Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat Anfang des Jahres das Geschäftsfeld 'Prozessindustrie' gegründet. Dr. Michael Hilt leitet den Bereich. Im Interview äußert er sich zu der Neugründung und blickt auf Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Prozessindustrie.
Im Bild: Dr. Michael Hilt, Leiter des Bereiches ‚Prozessindustrie‘ Bild: Fraunhofer IPA
IT&Production:Herr Dr. Hilt, im Januar hat das Fraunhofer IPA das neue Geschäftsfeld ‚Prozessindustrie‘ gegründet. Warum gerade jetzt?
Michael Hilt: Die Fachabteilungen am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sind bereits seit 2012 in einer Matrixstruktur durch die fünf Geschäftsfelder Automotive, Maschinen- und Anlagebau, Elektronik- und Mikrosystemtechnik, Energiewirtschaft und Medizin- und Biotechnik vernetzt. Die Geschäftsfelder ermöglichen es, den Industriepartnern ein fachübergreifendes Portfolio in der jeweiligen Branche zu bieten. Allerdings handelt es sich bei diesen fünf Geschäftsfeldern ausschließlich um Stückgutindustrie. Wir haben erkannt, dass die Prozessindustrie, die sich mit fließenden Medien in Prozessen befasst, nicht optimal bedient wurde, obwohl das Fraunhofer IPA über ein breites Spektrum an grundlegenden Kompetenzen in diesem Bereich verfügt. Das seit Januar 2015 neu gegründete Geschäftsfeld Prozessindustrie schließt diese Lücke im Portfolio und unterstützt Unternehmen als unabhängiger und kompetenter Partner für fließende Produktionsprozesse.
IT&Production: Wie hat sich die Prozessindustrie in den vergangenen Jahren entwickelt und was sind aktuell die wichtigsten Themen?
Hilt: Die Prozessindustrie ist sehr vielfältig und umfasst mehrere Branchen wie beispielsweise die Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen sowie die Metall- oder Glasherstellung, aber auch die Nahrungs- und Genussmittel- sowie die Getränke-Industrie. Die Wertschöpfung kann dabei auf der Ebene eines spezialisierten KMU oder genauso eines international agierenden Großkonzerns erfolgen. Entsprechend der Heterogenität der Prozessindustrie sind auch die Prioritäten hinsichtlich Entwicklungsaufwendungen und daraus resultierenden Innovationen sehr unterschiedlich. Insgesamt lässt sich sagen, dass die meisten Unternehmen in der Prozessindustrie nicht nur auf Produkt-, sondern verstärkt auch auf Prozessinnovationen setzen. Wichtige Themen sind dabei Optimierung beziehungsweise Flexibilisierung der Produktion, Logistik und Energiekostenersparnis. Zusätzlich werden Unternehmen durch die deutsche und europäische Gesetzgebung immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, beispielsweise beim Schadstoffmanagement und bei der Abfallverwertung.
IT&Production: Informationstechnik spielt in der diskreten Fertigung eine immer wichtigere Rolle. Welchen Stellenwert hat die IT in der Prozessindustrie?
Hilt: Prozessinnovationen in Form von Produktionsoptimierung, Produktionsdigitalisierung und Arbeitsorganisation et cetera sind undenkbar ohne die enge Einbindung von Informationstechnologien. Diese Innovationskonzepte schaffen einen Wettbewerbsvorteil für die Anwenderunternehmen durch energie-, ressourcen- und kosteneffiziente Prozesse und sichern damit einen hohen Stellenwert für die IT in der Prozessindustrie. Sichtbar wird dies beispielsweise in der stoff- und informationstechnischen Vernetzung eines Chemieparks. Dieses Produktionskonzept wäre ohne Informationstechnik in der heutigen Ausprägung undenkbar.
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