Zur Planung und Durchführung der Fertigungsprozesse kommt bei der Schweizer Pilatus Flugzeugwerke AG eine zentrale Werkzeugverwaltung zum Einsatz. Mehr als 6.000 Einzelwerkzeuge für die Bauteilefertigung werden im System samt Technologiedaten erfasst und dokumentiert. Bestände, Lagerorte oder Plandaten für die Programmierung sind per Knopfdruck abrufbar – auch innerhalb anderer Systeme.
Bild: Pilatus
Kontinuierliche Weiterentwicklung begleitet die Produktentstehung bei Pilatus im schweizerischen Stans. Der Flugzeughersteller muss die Anforderungen aus der Entwicklung und Fertigung von Spitzentechnologie mit hoher Termintreue verbinden. Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn von der Entwicklung bis zur Fertigung Prozesse permanent überprüft, optimiert und standardisiert werden. Die Basis dafür bildet ein umfassendes Product Lifecycle Management (PLM). Um auch die Werkzeug- und Technologiedaten für die Fertigung standardisiert vorzuhalten, nutzt Pilatus seit 2008 die Software TDM. Die Werkzeugdatenverwaltung der TDM Systems GmbH ist über eine Standardschnittstelle in das PLM-System integriert. Als Enterpriese Resource Planning-Software (ERP) nutzt der Flugzeugbauer ein SAP-System, ebenfalls per Interface mit der Tooldatenbank verbunden.
Vor der Einführung des IT-gestützten Werkzeugmanagements fehlte insbesondere bei der Bereitstellung der Werkzeuge und Fertigungshilfsmittel oft der Überblick. „Da lagen Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien wie Wendeschneidplatten als Sicherheitsbestände in den Schubladen der Mitarbeiter. Vieles lief auf Zuruf“, schildert Walter Keiser den damaligen Status quo. Grund genug für das Projektteam um den Leiter der NC-Programmierung und Marcel Aregger, Leiter der Technischen IT, sich im Jahr 2006 nach einer Softwarelösung umzusehen.
Ziel war es, ein integriertes Systen zu schaffen, das sowohl Fertigungs- und Auftragsplanung als auch die Fertigungsabläufe bis an die Maschine einbindet. „Am Anfang stand die Analyse aller Prozesse“, sagt Keiser heute. „Wir haben untersucht, welche Prozesse in der Planung und Fertigung gut und welche schlecht laufen. Dann haben wir zusammen mit den Projektleitern von TDM Systems konkrete Anforderungen sowie Abläufe definiert. Heraus kam dabei ein 100 Seiten starkes Pflichtenheft.“ IT-Leiter Aregger war die hohe Integration in vor- und nachgelagerte Systeme wichtig: „Das Basissystem muss mit den vor- oder nachgelagerten Systemen kommunizieren können, eine Insellösung kam nicht in Frage.“ Mit der Werkzeugdatenverwaltung fand Pilatus schließlich die passende Lösung.
Von Zerspanung bis CFK-Bearbeitung
„Der wichtigste Teil innerhalb unserer Prozesskette bildet die Produktion“, betont Keiser. Dabei ist die Fertigungstiefe enorm, die meisten Strukturbauteile stellt der Flugzeugbauer selbst her − ob durch die Zerspanung komplexer Aluminiumbauteile, Blech- oder CFK-Bearbeitung. Zum Großteil wird im Stanser Werk Aluminium zerspant. An 14 CNC-Bearbeitungszentren werden die Bauteile für Rumpf, Fahrwerk und Tragflächen komplett gefertigt. Zirka 6.000 produktive Einzelwerkzeuge, Aufnahmen oder Schneidplatten werden zu rund 1.300 Komplettwerkzeugen montiert. Sonderwerkzeuge und häufig benötigte Komplett-Tools verbleiben im Magazin auf der Maschine. Alles andere wird demontiert oder als Komplettwerkzeug eingelagert.
Diese Fertigungshilfsmittel wandern in den Kardex-Shuttle, einen automatischen Vertikal-Liftschrank. Um daraus etwas zu entnehmen, ist eine Anmeldung per Batch-Card an der Lagersoftware erforderlich. Da alle Informationen von Werkzeug- und Technologiedaten bis zu Schnittparametern zentral in der TDM-Datenbank abgelegt sind, wissen die Mitarbeitenden in der Werkzeugbereitstellung auf Knopfdruck, wo sich was befindet, ob sich ein Bohrer nachschleifen lässt oder nicht. Auch die Kommunikation zwischen der Fertigung und der Planungsebene funktioniert besser. „Die Fertigung ist standardisiert, Improvisationen sind ausgeschlossen“, erläutert Keiser. Trotz der Vielfalt weiß die Arbeitsvorbereitung auf einen Klick, ob sich ein Werkzeug im Lager oder als Komplettwerkzeug montiert auf einer der Maschinen befindet. Dadurch werden Doppelbestellungen vermieden.
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