Two-Tier Enterprise Resource Planning-Konzepte sind heute ein möglicher Weg, um schnell und wirtschaftlich die IT-Systeme der Unternehmenssteuerung zu modernisieren – sofern die Software zukunftsorientierte Standards erfüllt. Für langfristigen Investitionsschutz sollten daher keine Kompromisse bei der Evaluierung der Two-Tier-Lösung eingegangen werden. Eine Checkliste nennt wichtige Kriterien.
Für ein ‚Two-Tier‘-Konzept im Enterprise Resource Planning sollte die Software zukunftsorientierte Standards erfüllen. Bild: Epicor Software
Es gibt viele gute Gründe für Two-Tier Enterprise Resource Planning-Strategien (ERP) – und dabei geht es nicht nur um signifikante Kosteneinsparungen, obwohl dieses Argument von zentraler Bedeutung ist. Denn: Mit Cloud-basierten ERP-Lösungen bekommt Two-Tier eine neue strategische Dimension, vor allem im Hinblick auf internationale Wachstumsstrategien, vereinfachte System-Konsolidierung dezentraler Standorte oder auch, um die Unternehmenssteuerung auf elegante Weise zu erneuern. Two-Tier ERP-Strategien sind daher keineswegs eine Kompromisslösung, wenn Unternehmen vor dem Problem stehen, dass sich ihr System in der Unternehmenszentrale weder finanziell noch technisch sinnvoll auf alle Niederlassungen und Produktionsstätten übertragen lässt. Moderne Two-Tier ERP-Lösungen können im Gegenteil neue Freiheitsgrade schaffen, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen.
Flexible Implementierungsmodelle: Ob in der Cloud, als Hosted-Lösung oder implementiert im eigenen Rechenzentrum – je nach den individuellen Anforderungen des Standorts sollte eine Two-Tier ERP-Lösung mit unterschiedlichen Methoden zu implementieren sein, ohne funktionale Einbußen akzeptieren zu müssen.
Wechsel der Implementierung: Ganz gleich, welche Implementierungsvariante an einem Standort gewählt wurde, die Anforderungen können sich schnell ändern. Es ist daher schon allein zum Schutz der Investitionen erforderlich, dass von ERP in der Cloud einfach auf On-Premise-Installationen gewechselt werden kann und umgekehrt. Gleiches gilt für ERP als Managed Service. Diese Möglichkeit sollte von vornherein vorgesehen sein, um später unnötige Kosten für aufwendige Migrationen zu vermeiden.
Fähigkeit für Tier-One: Selbst wenn es an der Zeit wäre, die ERP-Landschaft im Unternehmen grundlegend zu modernisieren, scheuen viele Unternehmen eine radikale Rund-um-Erneuerung. Stattdessen setzen sie oft zunächst auf eine Tier-Two-Lösung mit moderner ERP-Software, die Schritt für Schritt bei einzelnen Geschäftsbereichen und dezentralen Niederlassungen installiert und in der Praxis optimiert wird. Ist die Tier-Two-Lösung auch als Tier-One geeignet, kann am Ende der endgültige Wechsel zum neuen System einfach und risikolos gelingen.
Standardisierte Schnittstellen: Eine Two-Tier-Lösung sollte insgesamt eine konsistente und zentrale Datenhaltung sicherstellen. Dafür sind standardisierte Schnittstellen zu Tier-One-Lösungen von Vorteil, was individuelle Programmierungen zu vermeiden hilft, die Harmonisierung der Daten und Prozesse in der Zentrale beschleunigen und auch die Pflege der Software einschließlich kontinuierlicher Updates vereinfachen kann.
Modulare Architektur: Gerade die Fertigungs- und Prozessindustrie hat an ihren Standorten unterschiedliche Anforderungen: Produktionsstätten benötigen andere Funktionalitäten als Vertriebsniederlassungen, Montage und Logistik-Standorte unterscheiden sich deutlich von Verwaltungsbüros oder Forschungs- und Entwicklungsanlagen. Ein breiter und gleichzeitig modularer Funktionsumfang der Two-Tier ERP-Lösung erlaubt, dass alle funktionalen und lokal spezifischen Anforderungen mit einer einheitlichen Lösung abgedeckt werden können. Selbst landesspezifische Besonderheiten im Finanzwesen sind so in einer durchgängigen IT-Umgebung realisierbar.
Internationaler Support und Mehrsprachigkeit: Two-Tier bedeutet meist auch die Integration internationaler Standorte. Die mehrsprachige Verfügbarkeit der ERP-Software ist dafür ebenso wichtig wie der Support vor Ort durch den Hersteller und seine Partner. Insbesondere deren Fähigkeit, globale ERP-Projekte aus einer Hand umzusetzen und so vom Know-how aus den einzelnen Ländern zu profitieren, ist ein nicht zu unterschätzender Kosten- und Zeitvorteil. Beispielsweise betrifft dies Templates, die nach der Erstellung für alle anderen Länder eingesetzt werden können. Ähnliches gilt für Schnittstellen, Prozessmodelle oder Konfigurationen für automatisierte Workflows.
Datenmigration: Die Überführung von Daten in neue Systeme gilt als eine der Herauforderungen, die so manches ERP-Projekt verzögert. Erleichterung verschaffen Data Migration Tools für ein breites Spektrum an unterschiedlichen Quellformaten, die im Idealfall vieles bei der Extraktion, Bereinigung und dem Upgrade der Unternehmensdaten automatisieren. Kontrollfunktionen gegenüber der Business-Logik und Alarmmeldungen können dafür sorgen, dass manuelle Eingriffe auf ein Minimum reduziert werden.
Mobile Verfügbarkeit: Der Anspruch an die mobile Nutzung von ERP steigt rasant. Entsprechend sollte ein Two-Tier ERP konsequent darauf ausgerichtet sein. Da viele Systeme hier keine Optionen bieten, kann eine Two-Tier-Strategie ein eleganter Weg sein, mobile Business-Anwendungen im Unternehmen einzuführen – von Vollversionen für Notebooks zu schlanken Versionen für Tablets bis hin zu Apps für spezifische Außendienstaufgaben.
Software nach Industriestandards: Was auf den ersten Blick funktional erscheint, sollte auch hinter den Kulissen ‚State-of-the-Art sein‘ – denn Software auf der Höhe aktueller Industriestandards verspricht auf Dauer Wirtschaftlichkeit bei Pflege und Weiterentwicklung der Infrastruktur.
Sind diese Kriterien erfüllt, können mit Two-Tier ERP-Konzepten auch komplexe IT-Strategien realisiert werden – von der Harmonisierung der IT-Landschaft über Ländergrenzen hinweg über vereinfachte Integrationen nach Firmenübernahmen bis hin zur sukzessiven Komplettmodernisierung des unternehmensweiten ERP-Systems selbst.
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