Martin Heinz, Vice President Product Management bei der iTac Software AG

Produktionsmanagement trifft auf Feinplanung in der Cloud

Die zweite Priorität eines Enterprise-MES liegt auf dem zentralisierten Einsatz der Lösung. Zielsetzung dabei ist, horizontal standort- und unternehmensübergreifend fertigungsnahe ‚Legacy‘-Systeme zu einer Einheit zu konsolidieren und zu harmonisieren. Somit bildet sich vertikal eine Brücke zwischen Produktions- und Planungsebene. Zu diesem Ziel kann der Weg über eine Strategie des dezentralen, werksbezogenen MES-Hosting parallel zu einem zentralen Hosting der Systeme führen. Immer mehr Unternehmen streben dabei künftig das zentrale Hosting der produktionsnahen IT über sichere ‚Private Cloud‘- Systeme an. Dieser Ansatz verspricht Vorteile der Standardisierung im Zusammenspiel mit der Kostenstruktur und Verfügbarkeit der Systeme: Über die intelligente Kombination von MES und Feinplanungs- oder ‚Advanced Planning and Scheduling‘-Systeme (APS) können Fertigungsplaner so künftig über zentralisierte und cloudbasierte Systeme auf eine Datenbasis zugreifen. Ein cloudbasiertes Feinplanungstool bildet dabei Funktionen wie Auftragsoptimierung, Steigerung der Maschinenauslastung und des Ressourceneinsatzes, Optimierung von Durchlaufzeiten und Rüstkosten über eine MES-Infrastrukturlandschaft mit einer gemeinsamen Datenbankplattform ab. Dabei lässt sich das System sowohl als Public oder als Private Cloud realisieren. Eine derartige Architektur kann die Kosten für die IT-Infrastruktur senken und sich insgesamt positiv auf die ‚Total Cost of Ownership‘ (TCO) auswirken. Technologisch gesehen erfolgen Kommunikation und Datenaustausch zwischen MES uns APS dann synchron und nahezu in Echtzeit über die Middleware.

Eine Verschlüsselung und Authentifizierung der Kommunikation zwischen dem MES-Applikationsserver und dem APS-Client lässt sich über das verschlüsselte HTTPS-Protokoll realisieren. Dabei kann der Client auch über Firewalls und Reverse-Proxies hinweg ausfallsicher und verschlüsselt kommunizieren. So ist volle Cloud-Fähigkeit des Feinplanungstools gegeben. Hierdurch können sich operative Vorteile für die Auftragseinplanung ergeben, die sich auch durch eine deutlich einfachere Ergänzung der Planungsautomatismen um das praxisrelevante Wissen des Fertigungsplaners zeigen. Der sekundenschnelle Vergleich unterschiedlicher Planungsvarianten der Software kann so besser an die Spezifika einzelner Unternehmen angepasst werden. Für die diskrete Fertigungsindustrie können aus dem Einsatz eines cloud-basierten Feinplanungstool Vorteile wie optimale Auslastung der Produktionskapazitäten, Optimierung der Durchlaufzeiten, schnelle Reaktionszeiten auf Produktionsstörungen und so die Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität resultieren. Durch die dargestellten Funktionalitäten werden MES noch stärker in die Unternehmensstruktur integriert, um durch den kontinuierlichen Datenfluss einen aktuellen und sofort verfügbaren Soll- Ist-Abgleich und damit eine ganzheitliche Basis für Optimierungen im Unternehmen zu bilden.

Gerade für global und interdisziplinär agierende Unternehmen ist es daher zentral, die produktionsnahe IT als Enterprise Manufacturing Execution-System in einen umfassenden Prozess im Zuge der Weiterentwicklung der Geschäftsprozesse zu sehen – und nicht nur ein alleinstehendes Software-Produkt.







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