu den vier Projekten des Technologieprogramms ‚Autonomik – Autonome und simulationsbasierte Systeme für den Mittelstand‘, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird.

Herausforderung einer verteilten Wertschöpfungskette

Die Initiative fokussierte typische Anforderungen der Automobilindustrie: Steigende Variantenvielfalt, Konzentration auf Kernkompetenzen und die Aufteilung der Wertschöpfung auf eine wachsende Zahl an Unternehmen. Entsprechend schlossen sich im Jahr 2009 Automobilhersteller, Zulieferer, Technologiepartner, Transport- und Systemdienstleister sowie Wissenschaftler von Universitäten und Forschungsinstituten zusammen, um Konzepte für eine unternehmensübergreifende, intelligente Materialflusssteuerung zu entwickeln. Dafür wurde die gesamte Lieferkette exemplarisch auf den Prüfstand gestellt, um nach einer detaillierten Abbildung der Prozesse Konzepte für effizientere Produktions- und Logistikabläufe abzuleiten. Im Rahmen des Projekts wurden auch die Datenkommunikation zwischen RFID-Hardware, RFID-Middleware und Enterprise Resource Planning-System (ERP) sowie Anwendungen für Customer Relationship Management (CRM) analysiert.

Als Ergebnis wurde ein sogenannter ‚Infobroker‘ konzipiert, um jedem Partner des Produktions- und Logistiknetzwerks die benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieser echtzeitnahe Datenaustausch macht Materialflüsse transparenter und ermöglicht Unternehmen, mithilfe von Assistenzsystemen vernetzte Produktions- und Logistikprozesse zu steuern. Nach dreijähriger Laufzeit konnte die Projektgruppe zudem Datenstandards für die gewählte UHF-Frequenz von 868 bis 915 Megahertz präsentieren. Damit ist ein Grundstein für eine gemeinsame Nutzung der RFID-Technologie innerhalb der Supply Chain der Automotive-Industrie gelegt. Nun sollen zum einen RFID-basierte Normen entwickelt werden, dazu versucht die Branche zusammen mit Automobil-OEM und großen Zulieferbetrieben, den neuen Standard Schritt für Schritt zur Anwendung zu verhelfen. Gleichzeitig soll die Menge der RFID-bestückten Objekte in Logistik und Serienproduktion kontinuierlich erhöht werden.







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