IT-Projekte auf der Basis belastbarer Potenzialbewertungen anstoßen
Das Management des Produktlebenszyklus ist eine komplexe Aufgabe, dessen volles Potenzial erst durch die Integration des gesamten Unternehmens erreicht wird. Um die Einbindung aller Fachabteilungen sicherzustellen, ist eine Potenzialuntersuchung notwendig, bei der Herausforderungen und mögliche Verbesserungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus untersucht werden müssen. Der PLM-QuickCheck, den das FIR an der RWTH Aachen und das WZL der RWTH Aachen gemeinsam entwickeln, liefert hier einen möglichen Ansatz.
Viele Fachabteilungen haben unterschiedliche Erwartungen an eine Product-Lifecycle-Management-Lösung. Damit sich Projektverantwortliche vor der Entscheidung für oder gegen eine Systemeinführung ein Bild von den möglichen Auswirkungen verschaffen können, stellen FIR und WZL einen Schnelltest zur Verfügung. Im Rahmen des Tests lassen sich in einer Matrixdarstellung vordefinierte Vorteile den Produktlebensphasen sowie Fachabteilungen zuordnen, um eine abschließende Bewertung zu erleichtern. Bild: FIR an der RWTH Aachen / WZL der RWTH Aachen
Das aktuelle BDI-Mittelstandspanel zeigt, dass 77 Prozent der mittelständischen Unternehmen auf die Einführung neuer Produkte und Prozesse setzen, um ihre mittel- bis langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Insbesondere der Anstieg der Produkt- und Variantenvielfalt hat in den vergangenen Jahren für ein starkes Wachstum der Datenmenge in vielen produzierenden Unternehmen gesorgt. Darüber hinaus müssen Produzenten dem Druck von immer kürzeren Produktentwicklungszeiten standhalten, der die Gültigkeitsdauer von Produktdaten beeinträchtigt. Vor allem im Engineering wird das zunehmend zu einer Herausforderung. Vor diesem Hintergrund setzen Unternehmen zunehmend auf Produktlebenszyklusmanagement (PLM) bzw. Product Lifecycle Management. PLM wird dabei definiert als Konzept zur Verwaltung aller produktbezogenen Daten über den Lebenszyklus hinweg, also von der ersten Produktidee bis zur Einstellung der Produktion. Bei PLM handelt es sich aber nicht nur um eine Software oder ein System, sondern um ein umfassendes Konzept inklusive der Integration betroffener Systeme und eventuell benötigter Software-Bausteine.
Im Bild: Prof.Dr.-Ing. Dipl.Wirt.Ing Günther Schuh, Leiter des Lehrstuhls für Produktionssystematik am WZL der RWTH Aaachen.
Dabei sollte an oberster Stelle die PLM-Strategie stehen, die sich aus der Unternehmensstrategie ableiten lässt und die groben Richtlinien, Vorgaben sowie die Ziele und den Nutzen durch eine PLM-Einführung beinhaltet. Der Weg zu den ermittelten Zielen lässt sich im PLM-Konzept detaillieren, bevor die Umsetzung in der PLM-IT-Architektur erfolgt. Doch was konkret hinter PLM steckt, ist den meisten Unternehmen nicht vollständig bewusst. Abteilungen wie Einkauf oder Vertrieb sehen oft keinen direkten Nutzen für ihre tägliche Arbeit. Das Engineering ist hingegen regelmäßig Keimzelle des Wunsches nach einer PLM-Lösung und hat entsprechend hohe Erwartungen aufgrund der vielschichtigen Potenziale beim Management der Produktdaten des Unternehmens. Diese uneinheitlichen Vostellungen von dem Mehrwert von PLM für die verschiedenen Unternehmensbereiche machen Einführungsprojekte solcher Systeme überaus komplex. Dabei birgt PLM gerade für Unternehmen mit überschaubaren organisatorischen Strukturen großes Potenzial, da unter solchen Voraussetzungen ein wirklich flächendeckendes PLM überhaupt erst möglich erscheint – eine Entwicklungsmöglichkeit, die bei Konzernen rein organisatorisch in aller Regel stark eingeschränkt ist.
Im Bild: Dipl.-Ing. Max Gerlach, Mitarbeiter der Abteilung Innovationsmanagement am WZL.
Potenzialbewertungen enthüllen möglichen Mehrwert
Die Herausforderungen bei der Potenzialbewertung von PLM gelten nichtsdestotrotz auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie lassen sich in vier Kategorien gliedern, die jeweils eine frühzeitige und belastbare Entscheidung für oder gegen eine PLM-Einführung erschweren:
Unterschiedliche Interessengruppen Aus dem übergreifenden Charakter von PLM ergeben sich zahlreiche Nutzergruppen des PLM-Systems und dessen Anforderungen. Oft entsteht der Wunsch nach PLM in der Konstruktion oder der Entwicklung, aber ohne die Einbindung von Einkauf, Vertrieb und Produktion bleibt ein mögliches PLM-System eine weitere Insellösung, die Potenzial in Hinblick auf den unternehmensweiten Nutzen verschenkt.
Intransparente Potenziale Die Potenziale von PLM sind in vielen Fällen schwer erfass- und bewertbar. Selbst wenn alle beteiligten Abteilungen am Tisch sitzen, ist nicht für jeden klar, welcher Mehrwert aus der Umsetzung des Konzeptes bei der täglichen Arbeit erwachsen kann. Wirtschaftlichkeitsberechnungen auf Basis dieses Potenzials sind meist entweder sehr aufwendig in ihrer Anwendung oder auf bestimmte Anwendungsbereiche zugeschnitten.
Unklare Anforderungen Nachdem die Nutzenaspekte identifiziert und bewertet wurden, müssen daraus Anforderungen an eine mögliche Abbildung durch IT formuliert und priorisiert werden. Dies kann sich aufgrund der zahlreichen Systemfunktionen schwierig gestalten und viel Erfahrung erfordern.
Komplexe Einführung Wenn auf Basis der Anforderungen eine PLM-Software ausgewählt wurde – beispielsweise mit dem Drei-Phasen-Konzept des FIR an der RWTH Aachen – gilt es dieses im Unternehmen systematisch einzuführen. Dabei müssen die verschiedenen Sichten auf den Produktlebenszyklus berücksichtigt werden. Architekturentscheidungen bezüglich der zu wählenden Lösungen lassen sich größtenteils nicht bewerten. Dies bezieht sich sowohl auf die PLM-Architektur, die Art der PLM-Integration in andere Systeme wie für Enterprise Resource Planning (ERP) und CAX, als auch auf Möglichkeiten der Informationsbereitstellung. Vor diesem Hintergrund kann die belastbare und einfache Bewertung eines PLM-Konzeptes bereits vor Projektstart einen sinnvollen ersten Schritt zu umfassendem PLM darstellen. Viele Unternehmen scheuen aber eine aufwendige Studie zur Untersuchung des Potenzials und wünschen sich eine einfache, verständliche und effizient anwendbare Potenzialbewertung für PLM.
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