Auch beim Erfassen von CO2-Emissionen entfaltet eine Unternehmenslösung erst ihr volles Potenzial, wenn sie mit Daten über die gesamte Lieferkette hinweg arbeiten kann. Bild: Epicor

Umweltschutz als Wertbeitrag

Generell ist das Finanzmanagement der zentrale Dreh- und Angelpunkt, um die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsfrage wirtschaftlich voranzutreiben. Daher sind die Anforderungen an eine Lösung für CO2-Bilanzierung vielschichtig: Leistungsfähig ist sie dann, wenn das System flexibel auch mit künftigen Regulierungsvorschriften umgehen kann. Gleichzeitig sollte das IT-System dazu dienen, Effizienz und Mehrwert von Initiativen im Rahmen von Governance, Risk und Compliance zu optimieren. Auf dem Weg, nachhaltige Unternehmensführung als Wert- und weniger als Kostenfaktor zu gestalten, müssen in der IT die Voraussetzungen stimmen. Dazu sollten bestehenden oder geplante ERP-Lösungen folgende Grundlagen bieten:

  • Die Systeme müssen auf Basis flexibler Softwarearchitektur und offener Schnittstellen in der Lage sein, Zusatzmodule für CO2-Accounting schnell einzubinden.
  • Die IT-Infrastruktur sollte auf Fertigungsbetriebe ausgerichtet sein und die damit verbundenen Prozesse vollständig abbilden und unterstützen.

In der produzierenden Industrie ist die Integration von CO2-Analyseanwendungen insbesondere die Bereiche Supply Chain Management, Fertigungssteuerung, Produktdatenmanagement und Business Process Management (BPM) entscheidend.

Integration zahlreicher Unternehmensbereiche

Effiziente Lieferketten dienen zunächst dazu, die Auftragsabwicklung vom Angebot bis hin zum Zahlungseingang zu unterstützen. Dies schließt die Logistik, die Verwaltung der Warenlager und die Fertigungssteuerung mit ein. Zudem sind Hersteller häufig neben der Einzel- auch in der Massenfertigung tätig und benötigen flexibel einsetzbare IT-Lösungen, die verschiedene Fertigungsprozesse abbilden: angefangen von der Auftrags- bis hin zur Lagerfertigung bei Ansätzen wie ‚Configure-to-order‘ (CTO) oder ‚Engineer-to-order‘ (ETO). Das Produktdatenmanagement (PDM) als Teil von ERP dient grundsätzlich als zentrales Wissensarchiv, das alle Informationen zur Prozess- und Produkthistorie speichert.

Neben Konstruktions- und Werksplänen, Änderungsaufträgen oder Qualitätssicherungsdokumenten können hier Angaben zu CO2-Signatur oder ‚Carbon-Footprint‘ elektronisch verwaltet und bereitgestellt werden. Zur Unterstützung von Nachhaltigkeitsinitiativen auf ERP-Ebene macht sich auch ein integriertes BPM bezahlt, das Arbeitsschritte und automatische Prozesse in Echtzeit harmonisiert und ohne aufwändige Programmierung die bestehende Systemlandschaft einfügt. Damit ist BPM ein auch für Fertiger flexibel einsetzbares Werkzeug, um Leistungsinitiativen wie Lean oder Nachhaltigkeit zu unterstützen.

Schnelles Agieren am Markt als Wettbewerbsvorteil

Die Fähigkeit, sich an Marktveränderungen anpassen zu können, ist seit jeher wettbewerbsentscheidend für die Fertigungsindustrie. Das betrifft Nachfrageschwankunden, die Auslagerung von Produktion, Einhaltung von Compliance-Vorschriften oder das bedarfsorientiertes Reporting zu Emissionen, Energieverbrauch und Umweltbelastung. Somit gewinnt ein bekannter Grundsatz an Brisanz: Je durchgängiger und flexibler die Unternehmenssoftware, umso einfacher lassen sich Neuerungen umsetzen. Dadurch kann sich eine nachhaltige Unternehmensführung vollständig an strategischen Überlegungen orientieren und weniger an den Zwängen der zugrundeliegenden IT.