Mess- und Prozessdaten im Unternehmenssystem

Viele Unternehmen verdichten die Überwachung der Fertigung, um ihre Qualitätsstandards und die Einhaltung der Auftragsplanung unter dem Druck einer erweiterten Produkthaftung zu sichern. Insbesondere die Kundenforderung nach einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit zwingt zur kontinuierlichen Datengewinnung. Der Aufbau einer Nachweisdokumentation erfordert zudem den durchgehenden Datentransport bis in die Ebene der Geschäftssysteme.

Bild: Mesas

Die vermehrte Gewinnung von Daten aus der Fertigung geht einher mit einer prüftechnischen ‚Aufrüstung‘: Mehr und leistungsfähigere Messsysteme werden eingesetzt. Zudem wird in der Produktion öfter und genauer gemessen, und es werden immer differenziertere Merkmale für Produktionsmonitoring und Qulitätskontrolle erfasst. Erhöhen sich Umfang und Frequenz von Stichproben, werden vielerorts auch serielle teilautomatisierte oder automatisierte Prüfstationen eingeführt. In vielen Betrieben wächst so eine diversifizierte Systemlandschaft nicht kollaborierender Messeinrichtungen heran.

Diese Insellösungen sind teilweise an Maschinen gekoppelt oder in einzelne Fertigungsabläufe integriert. Mitunter ermöglichen Schnittstellen auch die singuläre Kommunikation mit anderen Systemen. Eine kontinuierliche Prozessdatendokumentation verlangt jedoch die durchgängige Verbindung relevanter Datenlieferanten in Fertigung und Qualitätsprüfung mit der übergeordneten Enterprises-Resource-Planning-Ebene (ERP). Dies bedeutet für viele Anwender einen Quantensprung, weil es nicht nur um die Kopplung zweier verschiedener Systemwelten geht, sondern auch ein sehr zeitnaher Transfer von in Echtzeit gewonnenen Daten fehlerfrei her- und sichergestellt werden muss.

Übergabesystematik für inkompatible Datenwelten

Die Integration von Prozessdaten in die übergeordneten Auftragsplanungs- und Unternehmensleitsysteme stellt Unternehmen vor komplexe Herausforderungen, weil es um enorme Mengen von Messdaten geht und weil die Strukturen von Messsystemen und maschinenbezogenen Daten mit ERP-Systemen nicht ohne Weiteres kompatibel sind: Präzisionsmessungen in anspruchsvolleren Prüfeinrichtungen überprüfen zahlreiche Merkmale gleichzeitig. Spezialaufgaben wie Kraft-Wege-Messungen oder die messtechnische Verarbeitung komplizierter Geometrien produzieren simultan bis zu 10.000 Werte je Sekunde, die in Echtzeit und linear erfasst, analog-digital gewandelt, berechnet und aufgabenspezifisch ausgewertet werden. Transport und Übernahme derartiger Datencluster überfordern konventionelle IT-Systematiken.

Das Systemhaus Mesas Q.I.S. hat vor diesem Hintergrund für verschiedene Automotive-Hersteller das Zusammenwachsen von betriebswirtschaftlichen IT-Welten mit den teilweise oder komplett automatisierten, hochspezialisierten Datenverarbeitungssystemen der Fertigung in einer mehrstufigen Übergabesystematik realisiert, die mehr umfasst als eine Schnittstelle im engeren Sinn für den Datendown- und -upload von und zur übergeordneten ERP.