Den Betreiber frühzeitig in die Planung einbinden

Eine funktionierende Planung zu gestalten, ist eine Sache, eine Planung zu erschaffen, die effizient umgesetzt werden kann, jedoch eine ganze andere. Ein wichtiger Aspekt besteht dabei darin, den Betreiber der Anlage bereits in die Planung zu involvieren. Oft schauen sich Kunden die Planung während des Projektbeginns an. Lassen sich im Laufe des Prozesses deren Anforderungen in Regeln umsetzen, so müssen nicht mehrere Mitarbeiter an verschiedenen Standorten darum bemüht sein, eine Übereinstimmung der Informationen bei verschiedenen Personengruppen und Teams sicherzustellen. Ein Beispiel liefert die Planung der Rohrleitungen und Instrumente: Die Disziplin gehört zu den Eckpfeilern der Anlagenplanung und zieht die verschiedensten Aufgaben aus den Bereich Mess- und Regeltechnik, Rohrleitungsbau, Elektrik und Mechanik nach sich. Jede Entscheidung, die im Zusammenhang mit der Planung der Rohrleitungen und Instrumente getroffen wird, hat direkte Auswirkungen auf andere Aufgabenbereiche. Bei falschen Daten müssen in verschiedenen Abteilungen Änderungen vorgenommen werden. Fehler lassen sich natürlich nicht gänzlich vermeiden. Eine geschätzte Reduzierung der Fehlerquote um rund 25 Prozent stellt jedoch bereits einen großen Pluspunkt dar, wenn die Ingenieure weniger Änderungen an ihren Planungen vornehmen oder weniger neue Teile bestellen müssen.

Verlässliche Informationen stärken Kundenbindung

Wird eine Planung dem Kunden im Rahmen eines Meilensteines des Projektes zur Prüfung vorgelegt, so ist dieser Vorgang oft mit einer Zahlung verknüpft. Gelingt es, die Planung ohne große Änderungen genehmigen zu lassen, sichert dies zudem den Zahlungsfluss des Projektes für die Planungs-, Beschaffungs- und Konstruktionsunternehmen oder ‚Engineering, Procurement and Construction‘-Dienstleister (EPC). Darüber hinaus kann das Vertrauen des Kunden in die planmäßige Realisierung des Projektes gestärkt werden, schließlich spielen niedrige Vorlaufzeiten eine wichtige Rolle.

Funktionen für Auditing und kontinuierliche Verbesserung

Darüber hinaus wurde für das System eine Audit-Funktion zur Bewertung von Arbeitsprozessen entwickelt: Der für die Festlegung der Regeln zuständige Ingenieur kann anderen Nutzern ermöglichen, Berichte als Nachweis zu erstellen, mit denen ausgewertet werden kann, welche Bereiche verbesserungsfähig sind und zukünftig mehr Beachtung finden sollten, um Risiken weiter zu reduzieren. Eine weitere Funktion der Software umfasst die Möglichkeit, R&I-Fließschemata auszudrucken. Diese Darstellungen enthalten wichtige Daten für das Wartungspersonal – darunter beispielsweise Bereiche, in denen ein Ausfall der Ventile möglich ist. Die entsprechenden Fließschemata können noch überprüft werden, um sicherzugehen, dass alle benötigten Daten aufgeführt sind. Denn es kann durchaus vorkommen, dass vorhandene Informationen nicht in den R&I-Fließschemata dargestellt werden. So lässt sich sicherstellen, dass für den Betrieb auf aktuelle Schemata zurückgegriffen werden kann.

Wissensbasiertes Engineering dient der Risikokontrolle

Projekte werden immer komplexer sowie zunehmend von verschiedenen Standorten bearbeitet. Auch Anlagenbesitzer sehen sich immer größeren Anforderungen und Wettbewerb aus schnell wachsenden Wirtschaftsnationen wie China, Indien und Brasilien gegenüber. All diese Anforderungen erfordern neue Ansätze der Risikokontrolle und Einhaltung von Geschäftszielen. Das wissensbasierte Engineering spielt bei diesem Prozess eine Schlüsselrolle: Das Festlegen und Überwachen von Regeln für Qualität und bewährte Vorgehensweisen kann helfen, die Kosten für Anlagenplanung, Bau und Betrieb zu senken.







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