Um die komplexen Prozesse in der biotechnologischen Arzneimittelproduktion zu steuern und zu überwachen, sind Prozessleit- und Manufacturing Execution-Systeme nicht wegzudenken. Voraussetzung für den sicheren Anlagenbetrieb ist jedoch eine IT-Infrastruktur, welche die unterbrechungsfreie Verfügbarkeit der Systeme sicherstellen muss.
Die Biotechnologie hat sich zu einer Schlüsseltechnologie für den medizinischen Fortschritt entwickelt. Anders als die herkömmliche Pharmakologie arbeitet sie mit Zellen, Enzymen oder Mikroorganismen und somit mit lebenden Organismen. Kontinuierlich neu entwickelt werden von Unternehmen der Biotechnologie nicht nur Arzneimittel, sondern auch die Verfahren zu ihrer Herstellung. So ist der Weg von einer Zellkultur bis zum fertigen Wirkstoff aufwendig und langwierig. In jeder Phase müssen Vorgaben für die äußeren Bedingungen, wie Temperatur oder Druck, strikt eingehalten werden. Die Implementierung eines durchgängigen Prozessleitsystems zur Steuerung der Geräte hilft, diesen hohen Anforderungen zu entsprechen.
Das Prozessleitsystem wird ergänzt durch ein Manufacturing Execution-System (MES), welches eine konsistente Steuerung und Nachverfolgung des Produktionsablaufs ermöglicht und außerdem die Verbindung zum Enterprise Resource Planning-System herstellt. Das MES steuert den Gesamtprozess über die einzelnen Produktionskomponenten hinweg und verschafft der Betriebsleitung jederzeit einen Überblick über den Prozess und die Bearbeitungsstadien der einzelnen Chargen.
Den Mitarbeitern in der Produktion stellt das MES an den einzelnen Prozessstationen an speziellen Bildschirmarbeitsplätzen konkrete Anweisungen für die jeweils anstehenden Arbeitsschritte zur Verfügung. Eine besonders wichtige Aufgabe des MES ist die lückenlose Dokumentation aller Prozessschritte. Für jede einzelne Charge und für jeden Arbeitsvorgang muss nachgewiesen werden können, was wann von wem gemacht wurde, und dass die äußeren Bedingungen und Vorschriften dabei korrekt eingehalten wurden. Dabei müssen sämtliche Vorgänge erfasst werden, also nicht nur die des eigentlichen Produktionsprozesses, sondern auch die Bereitstellung von Materialien, die Entsorgung, aber auch die Reinigung beispielsweise von Behältern und Werkzeugen.
Die Dokumentation muss dabei in jedem einzelnen Schritt genauso störungs- und unterbrechungsfrei erfolgen wie die Produktion selbst. Sämtliche Vorgänge können dabei digital über das MES erfasst und archiviert werden. Aus diesen Gründen müssen das MES wie die Produktionssteuerung in das Sicherheits-Konzept integriert sein und die betreffenden Systeme rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ausfallsicher zur Verfügung stehen. Im Rahmen einer umfassenden Disaster Recovery ist dabei Vorsorge für jede denkbare Art von Betriebsstörung wichtig. So sollten alle IT-Systeme redundant ausgelegt werden.
Hochverfügbare Server-Lösungen von Stratus. Bild: Stratus Technologies, Inc.
Redundante Infrastruktur
Dazu gehören die Netzinfrastruktur, Router und Switches sowie die Server, die technische Anlagen wie Fermentierer, Pumpen oder Filter steuern und überwachen. Empfehlenswert sind in vielen Fällen fehlertolerante Server. Diese Systeme verfügen über eine komplett redundante Hardware in einer physischen Maschine. Alle betriebswichtigen Komponenten – CPU, I/O-Einheit oder Festplatten – sind doppelt vorhanden und permanent in Betrieb, sodass beim Ausfall einer Einheit die jeweilige Partnerkomponente die laufenden Operationen ohne jede Unterbrechung fortführen kann. Dabei entstehen weder Datenverluste, noch ist ein Neustart der Anwendungen erforderlich. Fehlertolerante Server erreichen durch diese Technologie eine besonders hohe Verfügbarkeit von über 99,999 Prozent. Sie übertreffen damit sogar die Verfügbarkeit von klassischen Großrechnern.
Anders als Großrechner verwenden fehlertolerante Server jedoch durchgängig Standard-Technologien wie x86-Prozessoren und Betriebssysteme wie Windows, VMware oder Linux. Vorhandene Anwendungssoftware kann daher ohne Anpassungen eingesetzt werden und Installation, Betrieb und Pflege der Server können ohne spezielle IT-Kenntnisse durchgeführt werden. Fehlertolerante Systeme beinhalten zudem ein umfassendes Support- und Service-Konzept, mit dem die Redundanz von eventuell defekten Bauteilen schnell wiederhergestellt werden kann. Das System meldet dabei eine Störung automatisch an den Hersteller (‚Call Home‘), worauf sofort ein Austauschteil verschickt wird, das meist schon beim Anwender eintrifft bevor dieser überhaupt die Störung bemerkt hat.
Die fehlertolerante Technologie und das umfassende Sicherheitskonzept der Server verschaffen einem MES die Basis für die notwendige Betriebskontinuität. Das schafft die Sicherheit, dass die Bereitstellung von Informationen als Basis für die Steuerung des Gesamtprozesses rund um die Uhr verfügbar ist.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Anbieter & Produkte
Make Lean Leaner
IIoT in Stahl Service Centern
becosEPS – Enterprise Planning System
MPDV Mikrolab GmbH – WE CREATE SMART FACTORIES
augmented instructions – digitalisiertes Know how unterstützt die Industrie beim Wissenstransfer
Prime Edge – eine Edge Lösung für die Industrie
Weltweit führende APS-Technologie für alle industriellen Anforderungen
Work-in-Process-Management in S/4HANA
ANZEIGE
Whitepaper
Mit Kennzahlen die Produktion im Griff
Monitoring IT, OT and IIoT with Paessler PRTG: use cases and dashboards
Vollautomatische Feinplanung
Vom 4-Stufen-Modell zum Regelkreis
Smart Factory Elements
Videos
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Fogel, Hersteller von gewerblichen Kühl- und Gefrieranlagen für Abfüller kohlensäurehaltiger Getränke
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Bopisa, Hersteller von Lebensmittelverpackungen
Asprova User Day 2022 in Frankfurt
Smart Factory Cloud Services
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Horst Scholz, Hersteller von komplexen Kunststoffspritzformen höchster Präzision
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.